Neue Geschäftsgrundsätze beim Impact-Investing

Bern, 22.01.2019 - Der Schweizer Finanzsektor begrüsst die von der Internationalen Finanz-Korporation (IFC) entwickelten Prinzipien für das Impact-Investing. Dies hat eine Konsultation bei den über 100 Mitgliedern des Vereins «Swiss Sustainable Finance» (SSF) ergeben. Die Ergebnisse wurden am Partnertreffen von der IFC und dem SECO in Bern diskutiert.

Impact-Investing strebt neben einer finanziellen Rendite auch positive soziale und ökologische Auswirkung an. Die Nachfrage nach solchen Finanzdienstleistungen ist in den letzten Jahren massiv gestiegen – vor allem auch bei Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Dies bedeutet eine grosse Chance für den Schweizer Finanzplatz und eine Möglichkeit, dazu beizutragen, die nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO zu erreichen. Allerdings braucht es Prozesse und Garantien, damit solche Investitionen tatsächlich nachhaltig wirken und keine leeren Versprechungen machen.

Die IFC hat nun neue Standards entwickelt, mit dem Ziel, den Prozess beim Impact-Investing weiterzuentwickeln und zu stärken. SSF begrüsst die Standards als wichtigen Rahmen für Transparenz und Glaubwürdigkeit. Allerdings müssten die Standards effizient umgesetzt werden können, um die administrativen Hürden für die Marktakteure auf einem vernünftigen Niveau zu belassen. Dazu werde man die Entwicklung genau verfolgen und von Seiten des Schweizer Finanzsektors weitere Beiträge leisten. Für SSF ist es auch wichtig klarzustellen, dass sich die neuen Standards ausschliesslich auf die Geschäftsprozesse beziehen und nicht auf die Messung einer sozialen oder ökologischen Wirkung. Das SECO hat als Netzwerkpartner von SSF den Austausch zwischen der IFC und den Mitgliedern von SSF moderiert. 

Steigende Nachfrage nach nachhaltigen Finanzierungen
Die Nachfrage nach Impact-Investing ist in den letzten Jahren enorm gestiegen und kann dazu beitragen, die nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO zu erreichen. Bereits heute bekennen sich 94 Banken in 37 Ländern zu den sogenannten «Equator Principles». Diese sind aus einem von der IFC entwickelten Rahmenwerk entstanden, das soziale und ökologische Risiken in der Projektfinanzierung angeht. 80 Prozent der Projektfinanzierung in Schwellenländern erfolgen heute nach diesen Prinzipien.

Die Schweiz spielt bei nachhaltigen Finanzdienstleistungen eine führende Rolle. Etwa ein Drittel aller privaten Entwicklungsinvestments wird in der Schweiz umgesetzt. In den letzten drei Jahren haben allein die Investitionen von Schweizer Akteuren von 5,5 auf 8 Milliarden US-Dollar zugenommen. Als Aktionär der Weltbank unterstützte die Schweiz die Einführung und stete Weiterentwicklung entsprechender Standards durch die IFC stark. 

Die Schweiz arbeitet mit verschiedenen Instrumenten
In einer kürzlich lancierten Zusammenarbeit mit der IFC unterstützt das SECO zusätzliche Bemühungen für beste Praktiken im grünen Anleihenmarkt in Entwicklungs- und Schwellenländern. Das SECO will zudem insbesondere durch die SIFEM AG, die Gesellschaft zur Entwicklungsfinanzierung des Bundes, Know-how und Ressourcen beim Privatsektor mobilisieren, um seine Ziele in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Entwicklung zu erreichen.


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