Die Schweiz und Indien verstärken ihre wissenschaftliche Zusammenarbeit

Bern, 02.05.2019 - Im Rahmen des fünften Treffens des gemischten wissenschaftlichen Ausschusses Schweiz-Indien am 30. April 2019 wurden die Weichen für eine Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit im Forschungsbereich gestellt. Die Schweizer Delegation bestand aus Vertretern des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI, der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW als Leading House für die Schweizer Forschungszusammenarbeit mit Indien, des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA. Sie wurde von Staatssekretärin Martina Hirayama geleitet.

Ziel des Treffens in Bern war es einerseits, die jüngsten Kooperationen und Prozesse zu evaluieren. Hervorzuheben ist die grosse Nachfrage von 87 teilnahmeberechtigten Projekten auf eine gemeinsame Ausschreibung des SNF und des Indischen Department for Biotechnology. Die elf besten Eingaben konnten finanziert werden.

Andererseits galt es, die nächste Phase des bilateralen Programmes zu definieren. Im Rahmen der Gespräche wurde insbesondere beschlossen, dass das Indische Department for Science and Technology und das Department for Biotechnology zusammen mit dem SNF im Jahr 2020 einen gemeinsamen Projektaufruf lancieren.

Als besonders erfolgreich wurde das «Academia Industry Training Programme» des «Leading Houses ZHAW» bewertet, dessen fünfte Auflage im April 2019 in der Schweiz im Rahmen einer intensiven Woche zu Ende ging. Im Gefolge eines kompetitiven Ausleseverfahrens wurden je zehn Forschende aus Indien und aus der Schweiz mit ihren erfolgsversprechenden Vorhaben bezüglich der Kommerzialisierung ihrer Forschungsergebnisse ausgewählt. Bis heute hat das Programm bereits 44 solche Schweizer Start-ups beim Fussfassen in Indien unterstützt. Es wurde entschieden, das Programm gemeinsam fortzusetzen. swissnex India mit Sitz in Bangalore ist für die Durchführung Programms zuständig. Mandatiert durch die Förderagentur Innosuisse, erleichtert swissnex India zudem Schweizer Jungunternehmen den Zugang zum indischen Markt.

Die Schweiz und Indien verbindet seit 2003 ein bilaterales Rahmenabkommen über die wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit. Im Kontext dieses Abkommens wurden bereits 60 gemeinsame Forschungsprojekte gefördert. Insgesamt haben Forschende und Studierende von 20 Schweizer und rund 70 indischen Hochschulen vom bilateralen Abkommen profitiert. Die bearbeiteten Forschungsbereiche umfassten Bio- und Materialwissenschaften, Nanotechnologien, Gesundheits- und Medizinwissenschaften, Geistes- und Sozialwissenschaften, urbane Entwicklung, Linguistik, Design, Klimaveränderung und nachhaltige Energie.

Dank ausgezeichneter Forschungszentren und einem beachtlichen Talentreservoir gehört Indien zu den aufstrebenden globalen Akteuren in den Bereichen Forschung und Innovation. Zusätzlich zum bilateralen Forschungsprogramm bestehen über 90 Kooperationsabkommen zwischen Schweizer und indischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. In rund 100 Projekten des SNF sind Forschende aus Indien involviert. Der intensive Austausch manifestiert sich nicht zuletzt auch in der stark wachsenden Anzahl indischer Studierender in der Schweiz: Waren es 2005 noch weniger als 300, studierten 2018 bereits über 1100 Inderinnen und Inder an einer öffentlichen Schweizer Hochschule.

Die nächste Sitzung des gemischten wissenschaftlichen Ausschusses findet voraussichtlich 2021 in Indien statt.


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