Studie «Sicherheit 2018» – sichere, vertrauensvolle, auf Sicherheit bedachte, neutrale, wenig öffnungsbereite und armeefreundliche Schweiz

Bern, 25.05.2018 - Die Schweizer Stimmbevölkerung fühlt sich sehr sicher, blickt der Zukunft der Schweiz signifikant optimistischer entgegen und vertraut den Schweizer Behörden und Institutionen überdurchschnittlich stark. Gegenüber der Schweizer Armee ist die Bevölkerung positiv eingestellt. Der Terrorismusbekämpfung, auch unter Einschränkung persönlicher Freiheiten, messen Schweizerinnen und Schweizer hohe Priorität zu. Dies zeigen die Resultate der Studie «Sicherheit 2018» der Militärakademie (MILAK) an der ETH Zürich und des Center for Security Studies, ETH Zürich.

Sicher und optimistisch

2018 fühlen sich Schweizerinnen und Schweizer sehr sicher. Das allgemeine Sicherheitsempfinden ist mit 95% sehr hoch. Zudem fühlt sich die Schweizer Stimmbevölkerung im öffentlichen Raum signifikant sicherer (83%, +4%) als noch 2017. Gegenüber dem Vorjahr beurteilen 2018 signifikant mehr Schweizerinnen und Schweizer die Zukunft der Schweiz optimistisch (87%, +5%).

Vertrauensvoll

Das mittlere Vertrauen in Institutionen und Behörden liegt 2018 über dem langjährigen Schnitt (2018: 6.7 auf einer 10er Skala, langjähriger Durchschnitt 6.3). Die Polizei (7.9) geniesst nach wie vor das höchste Vertrauen, gefolgt von den Gerichten (7.4). An dritter Stelle folgt der Bundesrat mit 7.0. Die mittleren Positionen belegen die Schweizer Wirtschaft (6.9), die Schweizer Armee (6.6, –0.2) und das eidgenössische Parlament (6.4, –0.2). Erstmals wird den Medien (5.7, +0.2) mehr vertraut als den politischen Parteien (5.4). Gegenüber dem Vorjahr wird der Armee und dem eidgenössischen Parlament signifikant weniger und den Medien signifikant mehr Vertrauen entgegengebracht.

Positive Einstellung gegenüber der Schweizer Armee

Insgesamt bewertet die Schweizer Stimmbevölkerung die Armee positiv. Mit 81% wird der Notwendigkeit der Schweizer Armee überdurchschnittlich stark zugestimmt. Das Militär spielt für 43% der Befragten eine zentrale Rolle im schweizerischen Leben. Die Milizarmee wird von einer Mehrheit (56%) gegenüber einer Berufsarmee bevorzugt. Die Zufriedenheit mit der Leistung der Schweizer Armee liegt im langjährigen Durchschnitt (6.3, ±0 auf einer Skala von 1-10). Die Mehrheit der Bevölkerung ist der Meinung, dass die Höhe der heutigen Verteidigungsausgaben nicht zu hoch sind (gerade richtig 49%, zu tief 11%).

Schweizer Armee kommuniziert hochwertig

Schweizerinnen und Schweizer möchten altersunabhängig durch Medienmitteilungen über die Schweizer Armee informiert werden (80%). Die Website ist bei 65% ein gern gesehener Informationskanal, mit Ausnahme der ab 60-Jährigen. 39% der 18–29-Jährigen wünschen sich Informationen zur Schweizer Armee via Facebook. Die Qualität der Armeekommunikation wird von 71% der Schweizerinnen und Schweizer als hochwertig wahrgenommen.

Sicherheit vor Freiheit bei der Terrorismusbekämpfung

64% der Befragten befürworten, dass der «Terrorismus mit allen Mitteln bekämpft werden sollte, auch wenn dabei persönliche Freiheitsrechte eingeschränkt werden müssen». Dies und die hohe Befürwortung zur stärkeren Terrorismusbekämpfung (89%) zeigt, dass Schweizerinnen und Schweizer auch 2018 diesem Thema hohe Priorität bemessen. Die Auswertung der Ansichten zum Terrorismus zeigt, dass präventive als auch repressive Massnahmen bei der Terrorismusbekämpfung in ähnlichem Ausmass Zustimmung finden. 93% der Befragten stimmen der Aussage zu, «dass es keine hundertprozentige Sicherheit gibt und wir daher mit der Restunsicherheit leben müssen». Die Schweizer Stimmbevölkerung vertraut bei der Terrorismusbekämpfung den Sicherheitsbehörden. Eine Mehrheit von 62% stimmt der Ansicht zu, dass durch «erhöhte Sicherheitsvorkehrungen terroristische Anschläge verhindert werden können».

Neutral und geringe Öffnungsbereitschaft

Bei der Schweizer Stimmbevölkerung geniesst die Neutralität auch 2018 grossen Rückhalt. 95% der Befragten sprechen sich für die Beibehaltung der Neutralität aus und für 86% ist Neutralität «untrennbar mit dem schweizerischen Staatsgedanken verbunden». Die geringe Öffnungsbereitschaft äussert sich in der deutlichen Ablehnung eines Beitritts zur Nato (19%) oder zur EU (16%). Gleichzeitig werden die «Guten Dienste» (77%) und die Vermittlerrolle (74%) der Schweiz klar befürwortet. Einzig die Zustimmung zu einer Erhöhung der Entwicklungshilfe ist gegenüber 2017 signifikant gesunken, bleibt aber weiterhin mit einer Zustimmung von 59% (–4%) mehrheitsfähig. Die Schweizer Stimmbevölkerung präferiert eine neutrale, politisch autonome und nur in wirtschaftlichen Anliegen kooperierende Schweiz. Befragte befürworten mit 81% die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der EU deutlich.

Durchführung der Studie

Zwischen dem 4. und dem 30. Januar 2018 wurden die Daten der Studie «Sicherheit 2018» durch das Forschungsinstitut LINK erhoben. Dabei wurden 1209 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger aus der Deutschschweiz, der Westschweiz und dem Tessin telefonisch interviewt. Der Stichprobenfehler liegt bei ±2.8%.


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