Über die Heilmittelplattform gemeldete Engpässe sollen genauer analysiert werden

Bern, 15.05.2019 - Mit der Heilmittelplattform der wirtschaftlichen Landesversorgung (WL) können Lieferunterbrüche bei lebenswichtigen Medikamenten rasch erfasst und so deren Ursachen analysiert werden. Anschliessend können Massnahmen getroffen werden, die die Versorgung der Patientinnen und Patienten gewährleisten. Die Medikamentenengpässe der letzten beiden Jahre sind Gegenstand eines Berichts, den der Bundesrat am 15. Mai 2019 zur Kenntnis genommen hat. Dank einem frühzeitigen Monitoring und dem Einsatz von Pflichtlagerware konnten mehrere kritische Situationen überbrückt werden.

In den Jahren 2017 und 2018 wurden über die Heilmittelplattform insgesamt 177 Versorgungsengpässe bei 81 Wirkstoffen gemeldet. Betroffen waren vor allem Antiinfektiva (33 %), Impfstoffe (22 %) und Medikamente gegen Krebs (17 %). In diesen kritischen Bereichen kann der Markt Verzögerungen in der Lieferkette angesichts der kleinen Anzahl Anbieter und der geringen Lagerhaltung bei Firmen und Spitälern nicht immer ausgleichen. Deshalb musste in den letzten zwei Jahren in 29 Fällen zur Überbrückung von Versorgungsengpässen Pflichtlagerware eingesetzt werden.

Zurückzuführen ist die Verschlechterung der Versorgungssituation auf den globalen Wirkstoffmangel, den Kostendruck verbunden mit Marktrückzügen sowie auf die Zunahme logistischer Probleme. Die über die Heilmittelplattform erfassten Daten sollen zur Analyse der Marktstrukturen genutzt werden, um die Versorgungsicherheit mit Medikamenten in der Schweiz dank geeigneter Massnahmen zu stabilisieren und langfristig zu verbessern. Dies soll insbesondere durch eine bessere Koordination zwischen den verschiedenen öffentlichen Akteuren des Arzneimittelmarktes auf Bundes- und Kantonsebene erfolgen.


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