Leadership talks Basel: Schlüsselkompetenzen der Führung in Politik, Wirtschaft, Sport und Armee

Bern, 11.01.2018 - Am 11. Januar 2018 haben sich zahlreiche top Kader aus Politik, Wirtschaft, Sport und Armee im Congress Center Basel versammelt, um über die Werte von Leadership sowie die Parallelen und Unterschiede der Führungskompetenzen in der Armee und in der Privatwirtschaft zu diskutieren.

Welche Voraussetzungen braucht ein heutiger Leader? Wie bereitet die Schweizer Armee ihre Kader auf diese Bedingungen vor? Von welchen Führungskompetenzen von Armeekadern kann die Wirtschaft profitieren? Darüber sprachen Führungskräfte aus diversen zivilen und militärischen Bereichen in fünf Kurzreferaten. Die Themen „Future Leadership“ und „Nutzen der militärischen Führungsausbildung“ wurden in Podien diskutiert.

SVP-Politiker Jürg Stahl, Nationalratspräsident 2017, ist Präsident von Swiss Olympic Vorsitzender der Olympia-Kandidatur „Sion 2026“ und seit bald 15 Jahren Geschäftsleitungsmitglied der Groupe Mutuel. Als Major hat der 49-jährige im Stab der Luftwaffe als Einsatzoffizier der Fallschirmgrenadiere Führungserfahrung erlernt und gelebt.  Stahl nimmt für sich in Anspruch, dass ihm die militärische Führungsausbildung sowohl als höchster Schweizer im Nationalrat wie auch in Sportgremien extrem geholfen hat.

Für Professor Jean-François Manzoni, den Präsidenten des in Lausanne ansässigen International Institute for Management Development, IMD, ist Leadership ein Kernelement seiner Lehrtätigkeit. Unter dem Titel „Kann man lernen ein Leader zu sein“ beleuchtete er die Möglichkeiten und Grenzen eines Leaders. Aus seiner Sicht ist die Leadership-Kompetenz eine Mischung aus genetischer Voraussetzung sowie erlerntem Wissen und Fertigkeiten. Niemand könne alle Dimensionen von Leadership perfekt beherrschen, aber jeder der wolle, könne lernen, ein besserer Leader zu werden. Für Manzoni ist Training eines der Erfolgsrezepte „Wie Musiker müssen auch Soldaten ihr Handwerk immer und immer wieder üben.“ Unter Druck sei jener stärker, der auf ein seriöses Training zurückgreifen könne.

Als Partnerin des deutschen Zukunftsinstituts, einem europäischen Think Tank zur Trend- und Zukunftsforschung, setzt sich Nicole Brandes täglich mit Digitalisierung auseinander. Als internationaler Management Coach arbeitet sie mit Führungskräften an Strategien, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern: «Technologie bringt uns fantastische Möglichkeiten. Aber sie verlangt Führungskräften alles ab.» Für Brandes beginnt gute Führung bei der Selbstführung, denn die sei in einer volatilen Welt zentral. Zusammen mit den neusten technologischen Trends, präsentierte sie den Leadership 4.0 Kompass. Für sie brauche es Führungskräfte, die Technologie nutzen und Menschen dienen und nicht umgekehrt.

Professor Stéphane Garelli, IMD und Universität Lausanne, beleuchtete die Evolution von Leadership anhand der aktiven und künftigen Generationen. Er schilderte die drei Motivationsstufen von Führungskräften während ihrer gesamten Karriere. Sie würden als Tiger starten, nämlich sehr schnell und mit einer hohen Karriere-Motivation. In einer zweiten Phase steige der Wert der Work-life-balance und damit entwickelten sich die Führungskräfte zu Katzen. Gegen das Ende ihrer Karriere würden sie sich in Dinosaurier verwandeln, weil sie die gesamte Unternehmenskultur verinnerlicht haben. Für Garelli hat oberste Priorität für ein Unternehmen, die neuen Gewohnheiten laufend einzubeziehen und den Mitarbeitenden mit den neuen Arbeitsstandards marktfähig zu halten.

Für Korpskommandant Daniel Baumgartner, Chef Kommando Ausbildung der Schweizer Armee, ist jene Menschenführung am wirkungsvollsten, die selber vorgelebt wird. Es ginge um Leidenschaft, den Mut und die Begeisterung, Menschen zu bewegen. Für Baumgartner legt die militärische Ausbildung den Grundstein für die Fähigkeit zur erfolgreichen Auftragserfüllung: „Der Armeeangehörige lernt, auch in Extremsituationen zu erfüllen. Dafür setzt er in letzter Konsequenz sein Leben ein.“


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