Bundesrat ernennt Verwaltungsrat der neuen RUAG-Beteiligungsgesellschaft

Bern, 23.10.2019 - An seiner Sitzung vom 23. Oktober 2019 hat der Bundesrat weitere Entscheide für die Entflechtung und Weiterentwicklung des Technologiekonzerns RUAG gefällt. Unter anderem hat der Bundesrat den Verwaltungsrat der neuen Beteiligungsgesellschaft ernannt. Dieser besteht zur Mehrheit aus Frauen und deckt das gesamte erforderliche Spektrum an Wissen und Erfahrung für die Umsetzung des komplexen Entflechtungsprozesses ab. Von den vorgesehenen Verwaltungsräten der beiden Subholdings (MRO Schweiz und RUAG International) hat der Bundesrat Kenntnis genommen. Zudem hat er die Strategischen Ziele 2020-2023 für die neue Beteiligungsgesellschaft verabschiedet.

Im Zuge der Entflechtung und Weiterentwicklung der heutigen RUAG Holding per 1. Januar 2020 wird eine neue Beteiligungsgesellschaft mit zwei Subholdings gegründet. MRO Schweiz wird im Besitz des Bundes die sicherheitsrelevanten Dienstleistungen zu Gunsten des VBS erbringen (Maintenance, Repair and Overhaul). RUAG International soll zu einem Aerospace-Konzern weiterentwickelt und mittelfristig privatisiert werden. Die beiden Subholdings werden rechtlich und finanziell voneinander unabhängig sein und ihre Informatiksysteme werden getrennt.

Mehrheit von Frauen im Verwaltungsrat

Der Bundesrat wird die neue Beteiligungsgesellschaft wie alle bundesnahen Unternehmen in erster Linie über die Strategischen Ziele und die Wahl des Verwaltungsrates führen. Die neue Beteiligungsgesellschaft ist für die Umsetzung der verabschiedeten Strategischen Ziele 2020-2023 verantwortlich. Diese sind auf die Interessen des Bundes als Eigner und Alleinaktionär ausgerichtet und tragen im Besonderen den sicherheits- und rüstungspolitischen Interessen von VBS als Hauptkunde der MRO Schweiz sowie den finanzpolitischen Interessen des EFD Rechnung.

Die Wahl des Verwaltungsrates der Beteiligungsgesellschaft wird bei der Gründungsversammlung im November vollzogen. Das Präsidium übernimmt Monica Duca Widmer. Sie ist vom Bundesrat bereits am 14. Juni 2019 designiert worden, unter anderem aufgrund ihrer ausgewiesenen Erfahrungen und Kenntnisse zu Fragen der Corporate Governance. Mit Monika Krüsi Schädle und Ariane Richter Merz werden zwei weitere Frauen dem Verwaltungsrat angehören. Monika Krüsi Schädle leitet ein Beratungsunternehmen. Sie verfügt über mehrere Verwaltungsratsmandate bei Industrie- und Energieunternehmen. Ariane Richter Merz ist Geschäftsführerin und Verwaltungsratspräsidentin eines Unternehmens im Bereich der Rechts- und Compliance-Beratung.

Den fünfköpfigen Verwaltungsrat werden die Verwaltungsratspräsidenten der beiden Subholdings vervollständigen. Es handelt sich dabei um Nicolas Perrin für die MRO Schweiz und Remo Lütolf für RUAG International. Remo Lütolf ist aktuell Verwaltungsratspräsident der heutigen RUAG Holding. Er war massgeblich an der Erarbeitung der Strategie für die Weiterentwicklung von RUAG International beteiligt und kann nun in seiner neuen Funktion diese Strategie umsetzen. Nicolas Perrin ist seit über dreissig Jahren in verschiedenen Funktionen bei der SBB tätig. Seit 2008 leitet er SBB Cargo. Er wird diese Aufgabe mit Übernahme des Verwaltungsratspräsidiums der MRO Schweiz aufgeben. Wegen beruflicher Verpflichtungen wird Nicolas Perrin das Präsidium von MRO Schweiz faktisch erst ab 31. Mai 2020 übernehmen können. Bis zu diesem Zeitpunkt wird der Verwaltungsrat interimistisch durch den Vizepräsidenten geleitet, voraussichtlich Heinz Liechti, dem heutigen Projektleiter im VBS für die Entflechtung und Weiterentwicklung von RUAG.

Der Bundesrat ist überzeugt davon, dass dieser neu formierte Verwaltungsrat der Beteiligungsgesellschaft das gesamte erforderliche Spektrum an Wissen und Erfahrung für die Umsetzung des komplexen Entflechtungsprozesses abdeckt.

Von der geplanten Zusammensetzung der Verwaltungsräte der beiden Subholdings hat der Bundesrat Kenntnis genommen. Die Wahl erfolgt durch den Verwaltungsrat der Beteiligungsgesellschaft. Neben den Verwaltungsratspräsidenten handelt es sich dabei bei MRO Schweiz um Heinz Liechti, Nicolas Gremaud, Caroline Kuyper Leblond und Sibylle Minder Hochreutener; bei RUAG International sind es Jürg Oleas, Marie-Pierre de Bailliencourt, Jürg Fedier, Laurent Sigismondi, Rainer G. Schulz sowie Jennifer P. Byrne.

Der Bundesrate hat das VBS zudem beauftragt, an der Generalversammlung die Firma Ernst & Young als Revisionsstelle der Beteiligungsgesellschaft zu wählen. Diese wird neben der ordentlichen Revision zusätzlich überprüfen, dass bei den Aufträgen von MRO Schweiz zu Gunsten der Armee die Grundsätze der Kostenrechnung, wie sie der Bund vorgibt, eingehalten werden.

Weiteres Vorgehen

Der Bundesrat wurde vom VBS zudem darüber informiert, dass die heutige RUAG Holding einen ersten Umsetzungsplan für die Weiterentwicklung von RUAG International vorgelegt hat. Dieser enthält die wesentlichen Meilensteine des schrittweisen Aufbaus der Aerospace-Gruppe und deren Privatisierung. Die Schlüsselzahlen dafür werden im laufenden Planungsprozess 2019 erhärtet. Daraufhin wird RUAG den Umsetzungsplan mit verbindlichen Zielen ergänzen, worauf die definitive Fassung dem Bundesrat im ersten Quartal 2020 vorgelegt wird.

Bei dieser Weiterentwicklung sind für den Bundesrat auch die weltraumpolitischen Interessen der Schweiz wichtig. Er hat darum den Verwaltungsrat der neuen Beteiligungsgesellschaft beauftragt, Vorkehrungen zu treffen, damit diese Interessen bei der Privatisierung gewahrt werden. Gemäss den Strategischen Zielen soll im Bereich Space im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Möglichkeiten den weltraumpolitischen Interessen der Schweiz Rechnung getragen werden. Dabei sollen die Stärkung der Standorte und die technologische Weiterentwicklung in Europa weiterverfolgt werden. Diese Arbeiten laufen in Zusammenarbeit mit dem WBF.


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