Räumung ehemaliges Munitionslager Mitholz: Chefin VBS beantwortet offenen Brief

Bern, 02.02.2021 - Die Vorsteherin des VBS, Bundesrätin Viola Amherd, hat einen offenen Brief zur geplanten Räumung der Munitionsrückstände aus dem ehemaligen Munitionslager mit einem Schreiben an alle Mitholzerinnen und Mitholzer beantwortet. Sie unterstreicht darin die offene Kommunikation des VBS zur geplanten Räumung und bietet der betroffenen Bevölkerung weitere Sprechstunden mit den VBS-Fachleuten an, um die individuellen Fragen zu beantworten. Für die weiteren Arbeiten ist inzwischen eine Projektorganisation im VBS eingesetzt worden. Zudem wurde Nationalrat Albert Rösti zum Leiter der Begleitgruppe ernannt.

Die Vorsteherin des VBS hat am 11. Januar 2021 einen offenen Brief erhalten, der von mehr als 60 direkt oder indirekt von der geplanten Räumung betroffenen Personen unterzeichnet wurde. Damit das Antwortschreiben alle Betroffenen direkt erreicht, ist dieses an alle Mitholzerinnen und Mitholzer gerichtet.

Keine Alternativen ohne Wegzug aus dem Dorf ersichtlich

Mit seinem Beschluss vom 4. Dezember 2020 hat der Bundesrat das VBS beauftragt, das Konzept zur Räumung der Munitionsrückstände, wie es am 25. Februar 2020 in Kandergrund vorgestellt wurde, konkret zu planen und umzusetzen. Das VBS hat damals eröffnet, dass die Bevölkerung während der Räumung je nach Verlauf über mehr als 10 Jahre Mitholz verlassen muss, und hat die Gründe dafür erläutert. Aufgrund der Risikobeurteilung ist kein Weg zur Räumung ersichtlich, mit dem es verantwortbar wäre, dass die Bevölkerung in Mitholz bleibt. Auch mit einer Überdeckung des ehemaligen Munitionslagers oder allen weiteren untersuchten Varianten wäre keineswegs gesichert, dass die Bevölkerung nicht für eine längere Zeit ihre Häuser verlassen müsste.

Sprechstunden und weiterhin Offenheit für Dialog

Es ist ein grosses Anliegen des VBS, dass die Entscheide nachvollziehbar sind. Das VBS hat deshalb alle Informationen und Dokumente transparent auf einer Webseite aufgeschaltet und die direkt betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner regelmässig schriftlich, mit Informationsanlässen und Sprechstunden informiert. In der belastenden Situation ist es für die Betroffenen anspruchsvoll, aus den vielen Dokumente die benötigten Informationen zu finden. Das VBS bedauert, dass aufgrund der Corona-Situation bis auf Weiteres keine Informationsanlässe durchführbar sind. In Absprache mit der Gemeinde Kandergrund und der Interessengemeinschaft Mitholz wird das VBS demnächst wieder Sprechstunden anbieten, damit die Bewohnerinnen und Bewohner von Mitholz ihre Fragen stellen und auch wie gewünscht einen vertieften Einblick in geprüfte Szenarien nehmen können.

Bewertung der Liegenschaften und Angebot zur persönlichen Unterstützung

Mitte Januar 2021 hat das VBS mit der Besichtigung der Liegenschaften in Mitholz begonnen, um eine Bewertung vorzunehmen. Bis Ende Februar 2021 wird die Pilotphase für erste Liegenschaften abgeschlossen. Nach einer Auswertung der ersten Erkenntnisse soll mit der Bewertung sämtlicher Liegenschaften begonnen werden. Im Rahmen der Bewertung sind die Betroffenen ebenfalls eingeladen, ihre Fragen und Anliegen mit den Projektverantwortlichen im persönlichen Gespräch einzubringen.

Nationalrat Albert Rösti übernimmt Leitung der Begleitgruppe

Die weiteren Arbeiten sind inzwischen neu organisiert worden. Zum einen hat die Chefin VBS Nationalrat Albert Rösti, der aus der Region stammt, mit der Leitung der neuen Begleitgruppe ernannt. Diese Begleitgruppe stellt die konstruktiv kritische Begleitung des Projekts sowie die Einbindung von externen Anspruchsgruppen sicher. Sie besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der Direktbetroffenen wie auch der betroffenen Stellen von Gemeinden und Kantonen. Zum anderen ist innerhalb des VBS die Projektorganisation «Räumung ehemaliges Munitionslager Mitholz» eingesetzt worden.


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Stv. Chef Kommunikation / Sprecher VBS
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