Bundesrat Cassis empfängt den Exekutivsekretär der Organisation des Vertrags über das Verbot von Nuklearversuchen

Bern, 05.11.2019 - Vor 20 Jahren trat die Schweiz dem Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBT) bei. Aus diesem Anlass empfing Bundesrat Ignazio Cassis Lassina Zerbo, den Exekutivsekretär der Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO), in Bern. Der Vorsteher des EDA bekräftigte bei diesem Treffen die Rolle des CTBT als unerlässliches Element einer Welt ohne Atomwaffen. Die CTBTO arbeitet bei der Kontrolle des Verbots eng mit wissenschaftlichen Institutionen zusammen, unter anderem mit dem Schweizerischen Erdbebendienst der ETH Zürich in Davos. Die Überwachung ist auch ein Beispiel für die Zusammenarbeit von Science-Diplomacy als Beitrag zur Lösung politischer Probleme.

Mit dem Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBT) wurde ein einzigartiges Modell für die wissenschaftliche Zusammenarbeit geschaffen. Die Vertragsstaaten teilen ihr technologisches Fachwissen über ein weltumspannendes Netz mit über 300 Messstationen. Dieses soll sicherstellen, dass kein Staat Nukleartests durchführt. Dank dieses Überwachungssystems können Schwankungen des atmosphärischen Drucks sowie hydroakustische und seismische Veränderungen gemessen werden. Die Messstationen, zu denen auch die vom Schweizerischen Erdbebendienst der ETH betreute seismische Station «DAVOX» in Davos gehört, können ebenfalls dazu beitragen, Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Tsunami rechtzeitig zu erkennen. So konnten dank dieses wissenschaftlichen Netzwerks die Nuklearversuche in Nordkorea nachgewiesen werden. Wissenschaft und Diplomatie tragen so gemeinsam zur internationalen Sicherheit und zum Schutz der Bevölkerung bei.

Die Schweiz setzt sich aktiv für die Nichtverbreitung von Nuklearwaffen und die nukleare Abrüstung ein. Der CTBT verfolgt das gleiche Ziel. Durch das Verbot von Nukleartests verhindert der Vertrag die Entwicklung dieser Waffen. Trotz des erfolgreichen Monitorings des CTBTO zeige die Tatsache, dass mehrere Staaten den Vertrag über das Verbot von Nuklearversuchen noch nicht ratifiziert haben, wie schwierig es sei, wirksame Massnahmen zugunsten einer Welt ohne Atomwaffen zu etablieren. Bundesrat Ignazio Cassis betonte bei diesem Treffen, dass der Bundesrat das Ziel einer Welt ohne Atomwaffen unterstützt und sich daher für den CTBT einsetzt. Das EDA engagiert sich in den entsprechenden Gremien für das rasche Inkrafttreten des Vertrags. Beim Treffen von Bundesrat Cassis und CTBTO-Exekutivsekretär Zerbo nahm auch der Direktor des Schweizerischen Erdbebendienstes der ETH Zürich, Stefan Wiemer, teil.

Die Pionierarbeit der CTBTO deckt sich mit den Bemühungen der Schweiz, innovativ und pragmatisch auf die technologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der multilateralen Diplomatie des 21. Jahrhunderts zu reagieren, namentlich angesichts der beunruhigenden Entwicklungen der internationalen Sicherheitslage. Wissenschaftliche Daten schaffen wie in der Arbeit der CTBTO eine Grundlage für den politischen Umgang mit aktuellen Herausforderungen. Der Bundesrat hatte die entsprechende Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Erdbebendienst der ETH im Jahr 1996 festgelegt. «Science-Diplomacy» richtet ausserdem den Blick auf Fragen, die sich durch die neuen Technologien ergeben. So hat der Bundesrat zum Beispiel mit der Stadt und dem Kanton Genf die Stiftung «Geneva Science-Diplomacy Anticipator» geschaffen. Sie soll gesellschaftliche Herausforderungen einer digitalisierten Welt voraussehen und die notwendigen multilateralen Rahmenbedingungen mit der UNO schaffen.


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