Abschluss der 33. Rotkreuz- und Rothalbmondkonferenz: Die humanitäre Hilfe reagiert auf die Herausforderungen des digitalen Zeitalters und des Klimawandels

Bern, 12.12.2019 - Die 33. Rotkreuz- und Rothalbmondkonferenz in Genf ist heute zu Ende gegangen. Die Delegierten verabschiedeten sechs Resolutionen, die es der Bewegung erlauben, ihr Engagement zu verbessern und den Bedürfnissen benachteiligter Bevölkerungsgruppen anzupassen. Denn der Bedarf an humanitärer Hilfe war noch nie so gross wie heute. Zudem diskutierten sie über die Digitalisierung, etwa im Zusammenhang mit der Zusammenführung von Familien, die infolge von Krisen getrennt wurden. Bundesrat Ignazio Cassis hatte die Konferenz am Montag, dem 9. Dezember 2019, eröffnet.

Das Ziel ist immer dasselbe: menschliches Leid in bewaffneten Konflikten und anderen Notlagen zu lindern. Aus diesem Grund wurden vor 70 Jahren auch die Genfer Konventionen verabschiedet. Vor dem Hintergrund des raschen technologischen Wandels diskutierten die 3500 Delegierten in Genf über die Chancen und Herausforderungen neuer Technologien wie künstliche Intelligenz, Cyber-Operationen und autonome Waffensysteme. Sie besprachen auch die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Anwendung des humanitären Völkerrechts und die humanitäre Hilfe. 

Digitale Innovationen helfen den humanitären Akteuren aber auch, effizienter zu arbeiten, etwa im Bereich der Familienzusammenführung. Diese stellt eine der langjährigen Aufgaben der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung dar. Mit einer Resolution will die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung Praktiken etablieren, die es erlauben, das Potenzial dieser Innovationen unter Wahrung der Privatsphäre der Hilfsempfänger sowie des Datenschutzes zu nutzen. Die Schweiz ist in diesem Bereich sehr aktiv.

Die COP25 in Genf

Die humanitären Akteure sind zunehmend mit dem Klimawandel und den dadurch bedingten Naturkatastrophen konfrontiert. Während einer Liveschaltung zur UNO-Klimakonferenz (COP25) in Madrid konnten die Delegierten der 33. Rotkreuz- und Rothalbmondkonferenz in Genf dieses Thema mit den in der spanischen Hauptstadt versammelten Expertinnen und Experten vertiefen und die gegenseitige Zusammenarbeit im Hinblick auf eine wirksamere Katastrophenvorsorge und  bewältigung intensivieren.

Dabei spielen vor allem die nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften eine wichtige Rolle, denn sie sind nach einer Katastrophe oft die ersten vor Ort und leisten lebenswichtige Hilfe. Die Schweiz wird ihre Unterstützung für gut organisierte und funktionierende nationale Gesellschaften erhöhen. Damit setzt sie auch die an der 33. Konferenz verabschiedete Klimaresolution um, die eine Stärkung der nationalen Kapazitäten fordert. Auf diese Weise sollenklimabedingte Ereignisse frühzeitig und angemessen identifiziert werden können.

Frauen und Mädchen sind in Krisen und Katastrophen besonders gefährdet. Ihre Stimme und ihr Wissen sind für eine erfolgreiche humanitäre Hilfe unerlässlich. Die Schweiz unterstützte die Resolution «Frauen und Führungspositionen im humanitären Engagement der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung», wonach Frauen bis 2030 auf allen Entscheidungsebenen gleichberechtigt vertreten sein sollen, auch in den Führungsorganen des IKRK, der Föderation und der nationalen Gesellschaften. Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, namentlich in den Krisenländern, wird daher aufgerufen, Frauen durch spezifische Programme systematisch für Führungspositionen auszubilden.


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