Ballone, Tauben, Flugzeuge, Satelliten und Drohnen: Die neue Ausstellung der Nationalbibliothek hebt ab

Bern, 26.02.2019 - Bern, 26.02.2019 – Am 3. Oktober 1898 überquert Eduard Spelterini zum ersten Mal in einem Ballon die Alpen. Der Abenteurer der Lüfte ist auch ein begabter Fotograf und mit seinen Bildern beginnt die Geschichte der Luftaufnahme in der Schweiz. Die Ausstellung «Von oben» in der Schweizerischen Nationalbibliothek verfolgt diese Geschichte vom Ballon bis zur Drohne. Sie ist vom 28. Februar bis am 28. Juni 2019 geöffnet und enthält auch interaktive Elemente wie das Aufnehmen eines «Dronies» oder eine Ballonreise in Virtual Reality.

Die Abenteuer des Schweizers Eduard Spelterini (1852–1931) lassen uns staunen: erste Alpenüberquerung in einem Ballon und Flüge in fast 7 000 Metern Höhe. Er war bereit, für die faszinierenden Luftaufnahmen grosse Risiken einzugehen. Seine Fotografien sind einzigartig, denn sie sind von einwandfreier Qualität, obwohl sie unter extremen Bedingungen entstanden sind: Die tiefen Temperaturen liessen die Mechanik der Apparate einfrieren und die Glasnegative zersprangen bei unsanften Landungen. Trotz dieser Gefahren sind Spelterinis Luftaufnahmen äusserst klar und von bestechender Ästhetik. Die Schweizerische Nationalbibliothek zeigt rund hundert dieser Aufnahmen aus der Graphischen Sammlung.

Fotografierende Tauben 
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts spielt die Armee eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Luftaufnahme. Zu den vielen verschiedenen Versuchen gehören auch kleinste Fotoapparate mit Selbstauslöser, die am Hals von Brieftauben befestigt wurden. Der Versuch wurde schnell beendet, da die Vögel kaum zu kontrollieren waren. Den unberechenbaren Tauben zog die Armee eine Flotte von Ballonen vor. Sie machte Versuche mit einem Fesselballon, der «Bundeswurst» genannt und zur bekannten Attraktion wurde.

Erdaufgang 
Auf Tauben und Ballone folgten Flugzeuge und später die Satelliten, die Aufnahmen unseres Planeten liefern. Zu den neuen Ergebnissen einer Sicht von oben gehören topografische Aufnahmen von grosser Genauigkeit. Diese werden in der Ausstellung dank der Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Landestopografie gezeigt.

Am 24. Dezember 1968 fotografierte Bill Anders seinen berühmten «Erdaufgang», als er mit der Apollo-8-Mission den Mond umrundete. Das Bild eröffnet eine völlig neue Sicht auf die Erde und die Menschheit und stellt sie ins Verhältnis zum unendlichen Weltraum. Satellitenbilder haben seither unseren Orientierungssinn und unsere räumliche Wahrnehmung verändert, namentlich durch das GPS-System.

Sicht ist Macht 
Zu Beginn des neuen Jahrtausends taucht die Drohne auf. Sie ist Gegenstand von Polemiken und wird oft unmissverständlich benannt: Soar Dragon, Predator, Barracuda oder Shadow. In der Ausstellung der Schweizerischen Nationalbibliothek kann sich das Publikum an der kontroversen Diskussion beteiligen.

Drohnen sind nicht nur eine Technologie der Armee, sondern auch ein alltäglicher Gegenstand, der von Privaten genutzt wird. In diesem Sinn können sich die Besucherinnen und Besucher selbst fotografieren und eine Variante des Selfies ausprobieren, das «Dronie».

Virtuelle Ballonfahrt 
Die Ausstellungsbesucherinnen und -besucher dürfen ausserdem Spelterini virtuell bei der ersten Alpenüberquerung begleiten. Sie können in den Korb klettern, mithilfe der Virtual-Reality-Brille abheben und sich hinauslehnen, um die Landschaften zu bewundern.

Praktische Informationen
Öffentliche Vernissage, Mittwoch 27. Februar 2019, 18.00 Uhr
Dauer der Ausstellung: 28. Februar – 28. Juni 2019
Geöffnet Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Eintritt frei

Dauer der Besichtigung:
Ausführlich ca. 90 Minuten
Kurz ca. 30 Minuten

Öffentliche Führungen
Kostenlose öffentliche Führungen auf Deutsch (45 Minuten):

Mittwoch, 6.3.2019 | 12.00 Uhr
Die Luftaufnahmen von swisstopo (Expertenführung)

Dienstag, 7.5.2019 | 18.00 Uhr
Fotografieren mit Drohnen (Expertenführung)

Donnerstag, 6.6.2019 | 18.00 Uhr
Kuratorenführung

Private Führungen auf Französisch, Deutsch oder Englisch werden auf Anfrage organisiert:
marketing@nb.admin.ch, 45 Minuten, CHF 100.–


Adresse für Rückfragen

Hannes Mangold, Kulturvermittlung, Schweizerische Nationalbibliothek
Tel.: 058 461 81 43, hannes.mangold@nb.admin.ch

Nando Luginbühl, Leiter Marketing und Kommunikation, Schweizerische Nationalbibliothek
Tel.: 076 434 12 04, nando.luginbuehl@nb.admin.ch



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Schweizerische Nationalbibliothek
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