Anche in italiano! 100 anni di lingua italiana nella cultura politica svizzera (1917-2017)

Bern, 04.12.2017 - Das Sekretariat für die italienische Sprache (heute Abteilung Italienisch der zentralen Sprachdienste der Bundeskanzlei) wird 100 Jahre alt. Der Entscheid, dieses Sekretariat einzurichten und das Bundesblatt auch auf Italienisch zu veröffentlichen, fiel nämlich am 20. November 1917. Zusammen mit dem Staatsrat des Kantons Tessin und der Tessiner Deputation in den eidgenössischen Räten feiert die Bundeskanzlei dieses Jubiläum mit der Publikation eines Buches zur Geschichte des Italienischen beim Bund und mit einer Ausstellung in der Nationalbibliothek.

Im Herbst 1917, mitten in den Kriegsjahren, beschliesst der Bundesrat, das Sekretariat für die italienische Sprache (Segretariato di lingua italiana) zu schaffen und das Bundesblatt ab dem 1. Januar 1918 auch auf Italienisch zu veröffentlichen. Das ist der Beginn eines langen Prozesses, in dessen Verlauf die Stellung des Italienischen, zusammen mit dem schrittweisen Aufbau des Bundesstaates, gestärkt wird.

Im Jahr 1969 – gleichzeitig mit der Einrichtung der Zentralen Sprach- und Übersetzungsdienste für die drei Amtssprachen – wird aus dem Segretariato di lingua italiana die Segretaria per la Svizzera italiana. Auch im Parlament festigt sich die Rolle des Italienischen, und es wird damit eine Entwicklung eingeleitet hin zur tatsächlichen Gleichstellung mit den anderen Amtssprachen sowohl in der Bundesverwaltung wie auch im Parlament, eine Entwicklung, die sich ab 1991 noch verstärkt.

Zum Jahrhundertwechsel, mit der neuen Bundesverfassung (1999) und dem Sprachengesetz (2007), etabliert sich die institutionelle Mehrsprachigkeit als ein Grundprinzip des Staates. Sie wird zur Richtschnur für die Kommunikation der Behörden und zur unverzichtbaren Voraussetzung für die vollumfängliche Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger am politischen Leben.

Die Publikation Anche in italiano! 100 anni di lingua italiana nella cultura politica svizzera von Verio Pini, herausgegeben vom Verlag Casagrande in Bellinzona, wird am Dienstag, 5. Dezember, um 19.30 Uhr, in der Nationalbibliothek vorgestellt. Gleichzeitig findet die Vernissage einer Ausstellung statt, die die wichtigsten Momente dieser Entwicklung nachzeichnet. An der Veranstaltung werden Nationalratspräsident Dominique de Buman und Bundeskanzler Walter Thurnherr mitwirken.


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