Bruttoinlandprodukt im 2. Quartal 2019: Konjunktur schwächt sich ab

Bern, 05.09.2019 - Das BIP der Schweiz wuchs im 2. Quartal 2019 um 0,3 %, nach 0,4 % (revidiert) im Vorquartal*. Inland- und Auslandnachfrage entwickelten sich im Einklang mit anderen europäischen Ländern schwach. Das belastete insbesondere die Dienstleistungsbranchen.

Der private Konsum (+0,3 %) wuchs im 2. Quartal leicht unterdurchschnittlich, gestützt durch die Ausgaben für Gesundheit sowie für Wohnen und Energie. Der Staatskonsum (+0,1 %) wuchs nur schwach. Keine Impulse kamen von den Bauinvestitionen (−0,1 %). Dementsprechend stieg die Wertschöpfung im Baugewerbe (+0,1 %) kaum mehr an. Einen recht deutlichen Rückgang verbuchten schliesslich die Ausrüstungsinvestitionen (−1,0 %). Insbesondere wurde abermals weniger in Maschinen investiert: Das unsichere Umfeld lastet auf der Investitionstätigkeit der Unternehmen.

Gebremst durch die insgesamt schwache Binnennachfrage und durch leicht rückläufige Dienstleistungsexporte (−0,2 %), büssten im 2. Quartal bedeutende Dienstleistungsbranchen an Dynamik ein. Die Wertschöpfung des Handels (−0,3 %) ging nach einem positiven Jahresauftakt wieder zurück. Auch im Sektor der unternehmensnahen Dienstleistungen (−0,1 %) wurde ein leichter Rückgang der Wertschöpfung verbucht. Das Gastgewerbe (+2,6 %) und die Finanzbranche (+0,7 %) konnten hingegen expandieren.

Im Unterschied zu anderen europäischen Ländern trug der Industriesektor im 2. Quartal massgeblich zum BIP-Wachstum bei. Im verarbeitenden Gewerbe (+1,3 %) konnte die Wertschöpfung fast an das dynamische Wachstum des Vorquartals anknüpfen. Insbesondere stiegen die Umsätze und die Exporte der Chemie-Pharma an. Hingegen vermeldeten andere Industriebranchen, namentlich jene der Maschinen und Metalle, Umsatzrückgänge und folgten damit der jüngsten internationalen Entwicklung. Die Warenexporte**  (−0,8 %) sanken in der Summe leicht. Gleichzeitig gingen auch die Importe** von Waren und Dienstleistungen (−0,6 %) zurück.

Mediengespräch 5. September 2019 – 9.30 Uhr Medienzentrum in Bern:
Steht die Schweiz vor einer Rezession?
Eric Scheidegger, Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik des SECO, und Philippe Küttel, Leiter der Sektion Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung des BFS, erläutern die aktuellen BIP-Zahlen und die Konjunkturlage. Dabei wird auch der Einfluss von internationalen Sportereignissen auf das Bruttoinlandprodukt der Schweiz diskutiert.
Telefonische Medienanfragen werden im Anschluss an das Mediengespräch ab ca. 11 Uhr beantwortet.

* Reale Veränderungsraten gegenüber dem Vorquartal. Bereinigt von den Effekten grosser Sportveranstaltungen belief sich das Wirtschaftswachstum im 2. Quartal auf 0,3 %, nach 0,6 % im Vorquartal. Daten und weitere Informationen: www.seco.admin.ch/bip.
** Ohne Wertsachen.


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