Vierter Bericht zum Beschaffungswesen

Bern, 16.05.2019 - Im Jahr 2018 hat das Bundesamt für Strassen (ASTRA) 3174 Beschaffungen mit einem Gesamtwert von über 1,6 Milliarden Franken getätigt. Wie in den Vorjahren hat es dabei betragsmässig den grössten Teil der Beschaffungen im Wettbewerb vergeben (81 Prozent der Mittel). Dies zeigt der aktuelle Bericht zum Beschaffungswesen auf.

Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat seinen vierten Bericht zum Beschaffungswesen veröffentlicht. Dieser gibt Auskunft über die im letzten Jahr beschafften Planungs- und Projektierungsleistungen im Bauwesen, Bauherrenunterstützungsleistungen, Bauarbeiten, Signalisationen oder Informatikleistungen. Mit den jährlichen Berichten zum Beschaffungswesen schafft das ASTRA Transparenz bei den Beschaffungen.

2018 hat das ASTRA insgesamt 3174 Beschaffungen (2017: 3042 Beschaffungen) mit einem Gesamtwert von über 1,6 Milliarden Franken (2017: 1,4 Milliarden Franken) getätigt. Dabei wurden mit über 1600 verschiedenen Firmen Verträge abgeschlossen, davon rund 190 Arbeitsgemeinschaften (ARGEs) und Ingenieurgemeinschaften (INGEs). Die Spanne reicht von der international tätigen Bauunternehmung bis zum Einpersonenbetrieb aus der IT-Branche. Nicht berücksichtigt in diesen Zahlen sind Beschaffungen von Dritten, namentlich für den Betrieb der Nationalstrassen durch die Gebietseinheiten sowie für die Netzfertigstellung, bei welcher in der Regel kantonales Beschaffungsrecht zur Anwendung kommt.

Eine Auswertung der Zuschläge nach Kantonen zeigt, dass Auftragnehmer aus allen Landesgegenden von Aufträgen des ASTRA profitieren. Betragsmässig gingen am meisten Zuschläge in die Kantone Zürich, Bern, Tessin und Graubünden. Lediglich 16,9 Mio. Franken – gut ein Prozent der Vergabesumme – gingen an ausländische Auftragnehmer, obwohl die offenen Ausschreibungen auch ausländischen Firmen offenstehen.

Die Vergaben richteten sich nach den gesetzlichen Vorgaben. Wann welches Verfahren zur Anwendung kommt, ist gesetzlich mittels sogenannter Schwellenwerte geregelt:

  • Beim offenen Verfahren («WTO-Verfahren», ab 230 000 Franken) wird der Auftrag öffentlich auf www.simap.ch ausgeschrieben und alle Anbieter können sich bewerben. 2018 hat das ASTRA Aufträge im Wert von über 1.2 Milliarden Franken im offenen Verfahren vergeben, was 77 Prozent des Gesamtbetrags und 10 Prozent der Anzahl Aufträge entspricht. Damit nahm der Anteil der offenen Verfahren gegenüber 2017 wertmässig um rund zwei Prozent zu.
  • Beim Einladungsverfahren (ab 50 000 Franken bei Lieferungen sowie ab 150 000 Franken bei Dienstleistungen und Bauleistungen) werden mindestens drei Anbieter zur Einreichung eines Angebots eingeladen. Das ASTRA hat im Jahr 2018 insgesamt 65.7 Millionen Franken (vier Prozent des Gesamtbetrags und vier Prozent der Aufträge) im Einladungsverfahren vergeben.
  • Im freihändigen Verfahren werden die Anbieter ohne Ausschreibung ausgewählt und die Aufträge direkt vergeben. Im Jahr 2018 hat das ASTRA insgesamt 279.9 Millionen Franken freihändig vergeben (17 Prozent des Gesamtbetrags, 85 Prozent der Anzahl Aufträge). Es handelt sich hierbei mehrheitlich um Beschaffungen unter 150 000 Franken (Dienstleistungen und Bauleistungen) beziehungsweise unter 50 000 Franken (Lieferungen). Bei knapp der Hälfte des freihändig vergebenen Volumens handelt es sich um Nachträge, deren Grundverträge oft im Wettbewerbsverfahren vergeben wurden.

Das ASTRA beschafft Bau- und Dienstleistungen sowie Güter für die Erfüllung seiner Aufgaben. Dazu gehören unter anderem Planungs- und Projektierungsleistungen im Bauwesen, Bauherrenunterstützungsleistungen, Bauarbeiten, Signalisationen oder Informatikleistungen. Der Zuschlag erfolgt gemäss den rechtlichen Vorgaben an den Anbieter mit dem wirtschaftlich günstigsten Angebot. Dass dem wirtschaftlich günstigsten Angebot der Zuschlag erteilt wird, bedeutet nicht, dass der Preis das einzige Kriterium bei der Wahl des Angebots ist. Neben dem Preis werden auch weitere Kriterien wie zum Beispiel die Qualität berücksichtigt.

 


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