Air2030 – Offertanfrage für die bodengestützte Luftverteidigung übergeben

Bern, 24.09.2018 - Die armasuisse hat die erste Offertanfrage für ein neues bodengestütztes Luftverteidigungssystem grösserer Reichweite (Bodluv) an die Regierungsstellen der drei Herstellerländer übergeben. armasuisse erwartet die Offerten bis Ende März 2019.

Basierend auf den vom VBS am 23. März 2018 veröffentlichten Anforderungen hat armasuisse am 21. September 2018 die Offertanfrage für ein neues bodengestütztes Luftverteidigungssystem grösserer Reichweite an die Regierungsstellen der drei in Frage kommenden Herstellerfirmen übergeben: Frankreich (Eurosam SAMP/T), Israel (Rafael David's Sling) und die USA (Raytheon Patriot).

Die Offerten müssen unter anderem folgende Elemente enthalten:

  • Fähigkeiten des angebotenen Systems
  • Beschaffungs- und Produktsupportkosten
  • Informationen und Vorschläge zur Kooperation zwischen den Streitkräften und den Beschaffungsbehörden
  • Angaben zu möglichen Offset-Geschäften

Evaluation und Kosten-Nutzen-Analyse

Die durch die Regierungsstellen angeschriebenen Hersteller können armasuisse bis Ende März 2019 eine Offerte unterbreiten. Anschliessend analysiert armasuisse die Angaben der Hersteller und verwendet wie bei der Evaluation des neuen Kampfflugzeugs die folgenden gewichteten Hauptevaluationskriterien:

  • Wirksamkeit (operationelle Wirksamkeit, Einsatzautonomie) 55%
  • Produktesupport (Wartungsfreundlichkeit, Supportautonomie) 25%
  • Kooperation 10%
  • Direkte Offsets 10%

Um die Kandidaten vergleichen zu können, stellt armasuisse den Gesamtnutzen des bodengestützten Luftverteidigungssystems grösserer Reichweite den Beschaffungs- und Betriebskosten gegenüber.

Erprobungen

Für Spätsommer 2019 plant armasuisse die Erprobung der Radarsensoren jedes Systems in der Schweiz. Die Fähigkeiten der anderen Hauptkomponenten, wie beispielsweise der Lenkwaffen und des Führungssystems, analysiert armasuisse aufgrund weiterer Daten, die entweder in der Schweiz oder, wenn notwendig, in den jeweiligen Herstellerländern gewonnen werden.

Weiteres Vorgehen im Programm Air2030

Wie beim neuen Kampfflugzeug übergibt armasuisse im November 2019 den Regierungsstellen des neuen bodengestützten Luftverteidigungssystems grösserer Reichweite eine zweite Offertanfrage, die mit den gesammelten Erkenntnissen und Daten verfeinert ist. In dieser werden die Hersteller aufgefordert, armasuisse bis Ende Mai 2020 die für die Schweiz vorteilhafteste Offerte zu unterbreiten. Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen entsteht bis Ende 2020 der Evaluationsbericht, der anschliessend dem Bundesrat zur Typenwahl unterbreitet wird.

Bodengestützte Luftverteidigung grösserer Reichweite

Seit der Ausserdienststellung der BL-64 Bloodhound im Jahr 1999 besteht eine Lücke bei der bodengestützten Luftverteidigung grösserer Reichweite. Mit der bodengestützten Luftverteidigung grösserer Reichweite können grosse Räume effizient abgedeckt werden und mit wenigen Stellungen lässt sich der Grossteil der stark besiedelten Gebiete der Schweiz schützen. Der Einsatz von bodengestützter Luftverteidigung grösserer Reichweite und Kampfflugzeugen im selben Raum ist effizient und entlastet die Kampfflugzeuge. Die bodengestützte Luftverteidigung grösserer Reichweite ermöglicht einen permanenten Schutz; die Kampfflugzeuge können je nach Lage in erhöhter Bereitschaft am Boden bereitstehen und erst im Bedarfsfall eingesetzt werden.

  

   


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