Ergebnisse der Wasseruntersuchungen in Mitholz liegen vor

Bern, 01.03.2021 - Im Mai 2020 führte das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS hydrologische Versuche mit Markierflüssigkeiten durch. Nun liegen die Resultate dieser Proben sowie weiterer Untersuchungen vor. Sie zeigen, dass es eine Verbindung zwischen den Eingabestellen im ehemaligen Munitionslager Mitholz und dem grundwassergesättigten Bereich gibt, die aber aufgrund der Messresultate nur schwach ist. Im Rahmen des Grundwassermonitorings wurden zudem geringe Spuren von TNT nachgewiesen, die allerdings weit unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen und damit keine Gefahr für den Gewässerschutz darstellen. Da in der komplexen hydrogeologischen Situation im Kandertal noch Fragen offen sind, führt das VBS weitere Untersuchungen durch.

Um die Risiken im ehemaligen Munitionslager zu beseitigen, will der Bundesrat die Munitionsrückstände räumen. Nebst der Beseitigung der Explosionsgefahr spielt auch der Schutz der Umwelt und insbesondere des Wassers eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang und mit dem Ziel, genauere Informationen zu den hydrogeologischen Verhältnisse zu erhalten, führte das VBS am 11. Mai 2020 sogenannte Markierversuche durch. Dabei wurden spezielle Markierflüssigkeiten in offene Klüfte im verstürzten Teil der Anlage ausgegeben. Da die Wasserflüsse durch das ehemalige Munitionslager Mitholz und in der Umgebung weitestgehend unbekannt sind, sollten damit die bisherigen Vorstellungen zu den hydrogeologischen Bedingungen innerhalb und ausserhalb der Anlage überprüft und konkretisiert werden. Die konkreten Ziele waren die Ermittlung von Grundwasserfliesswegen und weitere Informationen über die mögliche Ausbreitung von Schadstoffen.

Bis im September 2020 wurden an definierten Stellen Proben entnommen und anschliessend in spezialisierten Labors analysiert. Das VBS hat nun die Ergebnisse veröffentlicht.

Markierversuche: Schwache Verbindung zum Grundwasser

Bei den Markierversuchen konnten an sechs Messstellen in der nahen Umgebung des ehemaligen Munitionslagers im Juli 2020 Spuren des Markierstoffs in sehr geringen Konzentrationen im Nanogrammbereich nachgewiesen werden. Im August 2020 waren an zwei der nahegelegenen Messstellen erneut Markierstoffe – ebenfalls mit geringer Konzentration – erkennbar. Gar keine Markierstoffe wurden in den Analysen der Proben aus dem Stägebach und der Kander sowie aus den umliegenden Quellen nachgewiesen werden.

Diese Wasseranalysen zeigen, dass es im Bereich der Bohrungen in der nahen Umgebung des ehemaligen Munitionslagers, in denen die Markierflüssigkeiten in Kleinstmengen nachgewiesen werden konnten, eine schwache Verbindung zum grundwassergesättigten Bereich gibt. Weiterhin unklar bleibt jedoch unter anderem, wohin dieses Grundwasser strömt und wo die Hauptmenge des Markierstoffs verblieben ist.

Wassermonitoring: TNT-Spuren im Mikrospurenbereich

Nebst den Resultaten der Markierversuche veröffentlicht das VBS auch die Ergebnisse des Grundwassermonitorings, das seit 2018 in Mitholz intensiviert wurde. Im Stägebach, in der Kander sowie in verschiedenen Probeentnahmestellen konnten Spuren von TNT und dessen Abbauprodukte nachgewiesen werden. Die Konzentrationen befinden sich im Mikrospurenbereich und somit weit unterhalb der massgeblichen Grenzwerte.

Basierend auf den Resultaten des Grundwassermonitorings kommen sowohl das Bundesamt für Umwelt BAFU wie auch das VBS zum Schluss, dass von den Munitionsrückständen aktuell keine schädlichen oder lästigen Einwirkungen auf die Umwelt ausgehen. Die Resultate bestätigen die Erwartungen der Experten, wonach aufgrund der grossen Menge an Munitionsrückständen auch Mikrospuren im Wasser gemessen werden können.

Weitere Untersuchungen

Das VBS wird den Umwelt- und Gewässerschutz in die Arbeiten im Hinblick auf die Räumung der Munitionsrückstände weiterhin stark berücksichtigen. Dazu gehören auch weitere Untersuchungen. Zum einen wird das Wassermonitoring weitergeführt und Fliessgewässer und Grundwasser auch weiterhin auf Schadstoffe untersucht. Zum anderen führt das VBS aufgrund der komplexen hydrogeologischen Situation im Kandertal und den offenen Fragen technische Untersuchungen im Bereich der Hydrogeologie durch.


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