Strategische Ziele für die Schweizerische Post AG von 2021 bis 2024 verabschiedet

Bern, 18.12.2020 - Der Bundesrat hat am 18. Dezember 2020 die strategischen Ziele für die Schweizerische Post AG für die Jahre 2021 bis 2024 festgelegt. Er hat die bisherigen Eckwerte und die Struktur unverändert beibehalten. In einigen Punkten erfolgten Anpassungen an das sich verändernde Marktumfeld.

Der Bund ist Alleinaktionär der Schweizerischen Post AG. Die Wahrung der Eignerinteressen obliegt dem Bundesrat. Seine Vorgaben legt er jeweils für die Dauer von vier Jahren in den strategischen Zielen fest, mit welchen er das Unternehmen steuert. Der Verwaltungsrat ist dafür verantwortlich, dass die Ziele erreicht werden. Der Bundesrat überprüft dies jedes Jahr.

Die Post steht vor grossen Herausforderungen. So hat sich die Entwicklung der letzten Jahre fortgesetzt: Die Nachfrage nach physischen Dienstleistungen der Grundversorgung im Brief- und Zahlungsverkehr geht laufend zurück. Die an Postschaltern abgewickelten Sendungen und Zahlungen sowie die Kundenfrequenzen sinken. Die Paketmengen wachsen zwar aufgrund von E-Commerce, die Margen sind jedoch tief, die Konkurrenz nimmt zu und der Investitionsbedarf in die Paketlogistik ist hoch. Im Finanzdienstleistungsmarkt führt das anhaltende Tiefzinsumfeld zu sinkenden Erträgen.

Bewährte Strategie – punktuelle Anpassungen beim Personenverkehr

Es gibt jedoch keine fundamentalen Umwälzungen, die eine grundlegende Neuausrichtung der Eigentümerstrategie für die Post erfordern würden. Der Bundesrat hat die bestehenden Ziele daher für die neue Periode nur punktuell an die veränderten Rahmenbedingungen und neue Entwicklungen angepasst.

Der Bundesrat erwartet von der Post, dass sie Grundversorgung mit Postdiensten und mit Dienstleistungen des Zahlungsverkehrs weiterhin landesweit in guter Qualität erbringt. Im Kerngeschäft Kommunikation, Logistik, Finanzdienstleistungen und Personenverkehr sind auch in Zukunft ein rentables Wachstum sowie Effizienzsteigerungen anzustreben. Die Post soll aber auch eine fortschrittliche und sozialverantwortliche Arbeitgeberin sein und eine zeitgemässe berufliche Grundbildung anbieten.

Beim Personenverkehr erfolgt eine Streichung der bisherigen Ausführungen zum Auslandgeschäft. Denn im Rahmen der Aufarbeitung der PostAuto-Affäre hat die Post das Frankreichgeschäft von PostAuto (CarPostal France) verkauft. Damit steht eine Expansion ins Ausland aktuell nicht mehr zur Diskussion.

Bundesrat erwartet eine Stabilisierung der Poststellen

Der Bundesrat erwartet für die nächsten vier Jahre eine Stabilisierung bei den Poststellen, soweit dies betriebswirtschaftlich vertretbar ist. Dieses Ziel deckt sich mit den Aussagen der Post im Rahmen ihrer neuen Strategie 2021-2024. Demnach will sie ihr Netz durch zusätzliche Erträge aus der Mitnutzung der Filialen bei 800 Zugangspunkten stabilisieren. In diesem Zusammenhang erwartet der Bundesrat, dass die Post Dritten die Zusammenarbeit diskriminierungsfrei anbietet und ein transparentes Auswahlverfahren vornimmt.

Bereits in den aktuellen Zielen wird von der Post eine nachhaltige Unternehmensstrategie erwartet. Die neuen Ziele konkretisieren, dass die Post eine Unternehmensstrategie zu verfolgen hat, welche die Treibhausgasemissionen vermindert. Die Post soll auch beim Klimaschutz eine Vorbildfunktion einnehmen und zu den CO2-Reduktionszielen der Schweiz beitragen.

Seit 2018 generierte die Post aufgrund der grossen Herausforderungen keinen wirtschaftlichen Mehrwert. Die eigenen Kapitalkosten konnte sie nicht mehr decken. Diese Tendenz dürfte sich in den kommenden Jahren verschärfen. Mit der Strategie 2021-2024 ergreift die Post Massnahmen, um mittelfristig wieder Unternehmensmehrwert zu schaffen. Vor diesem Hintergrund erwartet der Bundesrat neu von der Post nicht mehr eine nachhaltige Sicherung oder Steigerung des Unternehmenswerts, sondern lediglich, die Voraussetzungen zu schaffen, um diesen mittelfristig zu sichern. Das finanzielle Mindestziel, den Unternehmenswert zu sichern, soll damit grundsätzlich beibehalten werden; verbunden mit der Ambition, dieses in der Periode 2025-2028 wieder vollständig zu erreichen.

Entsprechend einer Empfehlung der GPK-S zu den Buchungsunregelmässigkeiten bei der PostAuto Schweiz AG hält der Bundesrat neu ausdrücklich in seinen strategischen Zielen fest, dass er im regionalen abgeltungsberechtigten Personenverkehr ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet.


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