RUAG: Mit neuer Konzernstruktur zur Entflechtung

Bern, 21.03.2018 - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 21. März 2018 eine Aussprache über die Beziehungen zum bundesnahen Technologie- und Rüstungskonzern RUAG Holding AG geführt. Im Einklang mit dessen Verwaltungsrat sollen die fast ausschliesslich für die Schweizer Armee tätigen Geschäftseinheiten in einer neuen Gesellschaft zusammengeführt und von der übrigen RUAG entflochten werden. Dies erlaubt auch eine Trennung der Informatiksysteme.

Der Bundesrat will die Schnittstellen zum bundesnahen Unternehmen RUAG neu strukturieren mit dem Ziel, die Informatiksicherheit zu erhöhen und eine robuste, transparente und kostenoptimierte Leistungserbringung für die Armee sicherzustellen. Die vom Bundesrat vorgesehene Entflechtung der RUAG-Geschäftsfelder erfolgt zudem, ohne dass die Erfüllung ihrer gesetzlich verankerten Zweckbestimmung beeinträchtigt würde, nämlich die Sicherstellung der Ausrüstung der Schweizer Armee.

Zwei Geschäftsbereiche – vollständige Trennung der Informatikinfrastruktur

Konkret will der Bundesrat eine neue Struktur für jene Teile der RUAG, die als Materialkompetenzzentren für die Schweizer Armee jährlich Leistungen im Betrag von gut 400 Millionen Franken erbringen. Dabei geht es in erster Linie um die Betreuung und die Instandhaltung der Systeme der Armee. Diese primär in den beiden Divisionen RUAG Aviation und RUAG Defence erbrachten Leistungen sollen in einer neu zu bildenden Konzerngesellschaft (Arbeitstitel: «RUAG Schweiz») zusammengeführt werden. Diese neue Gesellschaft soll von den übrigen Teilen der RUAG entflochten werden, die weltweit zivile und internationale militärische Geschäfte tätigen (Arbeitstitel: «RUAG International»).

Durch diese Umstrukturierung können aus Sicht des Bundesrates die zwischen dem VBS und RUAG bestehenden Synergien weiterhin genutzt und die Aufträge effizient abgewickelt werden. Zudem wird durch die Trennung die Informatiksicherheit erhöht, indem die Informatiksysteme zwischen «RUAG Schweiz» und «RUAG International» vollständig getrennt werden.

Umsetzung bis 2020

Gemäss dem Entscheid des Bundesrates soll der Verwaltungsrat der RUAG Holding AG die Entflechtung innerhalb des Konzerns zwischen «RUAG Schweiz» und «RUAG International» auf den 1. Januar 2020 umsetzen. In einem ersten Schritt soll der Verwaltungsrat ein vollständiges Konzept zur Umsetzung der Entflechtung vorlegen, dies unter besonderer Berücksichtigung der Fragen der IKT-Sicherheit und der Governance, sowie auch zu verschiedenen Varianten einer Weiterentwicklung von «RUAG Schweiz» und «RUAG International». Da im Rahmen der Umstrukturierung auch Fragen mit einem unmittelbaren Bezug zum VBS und zur Armee zu klären sind, soll der Verwaltungsrat bei den weiteren Arbeiten das VBS und das EFD als Vertreter des Aktionärs einbeziehen. Dabei sind auch die Compliance, die rechtliche Form und die Struktur der beiden Konzernbereiche vertieft zu prüfen.

Berichterstattung über die Zielerreichung der RUAG
Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 21. März 2018 auch Kenntnis von der jährlichen Berichterstattung des Verwaltungsrates der RUAG Holding AG genommen. RUAG hat im Berichtsjahr die strategischen Ziele des Bundesrates 2016 – 2019 grösstenteils erreicht. Der Bundesrat erwartet allerdings von der RUAG in den kommenden Jahren eine Steigerung der Produktivität. Der Konzern hat 2017 mit zahlreichen Aktivitäten sein unternehmerisches Engagement bei der Corporate Responsibility weiter intensiviert. Die Compliance wurde durch die Schaffung einer eigenständigen Organisationseinheit und durch die Lancierung des mehrjährigen Konzernprojekts Integrity@RUAG gestärkt. Zusätzlich erliess RUAG einen neuen Verhaltenskodex. Die Kommunikation des Jahresergebnisses erfolgt durch die Konzernleitung am 23. März 2018.


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