Die Mitgliedstaaten der ESA und der EU unterstreichen die Rolle Europas in der weltweiten Raumfahrtindustrie

Bern, 20.11.2020 - Die Staatssekretärin für Bildung, Forschung und Innovation Martina Hirayama hat am 20. November 2020 an der virtuellen 10. Tagung des Weltraumrates teilgenommen, der die Mitgliedstaaten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Europäischen Union (EU) vereint. Dabei wurde eine gemeinsame Entschliessung über den europäischen Beitrag zur Definition wichtiger Grundsätze für die weltweite Raumfahrtindustrie und die Bedeutung eines koordinierten Vorgehens zwischen der ESA, der EU und ihren jeweiligen Mitgliedsländern verabschiedet.

Die wettbewerbsstarke europäische Industrie und Lieferkette ermöglichen es Europa, am globalen Wachstum der Weltraumwirtschaft teilzuhaben und dazu beizutragen. Die von den für die Raumfahrt zuständigen Ministerinnen und Ministern verabschiedete Entschliessung «Richtungsvorgaben für den europäischen Beitrag zur Festlegung wesentlicher Grundsätze für die globale Weltraumwirtschaft» appelliert unter anderem an alle Akteure, sich dafür einzusetzen, dass weltweit gleiche Wettbewerbsbedingungen und offene Marktwirtschaften – einschliesslich eines freien und fairen Handels – auf der Grundlage multilateraler Lösungen und der Gegenseitigkeit im Raumfahrtsektor gewährleistet werden. Sie weist darauf hin, wie wichtig die Förderung der europäischen Autonomie, Sicherheit und Resilienz im Bereich der Raumfahrt ist, ebenso wie ein sicherer, autonomer, zuverlässiger, kosteneffizienter und erschwinglicher Zugang zum Weltraum für Europa. Koordinierte Massnahmen der ESA, der EU und ihrer jeweiligen Mitgliedstaaten auf der Grundlage ihrer parallelen Zuständigkeiten und jeweiligen Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie unter voller Achtung des institutionellen Aufbaus und des operativen Rahmens seien deshalb unerlässlich, um die europäische Raumfahrtpolitik zu stärken. Das Weltraumverkehrsmanagement und die Cybersicherheit in der Raumfahrt sind zwei Bereiche, in denen ein solcher koordinierter Ansatz aller Akteure erforderlich ist.

Staatssekretärin Martina Hirayama nutzte die Gelegenheit des Weltraumrates, um daran zu erinnern, dass die Weltrauminfrastrukturen für die gute Funktionsweise unserer modernen Gesellschaften zu einer Notwendigkeit geworden sind. In diesem Kontext sei es entscheidend, Innovation und günstige Rahmenbedingungen auch für kleine und mittlere Unternehmen sowie Unternehmen mit mittelgrosser Kapitalausstattung zu fördern. Es sei vor allem die Fähigkeit aller Staaten, langfristig und zuverlässig einen Beitrag zu den europäischen Weltraumprogrammen zu leisten, die die Resilienz Europas stärkt, den anhaltenden Erfolg der europäischen Raumfahrt sicherstellt sowie den Zugang zum Weltraum gestützt auf die Expertise der ESA, zu der auch die Schweiz beiträgt, ermöglicht.

Der im Jahr 2004 durch das Rahmenabkommen zwischen der ESA und der EU eingesetzte Weltraumrat dient hauptsächlich dazu, den Austausch und offene Diskussionen über die europäische Zusammenarbeit im Weltraumsektor zu ermöglichen. Ziel ist eine kohärente Politik, die zu einer starken und weltweit wettbewerbsfähigen europäischen Raumfahrt beiträgt. Der 10. Weltraumrat von 2020 wurde unter dem Co-Präsidium Frankreichs und Portugals im ESA-Ministerrat sowie unter dem Präsidium Deutschlands im EU-Rat durchgeführt.

Die Schweiz ist dank ihrer Mitgliedschaft in der ESA seit deren Gründung und dank ihrer Beteiligung an den EU-Programmen Teil der europäischen Weltraumgemeinschaft. Entsprechend leistet sie auch einen Beitrag zur europäischen Raumfahrt und kann in diesem Sektor international mithalten.


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