Erfreuliche Fortschritte der NEAT

Bern, 27.09.2006 - Im ersten Halbjahr 2006 haben die Arbeiten an der Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT) erfreuliche Fortschritte gemacht. Der Einbau der bahntechnischen Ausrüstung im Lötschberg-Basistunnel verläuft nach Plan. Seit Juni 2006 finden elektrische Versuchsfahrten im Tunnel statt. Im Gotthard-Basistunnel wurden in der Berichtsperiode 12 Kilometer Röhren gebohrt und gesprengt. 64,3 Prozent des gesamten Tunnelsystems sind ausgebrochen (Stand: September 2006), wie das Bundesamt für Verkehr (BAV) im NEAT-Standbericht Nr. 21 für die parlamentarischen Aufsichtsgremien aufzeigt.

Im Lötschberg-Basistunnel starteten im Juni die ersten elektrischen Versuchsfahrten auf einem 10 Kilometer langen Teilstück ab Südportal Raron. Abschnittsweise wird nun der Basistunnel für die Versuchssfahrten freigegeben. Im Dezember 2006 ist der ganze Basistunnel inklusive des Tunnels Engstlige elektrisch befahrbar. Trotz der erfreulichen Entwicklung bleibt der Zeitplan am Lötschberg weiterhin eng und weist keine Reserven auf.

Erster Durchschlag am Gotthard

Auf der Gotthard-Achse wurde im September 2006 der erste Durchschlag zwischen Bodio und Faido gefeiert. Für den Ceneri-Basistunnel legte Bundespräsident Moritz Leuenberger im Juni den Grundstein. Obwohl inzwischen fast zwei Drittel des Gotthard-Basistunnels ausgebrochen sind, warten noch immer geologisch heikle Zonen auf die Tunnelbauer, Überraschungen sind nicht auszuschliessen. Zudem konnte der Bau des letzten Loses in Erstfeld noch immer nicht aufgenommen werden, weil die Vergabe der Arbeiten aufgrund des erneuten Rekurses weiterhin nicht erfolgen kann – mit noch ungewissen Verzögerungen. Auch am Gotthard und Ceneri wird es ein ehrgeiziges Ziel sein, die Termine einzuhalten.

Kostenprognose erhöhte sich weiter

Die neue Endkostenprognose liegt bei 16,5 Milliarden Franken, was einer Zunahme um knapp 90 Millionen Franken entspricht (Preisstand 1998). Einem leichten Rückgang der Kosten beim Lötschberg (-17 Millionen Franken) steht ein Anstieg der Kostenprognose beim Gotthard um 104 Millionen Franken gegenüber. Hauptgründe dafür sind geologisch bedingte Mehrkosten in Bodio und Faido, eine stärkere Lüftung im Gotthard-Basistunnel sowie die Auswirkungen des Rekurses gegen die Vergabe des Loses Erstfeld.

Das Risikopotential wird unverändert auf 1,4 Milliarden Franken geschätzt. Die geschätzten Gesamtkosten der NEAT inklusive Risikobereich ergeben derzeit eine mögliche Summe von 17,9 Milliarden Franken.

Unsicherheitsfaktor bei Kostenprognose

Dabei ist zu berücksichtigen, dass neben der Geologie weitere Unwägbarkeiten drohen. So ist die Überprüfung des Bauprojekts für den Ceneri-Basistunnel noch nicht beendet. Es deutet jedoch alles darauf hin, dass die Mehrkosten von 174 Millionen Franken nur zu einem kleinen Teil eingespart werden können. Ungewiss sind auch die Kosten des Bahntechnik-Projekts für den Gotthard, für das gegenwärtig das Vergabeverfahren läuft. Die Kostenprognose bis zum Projektende ist somit weiterhin mit mehreren Unsicherheitsfaktoren behaftet.


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