Nationales Forschungsprogramm «Digitale Transformation» lanciert

Bern, 21.09.2018 - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 21. September 2018 ein neues Nationales Forschungsprogramm zum Thema „Digitale Transformation“ lanciert. Hauptziel des Programms ist es, Wissen über die Chancen und Risiken der Digitalisierung für die Gesellschaft und Wirtschaft zu erarbeiten. Im Zentrum stehen dabei die Forschungsschwerpunkte «Bildung, Lernen und digitaler Wandel», «Ethik, Vertrauenswürdigkeit und Governance» sowie «Digitale Wirtschaft und Arbeitsmarkt». Die Dauer des Programms beträgt fünf Jahre. Das Budget beläuft sich auf insgesamt 30 Millionen Franken. Das Programm ist eine Massnahme des «Aktionsplans Digitalisierung im Bereich Bildung, Forschung und Innovation in den Jahren 2019-2020».

Im Rahmen des neuen Nationalen Forschungsprogramms (NFP) werden die Wirkungszusammenhänge sowie die konkreten Auswirkungen der digitalen Transformation in der Schweiz untersucht. Ziel ist es, zu verstehen, welche Voraussetzungen notwendig sind, um die Transformation erfolgreich bewältigen zu können. Dazu werden anhand der drei genannten Forschungsschwerpunkte die Chancen und Risiken, die sich aus der digitalen Transformation für die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft ergeben, erforscht. Darauf basierend werden mögliche Entwicklungswege erarbeitet, wie die Herausforderungen optimal genutzt und allfällige negative Auswirkungen abgefedert werden können. Schliesslich sollen aus dem NFP Grundlagen für optimale Rahmenbedingungen für die Gestaltung des digitalen Wandels herausgearbeitet und Handlungswissen für die verschiedenen Institutionen und Bereiche bereitgestellt werden.

Das Forschungsprogramm umfasst folgende drei aufeinander abgestimmte Forschungsschwerpunkte (Module):

  • «Bildung, Lernen und digitaler Wandel»: In diesem Modul werden die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Bildung (Inhalte und Kompetenzen sowie Kompetenzvermittlung), auf die lebenslangen Lernprozesse und auf die für die Bildung relevanten Institutionen untersucht. Dabei sollen Chancen und Herausforderungen identifiziert sowie Strategien entwickelt werden, die es ermöglichen, das «Bildungssystem» auf allen Stufen erfolgreich weiterzuentwickeln. Die Forschungsarbeiten in diesem Modul können sämtliche Facetten des Lernens und der Bildung betreffen.
  • «Ethik, Vertrauenswürdigkeit und Governance»: Im Zentrum dieses Moduls stehen die ethischen, organisatorischen, rechtlichen und technischen Herausforderungen zur Sicherung und Stärkung des Vertrauens in digitale Infrastrukturen oder digitale Dienstleistungen. Im Speziellen sollen diese Herausforderungen anhand einzelner relevanter Bereiche und aufgrund neuester technologischer Entwicklungen wie beispielsweise «Blockchain», «Internet of Things» oder «Cybersecurity» untersucht werden.
  • «Digitale Wirtschaft und Arbeitsmarkt»: Im Zentrum dieses Moduls stehen die Wechselwirkungen und Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Wirtschaft (Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Werkplatzes) und den Arbeitsmarkt. Dabei sollen neue digitale Märkte, Organisationsformen, Geschäftsmodelle und die Auswirkungen auf die Arbeitswelt, die Arbeitsorganisation und -inhalte sowie die Regionalentwicklung in der Schweiz untersucht und die damit verbundenen Chancen und Risiken identifiziert werden.

Der Bundesrat hat im Rahmen des «Aktionsplan Digitalisierung im Bereich Bildung, Forschung und Innovation in den Jahren 2019-2020» im Juli 2017 das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung beauftragt, eine NFP-Serie zum Thema «Digitaler Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft» zu prüfen und bis zum 31. Dezember 2018 einen Antrag zur Lancierung zu unterbreiten.

Mit den Nationalen Forschungsprogrammen fördert der Bund Forschungsprojekte, die zur Lösung aktueller Fragen und Herausforderungen von nationaler Bedeutung beitragen können. Für die Durchführung ist der Schweizerische Nationalfonds zuständig. NFP werden nach jeweils rund fünfjähriger Laufzeit abgeschlossen und ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit kommuniziert.


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Nicole Schaad SBFI
Ressortleiterin Nationale Forschung
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