Asylstatistik 3. Quartal 2018

Bern-Wabern, 23.10.2018 - Im dritten Quartal 2018 wurden in der Schweiz 3664 Asylgesuche eingereicht, 23,6 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Im September 2018 wurden 1097 Gesuche registriert, was einem Rückgang von 22,1 Prozent gegenüber September vor einem Jahr entspricht. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) rechnet für das laufende Jahr weiterhin mit rund 16 500 (±2500) Gesuchen. Die Planungsgrösse von Bund und Kantonen wurde jedoch auf 19 000 Asylgesuche reduziert.

Zwischen Anfang Januar und Ende September 2018 wurden in der Schweiz 11 484 Asylgesuche eingereicht, was im Vergleich zur Vorjahresperiode einem Rückgang von 17,5 Prozent entspricht. Dies ist der tiefste Wert für die ersten neun Monate seit dem Jahr 2010. Diese Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass sich die Migration über das zentrale Mittelmeer stark reduziert hat. Gleichzeitig ist die Schweiz nicht primäres Zielland der Menschen, die auf diesem Weg nach Westeuropa gelangen.

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) erledigte im September 1749 Asylgesuche in erster Instanz. Dabei wurden 279 Nichteintretensentscheide (223 auf Grundlage des Dublin-Abkommens) gefällt, 391 Personen erhielten Asyl und 643 Personen wurden vorläufig aufgenommen. Die Zahl der erstinstanzlich hängigen Fälle ging im Vergleich zum Vormonat um 527 auf 13 484 zurück.

Im September sind 496 Personen kontrolliert aus der Schweiz ausgereist oder wurden rückgeführt. Die Schweiz hat bei 469 Personen einen anderen Dublin-Staat um Übernahme angefragt, 161 Personen konnten in den zuständigen Dublin-Staat überführt werden. Gleichzeitig wurde die Schweiz von anderen Dublin-Staaten um Übernahme von 475 Personen ersucht, 96 Personen wurden der Schweiz überstellt.

Die wichtigsten Herkunftsländer von Asylsuchenden im September waren Eritrea mit 155 Gesuchen (-54), die Türkei mit 113 Gesuchen (+15), Afghanistan mit 111 Gesuchen (+12), Syrien mit 107 Gesuchen (-2) und Iran mit 77 Gesuchen (+17).

Resettlement-Programm

Im September sind im Rahmen des Resettlement-Programms des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) 66 Personen angekommen. Mit dem Bundesratsbeschluss vom Dezember 2016 wurde die Aufnahme von 2000 Opfern des Syrienkonflikts innerhalb von zwei Jahren beschlossen. Das Programm richtet sich an besonders verletzliche Menschen, die sich in Syrien oder in einem seiner Nachbarländer aufhalten und vom UNHCR den Flüchtlingsstatus erhalten haben. Bis Ende September 2018 hat die Schweiz 1298 Personen aufgenommen.

Ausblick bis Ende Jahr

Die Gesamtzahl der bis Ende 2018 in der Schweiz eingereichten Gesuche hängt weitgehend davon ab, wie sich die Situation in Libyen entwickelt und wie viele Menschen das zentrale Mittelmeer überqueren. Die Asylgesuche sind seit zwei Jahren rückläufig, je nach Entwicklung der Lage ist jedoch auch wieder mit höheren Gesuchszahlen zu rechnen. Deshalb belässt das SEM seine Prognose von Anfang Jahr unverändert bei rund 16 500 (±2500) Gesuchen für das laufende Jahr. Die Planungsgrösse wurde aber aufgrund der jüngsten Entwicklung nach unten korrigiert, weshalb das SEM seine Planung nun auf 19 000 Asylgesuche stützt, und nicht mehr auf 20 000.


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