Schnittstellenprobleme gemeinsam lösen

Bern, 21.10.2020 - An Anschlüssen zwischen Autobahn und lokalem Strassennetz treten zunehmend Staus auf. Um die übermässige Belastung solcher Schnittstellen zu beheben, will der Bundesrat die Verkehrsmittel besser vernetzen und die Zusammenarbeit zwischen den Staatsebenen stärker fördern. Dafür sind die bestehenden Planungs- und Finanzierungsinstrumente des Bundes noch stärker auf Schnittstellen auszurichten und durch neue Formen der Zusammenarbeit zu ergänzen. An seiner Sitzung vom 21. Oktober 2020 hat der Bundesrat einen Bericht zu Schnittstellen gutgeheissen. Damit erfüllt er das Postulat Burkart 18.3606.

Ohne Gegensteuer werden Verkehrsüberlastungen im Anschlussbereich zwischen Autobahn und lokalem Strassennetz weiter zunehmen, insbesondere in den grossen Agglomerationen. Zu diesem Schluss kommt der Bericht des Bundesrats, der das Postulat Burkart zu Schnittstellenproblemen beantwortet. Von einer Verkehrsüberlastung sind meist alle Verkehrsteilnehmer/innen betroffen: der Autoverkehr auf der Autobahn und dem lokalen Strassennetz, der öffentliche Verkehr sowie der Fuss- und Veloverkehr. In grossen Agglomerationen ist kein Verkehrsmittel in der Lage, die Schnittstellenprobleme alleine zu lösen. Daher gilt es, die jeweiligen Stärken der Verkehrsmittel gezielt zu fördern und die verschiedenen Verkehrsmittel besser zu vernetzen. Dafür sind das Gesamtverkehrssystem und die Siedlungsentwicklung vorteilhafter aufeinander abzustimmen. Grössere Städte haben eine kompakte und verdichtete Siedlungsstruktur. Deswegen ist dort ein genereller Ausbau des Strassennetzes keine Option; flächeneffiziente Verkehrsmittel wie der öffentliche Verkehr oder der Fuss- und Veloverkehr sind hier zielführender.

Der Bundesrat kommt in seinem Bericht zum Schluss, dass die bestehenden Planungsinstrumente der verschiedenen Staatsebenen wie etwa die Sachpläne des Bundes, die Agglomerationsprogramme und die Strategischen Entwicklungsprogramme (STEP) Bahninfrastruktur und Nationalstrasse gut funktionieren. Sie sind jedoch zu optimieren und mit neuen Formen der Zusammenarbeit zu ergänzen, etwa durch Projekte, die von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden gemeinsam getragen werden. Folgende Lösungsansätze sind weiterzuentwickeln: Die Verkehrsmittel sollen stärker verknüpft werden, das netz- und verkehrsmittelübergreifende Verkehrsmanagement ist zu optimieren, der öffentliche Verkehr sowie der Velo- und Fussverkehr sind zu fördern und mit qualitativ hochwertigen, möglichst durchgehenden und sicheren Velobahnen zu ergänzen. Ferner soll die Siedlungs- und Mobilitätsentwicklung aufeinander abgestimmt werden. Eine zentrale Rolle spielen Verkehrsdrehscheiben, die verschiedene Verkehrsmittel verknüpfen und das Umsteigen erleichtern. Der rechtliche Rahmen zur Umsetzung der Massnahmen wird geprüft und, falls notwendig, angepasst.

Bund, Kantone, Städte und Gemeinden sind aufgefordert, ihre finanziellen Ressourcen noch effizienter einzusetzen und die Schnittstellenprobleme zwischen Autobahn und lokalem Strassennetz zu minimieren. Zugleich sollen Personen aus dem Umland grosse Zentren gut oder aufgrund der verkehrsmittelübergreifenden Vernetzung sogar besser erreichen können.


Adresse für Rückfragen

Dr. Ulrich Seewer, Vizedirektor, Leiter Direktionsbereich Mobilität, Raum und Infrastruktur, Bundesamt für Raumentwicklung ARE, Tel. +41 58 468 60 06, ulrich.seewer@are.admin.ch



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