Neue Schweizer Sondermünzen «Wilhelm Tell» und Dampfschiff «La Suisse»

Bern, 26.04.2018, 26.04.2018 - Am 26. April 2018 lanciert die Eidgenössische Münzstätte Swissmint zwei neue Sondermünzen für Sammler und Liebhaber. Die Goldmünze «Wilhelm Tell» ist dem wohl berühmtesten Schweizer gewidmet, während Swissmint mit der Silbermünze Dampfschiff «La Suisse» die im Jahre 2017 gestartete dreiteilige Serie «Schweizer Dampfschiffe» fortführt.

Das Wirken von Tell wird erstmals im «Weissen Buch von Sarnen», einem um 1470 entstandenen vom Obwaldner Landschreiber Hans Schriber verfassten Kopialbuch, erwähnt. Ausserdem taucht die Figur Tells zur Zeit der Burgunderkriege im «Lied von der Entstehung der Eidgenossenschaft» (Tellenlied von 1477) auf. Seine Geschichte wurde 1507 in die Luzerner Chroniken von Melchior Russ und Petermann Etterlin aufgenommen und erstmals gedruckt. Sie fand auch Eingang in die 1508 – 1516 verfasste Schweizerchronik des Zürchers Heinrich Brennwald. Der Chronist Aegidius Tschudi verdichtete um 1570 die verschiedenen mündlich und schriftlich überlieferten Versionen der Tell-Erzählung zu einer Sage, die er auf das Jahr 1307 datierte. Zur Verbreitung der Tellslegende sorgten auch die volkstümlichen Theateraufführungen in der Innerschweiz. Die Dramatisierung der Tell-Legende durch Friedrich Schiller (Uraufführung 1804) machte die Geschichte zunächst in Europa, später weltweit bekannt. Schiller stützte sich dabei weitgehend auf die Chronik von Aegidius Tschudi. Schillers Schauspiel seinerseits bildete die Grundlage für die Grand opéra Guillaume Tell von Gioachino Rossini. Frühe Telldarstellungen zeigten Tell je nach Zeitgeist in unterschiedlichsten Gewändern. Tell so wie wir ihn uns heute vorstellen, d. h. in Sennenkutte mit Kapuze und Bart, wurde geprägt durch das Telldenkmal des Bildhauers Richard Kissling (1895) in Altdorf sowie durch das berühmte Tellenbild Ferdinand Hodlers aus dem Jahre 1897. Letzteres diente auch als Vorlage für die neue Sondermünze und erweist damit dem grossen Schweizer Maler, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum hundertsten Mal jährt, Referenz. Gestaltet wurde die neue Goldmünze vom Illustrator Angelo Boog.[1]

Als das Schiff 1908 bei den Gebrüdern Sulzer in Auftrag gegeben wurde, hatte die Belle-Epoque-Euphorie in der Schweiz gerade ihren Höhepunkt erreicht. Der Schaufelraddampfer «La Suisse» sollte das grösste und eleganteste aller Schweizer Dampfschiffe werden. Er besitzt eine Kapazität von 850 Personen, eine Länge von 78,5 und eine Breite von 15,9 Metern und wird angetrieben von einer schrägliegenden 1400 PS (1030 kW) Zweizylinder-Heissdampf-Verbundmaschine von Sulzer. Das Dampfschiff, das bereits als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung ausgezeichnet worden war, erhielt 2011 vom Kanton Waadt zusätzlich das Label eines historischen Denkmals. Im Laufe der Jahre erfuhr der Dampfer einige technische wie bauliche Veränderungen: 1960 ging man vom Heizen mit Kohle zum Schweröl über und es wurden Änderungen an den Rondellen auf dem Haupt- und dem Oberdeck vorgenommen. 1971 wurde ein neuer, kostensparender grosser Heizkessel installiert sowie ein neues Ruderhaus und ein neuer Seiteneingang zum Salon; beide sind leider ästhetisch nicht so gut gelungen. 1999 wechselte der Heizbetrieb vom Schweröl zum Leichtöl. 2003 wurde die elektrische Infrastruktur teilweise saniert. Von 2007 bis 2009 wurde die «La Suisse» umfassend renoviert. Seither navigiert sie auf dem «Haut-lac» genannten Teil des Genfersees von Vevey bis Thonon. Die Zeichnung für die 20-Franken-Silberprägung stammt - wie schon für die Silbermünze Dampfschiff «Uri» im letzten Jahr - vom Marinemaler Ueli Colombi[2].

Die neuen Sonderprägungen sind ab 26. April 2018 in limitierter Auflage unter www.swissmintshop.ch sowie bei einzelnen Münzhändlern und Banken erhältlich.

Eidgenössische Münzstätte Swissmint
Die Eidgenössische Münzstätte Swissmint prägt die Schweizer Umlaufmünzen für den täglichen Zahlungsverkehr. Für den numismatischen Markt gibt die Münzstätte zudem regelmässig Zirkulations- und Sondermünzen in besonderer Qualität heraus. Die Münzen in Bimetall, Silber und Gold sind mit einem offiziellen Nennwert versehen und werden in unterschiedlichen Qualitäten geprägt. Swissmint ist zudem die offizielle Instanz für Echtheitsprüfungen im Auftrag der öffentlichen Hand.    

[1] Quellen: Historisches Lexikon der Schweiz, Wikipedia

[2] Quelle: CGN SA, Lausanne


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