Tschadsee-Region: Schweiz engagiert sich mit 20 Millionen Franken für humanitäre Hilfe, Entwicklung und Friedensförderung

Bern, 03.09.2018 - Die Tschadsee-Region im Grenzgebiet zwischen Nigeria, Niger, Tschad und Kamerun wird von der gewaltsamen Auseinandersetzung mit der Gruppierung Boko Haram beherrscht. Die Zivilbevölkerung leidet unter Gewalt, der katastrophalen humanitären Lage sowie mangelhafter Infrastruktur. Die Schweiz engagiert sich mit einem umfassenden Ansatz in den Bereichen humanitäre Hilfe, Entwicklung und Friedensförderung in der Höhe von CHF 20 Millionen im 2018. Dies gab sie heute in Berlin bekannt, wo Vertreter verschiedener Staaten und internationaler Organisationen über die internationale Antwort auf die Krise diskutierten.

Millionen von Menschen im Tschadsee-Becken, an welches Nigeria, Niger, Tschad und Kamerun angrenzen, sind von Armut, Klimawandel und dem Konflikt mit der Gruppierung Boko Haram betroffen. Die Zivilbevölkerung leidet unter Gewalt, einer mangelhaften Infrastruktur und katastrophalen humanitären Bedingungen. Zurzeit befinden sich aufgrund des Konflikts etwa 2,4 Millionen Menschen auf der Flucht, über 10 Millionen Menschen sind auf humanitäre Unterstützung angewiesen. Gleichzeitig fehlen für 2018 humanitäre Mittel im Umfang von rund einer Milliarde USD. Trotz militärischer Erfolge gegen Boko Haram ist ein Ende der Krise nicht in Sicht und es bedarf eines beharrlichen Engagements der internationalen Gemeinschaft, um die Not der Bevölkerung zu lindern und zu einer friedlichen und nachhaltigen Lösung des Konflikts beizutragen.

Vor diesem Hintergrund diskutieren heute und morgen Vertreter verschiedener Staaten und internationaler Organisationen in Berlin an der High Level Konferenz zur Tschadsee-Region über Möglichkeiten zur Hilfe für die leidende Zivilbevölkerung. Es handelt sich um eine gemeinsame Initiative Deutschlands, Nigerias, Norwegens und der Vereinten Nationen im Anschluss an die humanitäre Konferenz in Oslo vom Februar 2017. Die Schweizer Delegation wird von Botschafter Manuel Bessler, Delegierter des Bundesrates für humanitäre Hilfe, geleitet. Neben der Mobilisierung finanzieller Ressourcen zur Unterstützung der Region soll die Konferenz der Stärkung des gemeinsamen und umfassenden Engagements der internationalen Gemeinschaft dienen sowie den Austausch mit den betroffenen Staaten fördern.

Die Schweiz kündigte den bereits budgetierten Beitrag von CHF 20 Millionen zugunsten der Menschen in der Region an. Dieser verteilt sich auf die humanitäre Hilfe, die Entwicklung und die Friedensförderung. Damit werden Projekte in den Bereichen Ernährungssicherheit, Schutz, Hygiene, Bildung sowie Prävention von gewalttätigem Extremismus und Versöhnung finanziert. Die Schweiz forderte in ihrer Stellungnahme an der Konferenz die Einhaltung der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts in Konfliktsituationen ein, rief zu einer koordinierten sowie ganzheitlichen Antwort der internationalen Gemeinschaft auf und betonte die Notwendigkeit einer politischen Lösung der Krise.


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