Humanitäre Krise im Jemen: Die Geber versprechen in Genf 2,01 Milliarden US-Dollar zur Linderung der Not

Bern, 03.04.2018 - Die humanitäre Krise im Jemen ist aktuell weltweit die schlimmste. Millionen Menschen haben aufgrund der bewaffneten Konflikte weder Wasser, Nahrung noch medizinische Hilfe. In mehreren Regionen des Landes herrscht eine Hungersnot. Die in Genf versammelten Geber haben sich verpflichtet, 2,01 Milliarden US-Dollar zu zahlen, um die humanitären Bedürfnisse abzudecken. Die Schweiz – Mitorganisatorin der Konferenz – gab am 3. April 2018 bekannt, für 2018 einen Beitrag von 13 Millionen Franken bereitzustellen.

Seit drei Jahren werden im Jemen bewaffnete Konflikte ausgetragen. Heute ist das Land mit einer humanitären Krise von grösstem Ausmass konfrontiert. 22,2 Millionen Menschen, d. h. 75% der Bevölkerung, sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Über 3 Millionen Menschen mussten ihre Häuser verlassen und befinden sich im eigenen Land auf der Flucht. Der Zusammenbruch des Gesundheitssystems und die Angriffe auf medizinische Einrichtungen führten zu immensen Bedürfnissen bei der ärztlichen Versorgung. Zahlreiche Kinder können nicht mehr zur Schule gehen. In mehr als einem Drittel aller Distrikte des Landes besteht das Risiko einer Hungersnot.

Angesichts der Verschärfung der Lage haben die Schweiz, Schweden und die UNO heute Morgen eine Geberkonferenz in Genf organisiert. 61 Länder und rund 320 Teilnehmende, darunter zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von internationalen Organisationen und NGO, waren anwesend. Ziel der Konferenz war es, einen Grossteil der 2,96 Milliarden US-Dollar zu mobilisieren, die gemäss UNO dieses Jahr zur Finanzierung der humanitären Hilfe im Jemen erforderlich sind. Zum Schluss der Konferenz hatten sich die Teilnehmenden zur Zahlung von 2,01 Milliarden US-Dollar verpflichtet.

Die Gastgeberin Schweiz war durch Ueli Maurer, Vizepräsident der Eidgenossenschaft, vertreten. Er gab seitens des Bundes einen Beitrag von 13 Millionen Franken bekannt, mit dem das Engagement der Humanitären Hilfe der DEZA im Jemen gefördert werden soll. Diese unterstützt namentlich die Aktivitäten des IKRK und des Welternährungsprogramms der UNO in den Bereichen Wasser und sanitäre Anlagen, Ernährungssicherheit und Schutz von Zivilpersonen.

Vizepräsident Ueli Maurer rief alle Konfliktparteien zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts auf. Er erinnerte ausserdem an die Verpflichtung zum Schutz von Zivilpersonen und öffentlichen Infrastrukturen, namentlich medizinischen Einrichtungen, Pflegepersonal, Patientinnen und Patienten sowie von humanitären Akteuren, die der notleidenden Bevölkerung Hilfe leisten. Bundesrat Ueli Maurer forderte ausserdem einen sofortigen, dauerhaften und unbehinderten humanitären Zugang im ganzen Land. Er betonte die Notwendigkeit, sämtliche Häfen des Landes und den Flughafen von Sanaa uneingeschränkt und definitiv zu öffnen, damit humanitäre Hilfe in den Jemen gelangen kann.

Die Schweiz bekräftigte ausserdem ihre Unterstützung des von der UNO angeführten Friedensprozesses. Schliesslich appellierte sie an alle Konfliktparteien, die Feindseligkeiten einzustellen und am Verhandlungstisch nach Lösungen zu suchen.


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