Studie zur finanziellen Situation der Schweizer Stromwirtschaft in den letzten 10 Jahren

Bern, 10.11.2017 - Das Bundesamt für Energie (BFE) veröffentlicht heute die Studie "Wirtschaftliche Situation von Schweizer Energieversorgungsunternehmen im Zeitverlauf". Diese wurde von EY im Auftrag des BFE und der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) erstellt mit dem Ziel, die Entwicklung der finanziellen Lage der Schweizer Stromwirtschaft in den letzten 10 Jahren zu untersuchen. Die Studie weist auch die von den Energieversorgungsunternehmen (EVU) geleisteten Beiträge für Gewinnausschüttungen, Steuern oder Wasserzinsen an die öffentliche Hand aus.

Für die Studie wurden öffentlich verfügbare Informationen für den Zeitraum 2007 bis 2016 für eine repräsentative Auswahl von Schweizer EVU ausgewertet. Ermittelt wurden daraus die Kennzahlen zur Gewinnsituation, Profitabilität, Finanzierung, Reserven und Liquidität, Wasserzinsen, Dividenden und Steuern.

Wichtigste Resultate

  • Die EVU können aufgrund ihrer Struktur und unternehmerischen Ausrichtung in 2 Gruppen aufgeteilt werden: Alpiq und Axpo einerseits, die keine Kunden in der Grundversorgung haben, und der Rest der Branche andererseits.
  • Die erste Gruppe mit Alpiq und Axpo hat sich hinsichtlich Umsatz, EBITDA und Reingewinn im Zeitraum 2007 bis 2016 negativ entwickelt: Aggregierter Umsatz beinahe halbiert und ab 2011 Reinverluste. Zudem stieg der Fremdkapitalanteil von 24% auf 49%.
  • Die zweite Gruppe hat sich hinsichtlich Umsatz und EBITDA tendenziell positiv entwickelt: Der aggregierte Reingewinn ist zwar tendenziell gesunken (ausser bei den kleineren EVU, bei denen der Reingewinn von 2007 bis 2016 gestiegen ist), blieb jedoch auch nach 2011 in der Regel im positiven Bereich. Die Schwankungen des Reingewinns bei den grösseren EVU dieser Gruppe sind massgeblich auf deren Aktienbeteiligungen an Alpiq und Axpo zurückzuführen. Der Fremdkapitalanteil dieser EVU-Gruppe ist leicht angestiegen aber weiterhin mit insgesamt rund 20% auf einem tiefen Niveau.
  • Die Gewinnausschüttungen an Kantone sind um knapp 40% gesunken, wobei die Mittellandkantone (mit über 10% Beteiligung an Axpo und Alpiq) den grössten Rückgang verzeichnen mussten.
  • Die Gewinnausschüttungen an die in der Studie untersuchten Gemeinden und Städte waren 2016 etwa gleich hoch wie 2007 (mit höheren Ausschüttungen in den Jahren 2009 bis 2015).
  • Das Volumen der gezahlten Wasserzinsen hat sich im Zeitraum 2007 bis 2015 um fast 40% erhöht.
  • Die gezahlten Steuern sind im Betrachtungszeitraum deutlich gesunken, im Wesentlichen verursacht durch die grossen EVU. Die Steuerzahlungen der grösseren bis kleineren EVU sind vergleichsweise konstant geblieben.

Die Studie ist in Deutsch verfügbar und enthält eine Zusammenfassung in französischer Sprache.


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Marianne Zünd, Leiterin Medien + Politik BFE, 058 462 56 75, 079 763 86 11



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