Kinder und Jugendliche 4.0: Digitalisierung betrifft auch Kinder und Jugendliche!

Bern, 25.01.2018 - Kreativität, Neugier oder technische Denkweise sind wichtige Kompetenzen, die Kinder und Jugendliche 4.0 für die Digitalisierung brauchen. Die Digitalisierung wird jedoch wenig aus der Perspektive der Jungen diskutiert, meist steht der Blickwinkel von Technik und Wirtschaft im Vordergrund. Die Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ) publiziert zum Auftakt ihres 40-jährigen Jubiläums vier Thesen, um die politische und gesellschaftliche Debatte zum Einfluss der Digitalisierung auf Kinder und Jugendliche anzustossen.

Die Digitalisierung führt zu einem umfassenden Strukturwandel, der immer mehr Lebensbereiche erfasst und verändertes Wissen und andere Kompetenzen voraussetzt. Gleichzeitig beschleunigt und verstärkt sie die sozialen Entwicklungen. Für die EKKJ ist deshalb wesentlich, dass die Jungen von heute kompetent mit der fortschreitenden Digitalisierung umgehen können, in der digitalen Welt verantwortungsvoll agieren und diese aktiv mitgestalten können. Dazu sind befähigende Rahmenbedingungen unerlässlich, bei welchen nicht nur wirtschaftliche und technologische Aspekte im Vordergrund stehen, sondern die ressourcenorientierte, individuelle Entwicklung der Heranwachsenden.

Dazu braucht es neben technischen Kompetenzen insbesondere Kreativität, kritisches Denken, Offenheit und Neugier. Aus Sicht der EKKJ ist es wichtig, in der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen den Fokus nicht allein auf technische Fähigkeiten zu legen („Alle Kinder müssen Programmieren lernen"), sondern diejenigen Kompetenzen zu fördern, die den Menschen von Maschinen abheben. Ausser- und vorschulischen Settings kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Insbesondere zur Begünstigung von Kreativität braucht es eine gesellschaftliche Anerkennung für die Bedeutung von freier, unverplanter Zeit und einen bewussten Umgang mit «Always On».

Digitale Chancengerechtigkeit ist dabei eine zentrale Grundvoraussetzung. Der Präsident der EKKJ, Sami Kanaan, betont: „Es gibt einen Geschlechtergraben im Technologiebereich. Jungen und Mädchen müssen ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert werden. Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Familien benötigen aufgrund der immer höheren Ansprüche an Qualifikationen besondere Aufmerksamkeit."

Eine Diskussion zu führen, wie Kinder und Jugendliche bestmöglich auf ihre Zukunft in der digitalen Welt vorbereitet sind, ist in den Augen der EKKJ wesentlich. Dazu sind nicht nur Bildungsinstitutionen und Erziehungsberechtigte, sondern auch Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aufgerufen, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam mit der jungen Generation vorausschauende, kreative Lösungen zu entwickeln.

40 Jahre EKKJ - 4 Thesen zu Kinder und Jugendlichen 4.0
Vor 40 Jahren setzte der Bundesrat die EKKJ ursprünglich als Eidg. Kommission für Jugendfragen EKJ ein, deren Mandat im 2003 auf Kinder erweitert wurde. Als Auftakt zum Jubiläumsjahr 2018 veröffentlicht die EKKJ vier Thesen zur Digitalisierung. Diese basieren auf Erkenntnissen des Co-Creation Day und einem von der EKKJ beauftragten Bericht von Dr. Sarah Genner „Digitale Transformation. Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche in der Schweiz – Ausbildung, Bildung, Arbeit, Freizeit (ZHAW, 2017)". Die EKKJ ist zurzeit an der Erarbeitung eines Fachberichtes.

Der Präsident der EKKJ, Sami Kanaan, sowie zwei Mitglieder der Arbeitsgruppe Digitalisierung, Alexandra Molinaro und Benjamin Bosshard, stehen für Auskünfte gerne zur Verfügung.


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Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugendfragen EKKJ
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