“Die Digitalisierung wird uns weiter fordern”

Bern, 10.05.2019 - Referat von Bundesrat Guy Parmelin Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung anlässlich des 4. Tages der freien Berufe

Es gilt das gesprochene Wort!
 

Sehr geehrter Herr Präsident Bischof,
Sehr geehrte Nationalrätinnen und Nationalräte,
Werte Gäste,

La numérisation transforme l’économie et le monde du travail, et aucun secteur ou presque n’y échappe. Pour un pays pauvre en ressources naturelles comme l’est la Suisse, la digitalisation constitue par conséquent une véritable opportunité.

Soulignons que la Suisse, en comparaison internationale, est parvenue à tirer son épingle du jeu au mieux sur le front de la numérisation. Elle est ainsi très bien placée dans les classements internationaux en ce qui concerne le numérique (4e dans le ranking du WEF et 5e dans celui de l’IMD).

Les nouveaux développements technologiques comme l’informatique en nuage (cloud computing), les données massives (big data), l’internet des objets, les chaînes de blocs (blockchain) ou l’intelligence artificielle permettent l’émergence de nouveaux produits, services et modèles d’affaires. Il en résulte que la numérisation peut avoir une influence considérable sur la mutation structurelle et la croissance économique.

Pour les entreprises, la numérisation ouvre de nombreuses perspectives : une meilleure intégration dans les chaînes de valeur mondiales, un accès plus facile à de nouveaux marchés, ou des gains de productivité significatifs, par exemple grâce à une automatisation plus poussée des processus de gestion. La digitalisation offre également de nouvelles perspectives au niveau de la communication entre entreprises et clients.

Notre monde connaît des mutations extrêmement rapides et gagne en complexité. Ce qui compte le plus dans ce contexte reste de créer des conditions-cadres favorables pour l’économie, mais aussi pour les entrepreneurs, et de les réexaminer en permanence.

Ainsi, le Conseil fédéral a approuvé plusieurs analyses sur le sujet, notamment concernant la réglementation de l’économie numérique, le marché du travail, l’emploi et les conditions de travail, la formation ou encore la recherche et l’innovation. Sur la base de ces dernières, le Conseil fédéral a œuvré à la mise en place d’un certain nombre de mesures visant à améliorer les conditions-cadres applicables à l’économie numérique.

De surcroît, le 5 septembre 2018, il a adopté sa stratégie intitulée "Suisse numérique" qui inclut un plan d’action comprenant près d’une centaine de mesures dans des domaines très divers.

Le Conseil fédéral a donc engagé ou poursuivi ces derniers mois, et ces dernières années, de nombreux travaux visant à négocier le virage numérique de manière optimale. J’aimerais citer quelques exemples concrets à ce sujet :

  • D’abord, la Stratégie « Cybersanté Suisse 2.0 » adoptée par le Conseil fédéral en décembre 2018. Elle a pour objectif de promouvoir la numérisation au sein du système de santé. La priorité visée est d’introduire et de diffuser le dossier électronique du patient ou DEP.
  • Ensuite, le projet « Justitia 4.0 », conduit par les cantons et la Confédération sous l’égide des ministres de justice et police ainsi que des tribunaux. Ce projet ambitionne d’adapter, d’ici 2026, le système judiciaire aux nouvelles technologies.
  • Enfin, la stratégie nationale de protection de la Suisse contre les cyberrisques a été adoptée en avril 2018 par le Conseil fédéral. Elle porte sur la manière dont la Confédération entend faire face aux menaces du cyberespace en collaborant avec les milieux économiques, les cantons et les hautes écoles, ainsi que sur les mesures qui seront mises en œuvre à cet égard dans les années à venir.

Il faut néanmoins préciser que la digitalisation présente aussi des défis. Le marché du travail en fait partie.

Die Digitalisierung führt auf dem Arbeitsmarkt zu vielen Fragezeichen: Welche Chancen und Risiken ergeben sich für den Arbeitsmarkt insgesamt und für jeden einzelnen? Nehmen uns Maschinen und Roboter die Arbeit weg? Diese Fragen schüren Ängste, die es ernst zu nehmen gilt.

Den bisherigen Strukturwandel haben wir eindrucksvoll gemeistert. Mit der Einführung neuer Technologien fielen in gewissen Bereichen zwar jeweils Stellen weg. Gleichzeitig wurden aber in anderen Bereichen mehr Stellen geschaffen. In Zahlen bedeutet das konkret eine Nettozunahme von rund 800’000 Stellen seit der Jahrtausendwende. Dabei haben sich die Tätigkeitsprofile immer mehr Richtung Nichtroutine-Aufgaben verschoben. Es ist immer mehr unternehmerisches Denken, Kreativität oder Empathie verlangt.

Die Ausgangslage ist sehr gut, damit wir die kommenden Herausforderungen bewältigen können: Die Arbeitslosigkeit ist nach wie vor tief, die Jobqualität hoch und die Jungen haben eine Perspektive.

Wir dürfen uns aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen und müssen uns auch in Zukunft anstrengen. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen digitalen Wirtschaft liegt dabei insbesondere in der Aus- und Weiterbildung. Diese wird sich den nachgefragten Kompetenzen in Zukunft noch stärker anpassen müssen. Das lebenslange Lernen gewinnt weiter an Bedeutung. Auch ist es von zentraler Bedeutung, die Flexibilität des Arbeitsmarkts zu wahren.

Wir brauchen gute Rahmenbedingungen, damit wir die neuen Beschäftigungsmöglichkeiten optimal nutzen können. Nur so wird es möglich sein, einen gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungsanstieg zu realisieren.

Immer mehr Schweizer Unternehmen setzen den digitalen Wandel auf ihre Agenda.

Eine Studie der Universität St. Gallen zeigt folgendes: Unternehmen mit einem hohen digitalen Reifegrad gehen die Transformation mit einer klaren Zielsetzung an. Dagegen denken Unternehmen mit niedrigem Reifegrad zunächst an ihre IT.

Letztere tun sich schwer damit, eine Balance zwischen ihrem vorhandenen Geschäftsmodell und neuen Businessansätzen zu finden. Die kontinuierliche Anpassung des Bestehenden fällt ihnen leichter als eine völlige Abkehr von der derzeitigen Positionierung.

Häufig fehlt eine Strategie für die digitale Transformation. Dabei ist dies ein zentraler Erfolgsfaktor damit die digitale Transformation gelingt.

Henry Ford, der vor rund 100 Jahren den Wechsel von der Kutsche zum Auto mit seinen Fliessbändern dramatisch beschleunigte, hat den damaligen Wandel in seinem berühmten Zitat auf den Punkt gebracht: «Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt: schnellere Pferde.»

Ein Blick auf verschiedene Branchen zeigt, dass sich vor allem Unternehmen aus der Kommunikations-, IT- und Finanzbranche als Vorreiter in Sachen Digitalisierung profilieren können.

Unternehmen aus dem Handel und der Konsumgüterwirtschaft, aber auch der Gesundheitssektor erreichten dagegen die niedrigsten durchschnittlichen Reifegrade. Oft besitzen Unternehmen zahllose Daten. Sie können diese aber noch selten richtig nutzen.

Für Sie als Mitglied der Freien Berufe ist folgender Punkt unerlässlich: Die Datensicherheit.

Sie ist ein wichtiger Schlüsselfaktor, um die Potenziale der Digitalisierung positiv zu beeinflussen. Vertrauen gegenüber Ihren Kunden, Klienten, Patienten und Mandanten ist das A und O.

Es ist mir bewusst: Die Freien Berufe als dynamischer Sektor nehmen ihre besondere Verantwortung sehr ernst: Laut einer repräsentativen Umfrage zum Thema Digitalisierung unter rund 2’000 Freiberuflern in Deutschland kommt zu folgendem Schluss: Der Schutz der Daten wird höher gewichtet als ein schnelleres Internet. Der Wunsch, Daten noch besser zu schützen ist also besonders ausgeprägt. Und es ist: Die Freien Berufe halten die persönlichen Angelegenheiten ihrer Kunden, Klienten, Patienten und Mandanten geheim.

Der Schutz dieses Vertrauensverhältnisses hat oberste Priorität. Das ist auch richtig so: Denn Unternehmen sind mit Geschäftsnetzwerken, digitalisierten Workflows und Cloud-Anwendungen stärker vernetzt als je zuvor. Heutige IT-Systeme sind offen gegenüber der Aussenwelt. Das bringt viele Vorteile, macht diese aber auch angreifbar. Und so wächst mit dem Wert der Daten die Cyber-Kriminalität. Das heisst, einerseits helfen Ihnen Daten, sich besser auf die Kundenbedürfnisse auszurichten. Andererseits sind Sie, wenn Sie Big Data nutzen, potenzielles Ziel für Cyber-Angriffe.

Der Bundesrat ist in dieser Hinsicht gefordert. Er muss bei künftigen Gesetzesinitiativen darauf achten, insbesondere persönliche und sensible Daten ausreichend zu schützen.

Und: Wir müssen eine gesellschaftliche Debatte führen. Wir müssen über die Verantwortung sprechen. Über die Verantwortung jener Menschen, die entsprechende Systeme entwickeln oder anwenden. Für die digitale Wirtschaft sollte eine ähnliche Ethik gelten wie für die Medizin. Nur so kann unser auf Normen und Rechte basiertes Wertefundament in der digitalen Welt verankert werden.

Von der Digitalisierung sind alle Mitglieder des Schweizerischen Verbandes freier Berufe betroffen. Nehmen wir als Beispiel die Notare: Für Sie bringt die Förderung der elektronischen öffentlichen Beurkundung einschneidende Veränderungen. Das neue Bundesgesetz über die Erstellung elektronischer öffentlicher Urkunden und elektronischen Beglaubigungen befindet sich aktuell in der Vernehmlassung.

Die Einführung der sogenannt «elektronischen Unterschrift» soll einen wertvollen Beitrag zum eGovernment leisten. Mit ihr können wir einen zeitgemässen, effizienten und wirtschaftlichen digitalen Rechtsverkehr schaffen. Wenn sämtliche öffentlichen Urkunden und Beglaubigungen elektronisch erstellt werden können und sich die beteiligten Akteure an die damit verbundenen digitalen Prozesse gewöhnt haben, dürften alle dadurch Zeit und Kosten sparen. Und ich bin überzeugt, dass niemand etwas dagegen hat, wenn die zuständigen kantonale Behörde, die Urkundsperson und die Unternehmen effizienter arbeiten können.

Dies sind Herausforderungen, die Offenheit für Neues und ein gewisses Mass an Risikobereitschaft verlangen. Doch die Erfahrung hat gezeigt, dass die Länder mit dem grössten technologischen und wissenschaftlichen Fortschritt ihre Arbeitsplätze langfristig sichern können. Sie stärken damit die Wettbewerbsfähigkeit. Im Zeitalter der Digitalen Transformation werden jene Erfolg haben, die risikobereit sind, aber dabei im Interesse der Kunden handeln.

Die Digitalisierung bildet ein Schwerpunkt der KMU-Politik 2020-2023 des Bundesrates. Sie kann unter anderem im Rahmen von eGovernment bedeutend die Unternehmen administrativ entlasten. Sie stellt ein wirksames Mittel dar, um die Produktivität der öffentlichen Verwaltungen zu steigern. Ziel von eGovernment ist es, die Verwaltungstätigkeit mit Hilfe der Informations- und Kommunikationstechnik so unternehmensorientiert wie möglich zu gestalten.

Im Zentrum der KMU-Politik steht dabei der Ende 2017 als «One-Stop-Shop» konzipierte Online-Schalter EasyGov.swiss [pron. EasyGov Dot swiss]. Auf EasyGov.swiss sollen die Unternehmen längerfristig Behördenleistungen effizient und sicher über einen einzigen Account online abwickeln können – über alle Behördenstufen vom Bund über den Kanton bis zur Gemeinde. Das Angebot umfasst gegenwärtig unter anderem die Gründungen von Firmen und Änderungen für bestehende Unternehmen im Handelsregister sowie die Anmeldungen bei der AHV, der Unfallversicherung und bei der Mehrwertsteuer.

Die erreichte Zeit- und Kostenersparnis bei den Unternehmen führt bei diesem Ausbau laut einer Ende 2018 publizierten Bewertung der Universität St. Gallen zu einem Gesamtnutzen von rund 6,3 Millionen Franken pro Jahr. In den nächsten Jahren soll der Leistungsumfang von EasyGov.swiss stetig ausgebaut werden. Die kürzlich veröffentlichte «Nationale eGovernment-Studie 2019» zeigt, dass seitens der Unternehmen weitere elektronische leicht auffindbare Behördenleistungen erwünscht sind.

Die Digitalisierung bestimmt heute zunehmend unser Leben. Die Schweiz verfügt mit ihrem stabilen politischen System und der ausgewiesenen hohen Innovationsfähigkeit über eine sehr gute Ausgangslage. Damit kann das Erfolgsmodell einer lebenswerten, offenen und modernen Schweiz auch in die digitale Zukunft getragen werden.

Mesdames et Messieurs,

Je crois avoir fait la démonstration que la stratégie numérique de la Confédération est claire, et que sa volonté est affirmée de maintenir des conditions-cadres optimales pour une économie moderne et prospère. Je suis convaincu que nous saurons négocier ce tournant avec la maîtrise nécessaire et dans l’intérêt général de notre pays et de notre société.

C’est notamment dans cet esprit que le projet de réforme fiscale et de financement de l’AVS sera soumis au peuple dans une semaine. Ce texte vise à établir un système d’imposition des entreprises qui soit conforme aux exigences internationales, mais qui n’en demeure pas moins attrayant. Il vise également à renforcer l’AVS par l’encaissement de recettes supplémentaires, ce qui est un premier pas indispensable et urgent au profit de notre sécurité sociale. Enfin, cette réforme doit permettre de maintenir la compétitivité de notre place économique en matière d’implantation d’entreprises. Je ne puis que vous encourager à saisir dans toute leur envergure les importants enjeux que sous-tend cet objet et à le soutenir.

Je vous remercie de votre attention et vous souhaite une bonne suite de journée.


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