Nationaler Aktionsplan zur Verhinderung und Bekämpfung von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus: Umsetzung an Fachtagung diskutiert

Bern, 25.11.2020 - Am heutigen 25. November 2020 findet die zweite Ausgabe der vom Sicherheitsverbund Schweiz organisierten und vom Bundesamt für Polizei (fedpol) finanziell unterstützten Fachtagung im Rahmen der Umsetzung des Nationalen Aktionsplans zur Verhinderung und Bekämpfung von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus (NAP) statt. Mehr als hundert Personen verfolgen online die virtuell durchgeführte Veranstaltung, an der insbesondere verschiedene Formen von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus thematisiert werden.

Der Sicherheitsverbund Schweiz führt heute mit finanzieller Unterstützung von fedpol die zweite Ausgabe der Fachtagung NAP durch. Diese richtet sich an Fachpersonen von kommunalen und kantonalen Stellen, Bundesämtern sowie von zivilgesellschaftlichen Organisationen, die in ihrem Berufsalltag mit möglichen Fällen einer Radikalisierung konfrontiert sein können. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen der epidemiologischen Lage rund um Covid-19 findet der Anlass virtuell statt. Die Referate haben vor allem die verschiedenen Formen von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus zum Gegenstand. Die über hundert Teilnehmenden können die verschiedenen Beiträge, die sich auf alle Formen der Radikalisierung und des gewalttätigen Extremismus beziehen, interaktiv verfolgen, indem sie schriftliche Fragen direkt an die Rednerinnen und Redner stellen. Ebenfalls auf dem Programm stehen Erfahrungsberichte von verschiedenen Kantonen über den Ausstieg und die Reintegration von radikalisierten Personen.

Verschiedene Formen von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus

Der NAP betrifft nicht nur die Prävention von islamistischem Extremismus, sondern sämtliche Formen von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus. Die Fachtagung bietet deshalb die Gelegenheit, ganz unterschiedliche Formen von gewalttätigem Extremismus wie Links- und Rechtsextremismus sowie Hooliganismus zu behandeln. Ein Experte der Organisation Radicalization Awareness Network (RAN) wird zudem darlegen, welche Anzeichen sich bei allen Formen von Radikalisierung finden.

Referenzkatalog zur Förderung des Ausstiegs und der Reintegration

Der Sicherheitsverbund Schweiz präsentiert den im NAP vorgesehenen Referenzkatalog zur Förderung des Ausstiegs und der gesellschaftlichen Reintegration von radikalisierten Personen. Erarbeitet wurde dieses Dokument von einem Expertenpool mit Fachleuten, die in verschiedenen Bereichen tätig sind. Der Referenzkatalog wird auf der Webseite des Sicherheitsverbunds Schweiz veröffentlicht. Der Expertenpool kann auf Anfrage beim SVS die für die Reintegration von radikalisierten Personen verantwortlichen Behörden und Instanzen unterstützen und beraten.

Unerlässliche interdisziplinäre Zusammenarbeit

Auch wenn die Online-Ausgabe der Fachtagung den Zweck der Vernetzung und des interdisziplinären Austauschs nicht erfüllen kann, ist darauf hinzuweisen, dass die Zusammenarbeit im Verbund von wesentlicher Bedeutung ist, um die Herausforderungen im Zusammenhang mit Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus zu bewältigen. Die zivilgesellschaftlichen Organisationen sind zudem ein unverzichtbares Glied bei der Prävention dieser beiden Phänomene: Sie tragen mit Projekten und Initiativen zur Verhinderung von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus bei.

Das Impulsprogramm: Unterstützung der Umsetzung des NAP

Der Bund hat bereits verschiedene Projekte und Programme finanziell unterstützt, welche die Verhinderung von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus zum Ziel haben. Die Unterstützung ist noch bis 2023 möglich. Dieses Impulsprogramm ist eine der Massnahmen des NAP, die im Frühling 2018 vom Bundesrat beschlossen wurden. Die Projekte werden von Kantonen, Städten, Gemeinden und Organisationen der Zivilgesellschaft in der ganzen Schweiz umgesetzt. Gesuche um finanzielle Unterstützung können in den kommenden Jahren noch eingereicht werden.


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