Vorsitz der Alpenkonvention: Schweiz übernimmt von Frankreich

Bern, 10.12.2020 - Die Schweiz, vertreten durch Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, hat an der XVI. Alpenkonferenz vom 10. Dezember 2020 den Vorsitz der Alpenkonvention von Frankreich übernommen. Während des zweijährigen Schweizer Vorsitzes werden der Klimaschutz und die Verlagerungspolitik im Alpenraum Schwerpunkte bilden. Dabei arbeitet die Schweiz eng mit den anderen Alpenstaaten zusammen.

Der Klimawandel wirkt sich in den Alpen verstärkt und über Ländergrenzen hinweg aus. Die Umweltministerinnen und Umweltminister der Alpenstaaten waren sich an der online durchgeführten XVI. Alpenkonferenz einig, dass für den Klimaschutz eine alpenweite Zusammenarbeit dringlich ist. Entsprechend haben Bundespräsidentin Sommaruga und ihre Amtskolleginnen und Amtskollegen der Alpenstaaten einen Klimaaktionsplan verabschiedet, der das Ziel klimaneutraler und klimaresilienter Alpen bis 2050 anstrebt.
 
Mit der Übernahme des Vorsitzes 2021/22 wird die Schweiz den Klimaschutz ins Zentrum stellen. Dabei verfolgt sie einen Fünf-Punkte-Plan: Dieser umfasst den Velotourismus, eine gemeinsame Klimastunde im Juni, das nachhaltige Bauen und Sanieren in den Alpen, die Alpenstädte und die Verlagerungspolitik.

Eine Reihe von Projekten und Veranstaltungen sollen wichtige Akteurinnen und Akteure im Alpenraum zusammenbringen: So findet im April 2021 unter dem Titel «MoVe the Alps» eine internationale Konferenz zum Velotourismus statt. Im Juni folgen eine Konferenz zu nachhaltigem Bauen und Sanieren sowie ein Tag des Klimas, die «Klimastunde», mit lokalen Veranstaltungen im ganzen Alpenraum. Der 9. Alpenzustandsbericht wird zudem auf die Alpenstädte fokussieren.

Bundespräsidentin Sommaruga kündigte an der Alpenkonferenz ebenfalls an, dass sie den Vorsitz der Alpenkonvention nutzen wird, um die Koordination unter den Alpenstaaten bei der Verkehrsverlagerung und beim Transitverkehr zu verbessern. Die Verlagerung sei eine zentrale Säule einer nachhaltigen Verkehrspolitik und es gelte, diese im Alpenraum gemeinsam anzugehen. Die Bundespräsidentin betonte auch, dass der Einbezug der Jugend während des Vorsitzes eine wichtige Rolle spielen wird. «Wenn es um das Klima geht, haben wir spätestens in den letzten Jahren gemerkt, dass es ohne die Stimmen der Jugend nicht geht», sagte sie.

Der Vorsitz der Schweiz endet im Herbst 2022 mit einer Klimawoche, in der die Arbeiten zum Klima bilanziert und weiterführende Aktivitäten lanciert werden. Anlässlich der Klimawoche treffen sich die Umweltministerinnen und Umweltminister der Alpenstaaten zur XVII. Alpenkonferenz, die unter dem Vorsitz der Schweiz stattfinden wird.

Die Alpenkonvention
Die Alpenkonvention ist das weltweit erste internationale Abkommen zum Schutz einer Bergregion. Sie definiert ein transnationales Gebiet als funktionale geografische Einheit und als einen vor gemeinsamen Herausforderungen stehenden Kultur- und Wirtschaftsraum. Die Mitgliedstaaten sind Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Monaco, Österreich, die Schweiz und Slowenien. Zu Beginn der 1990er-Jahre arbeiteten diese Staaten eine Rahmenkonvention aus, die im März 1995 in Kraft trat und die die Schweiz 1999 ratifizierte. 2021/22 übernimmt die Schweiz den Vorsitz zum dritten Mal. Zuständig für die Alpenkonvention in der Schweiz ist das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK. Die Federführung liegt beim Bundesamt für Raumentwicklung ARE.


Adresse für Rückfragen

Frau Silvia Jost, Leiterin Internationales, Bundesamt für Raumentwicklung ARE, Tel. +41 58 462 06 25



Herausgeber

Generalsekretariat UVEK
https://www.uvek.admin.ch/uvek/de/home.html

Bundesamt für Raumentwicklung
http://www.are.admin.ch

Bundesamt für Verkehr
https://www.bav.admin.ch/bav/de/home.html

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-81537.html