OECD zur Wirtschaftspolitik der Schweiz: Zu wenig Wettbewerb im Binnenmarkt – gute Noten für die Bildung

Bern, 14.11.2017 - Die OECD empfiehlt in ihrem jüngsten Bericht zur Wirtschaftspolitik der Schweiz, das schwache Produktivitätswachstum durch mehr Wettbewerb und den weiteren Abbau von Handelsschranken anzukurbeln. Dem Schweizer Bildungssystem stellt die OECD ein gutes Zeugnis aus. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung sei aber die Anpassungsfähigkeit des Systems von grosser Bedeutung.

Laut OECD zeigte die Schweizer Wirtschaft in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit, gerade in Bezug auf den starken Franken. Auch die solide Fiskalpolitik der Schweiz wird gelobt. Die OECD gibt aber zu bedenken, dass die Wirtschaft zuletzt nur noch bescheiden wuchs. Zudem müsse die Nachhaltigkeit der Finanzierung der Altersvorsorge gesichert werden.

Ankurbelung des Produktivitätswachstums
Einen Schwerpunkt des OECD-Berichts bildet die Analyse des schwachen Wachstums der Arbeitsproduktivität in der Schweiz. Um dieses zu erhöhen, empfiehlt die OECD verschiedene Massnahmen. Dazu gehört die Stärkung des Wettbewerbs in den Sektoren Energie, Telekommunikation sowie Verkehr. Zudem wird der Schweiz empfohlen, bestehende Handelsbarrieren bei Gütern und Dienstleistungen weiter abzubauen. Schliesslich rät die OECD, die Anstrengungen zur besseren Ausschöpfung des Arbeitskräftepotenzials von Frauen, älteren Personen sowie Migrantinnen und Migranten fortzusetzen. Die vorliegende Aussensicht der OECD ist weitgehend im Einklang mit der Wachstumspolitik des Bundesrates und der Fachkräfteinitiative von Bund, Kantonen und Sozialpartnern.

Bildungssystem muss flexibel bleiben
Der zweite Schwerpunkt des Berichts thematisiert den Beitrag des Bildungssystems zur Sicherstellung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz. Dem dualen Berufsbildungssystem der Schweiz attestiert die OECD einen im internationalen Vergleich überdurchschnittlichen Leistungsausweis. Wie in anderen Ländern führe die Digitalisierung aber zu Herausforderungen für das Bildungssystem. Vor diesem Hintergrund sei es zentral, die aktuellen Veränderungen flexibel und proaktiv zur weiteren Stärkung des Systems zu nutzen. Die OECD hält fest, dass die gute Ausgangslage nicht dazu verleiten dürfe, sich mit dem Erreichten zu begnügen. Die Schweiz sieht sich damit in ihren Bestrebungen bestätigt, ihr Bildungs-, Forschungs- und Innovationssystem mit Massnahmen wie der Förderung des beruflichen und wissenschaftlichen Nachwuchses oder der Digitalisierung gezielt weiterzuentwickeln und dadurch zu stärken.   

Weitere Informationen zum Bericht können auf folgender Internet-Seite abgerufen werden:
http://www.oecd.org/switzerland/economic-survey-switzerland.htm


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