Die Schweiz engagiert sich im Kampf gegen Tuberkulose in der Ost-Ukraine

Bern, 18.10.2017 - Der siebte Hilfstransport der Humanitären Hilfe der Schweiz hat heute die ostukrainische Stadt Lugansk erreicht. Übergeben wurde ein neuer Apparat zur Diagnose von Tuberkulose. Das Gerät ermöglicht eine rasche Erkennung der gefährlichen Lungenkrankheit, wodurch ihre Verbreitung eingedämmt werden kann.

Am 18. Oktober hat ein Hilfstransport der Humanitären Hilfe der Schweiz die ostukrainische Stadt Lugansk erreicht. Das Schweizer Begleitteam übergab der Tuberkuloseklinik Lugansk ein neues Analysegerät und zugehöriges Verbrauchsmaterial zur Bekämpfung von Tuberkulose im Wert von 180‘000 Franken. Die Schweiz ist die erste humanitäre Akteurin, die seit dem Ausbruch des Konfliktes 2014 Apparate zur Erkennung von Tuberkulose nach Lugansk bringen konnte, wo eine Tuberkuloseepidemie die Region bedroht.

Im Sommer 2014 zu Beginn des Konfliktes im Osten der Ukraine wurde das Labor der Tuberkuloseklinik in Lugansk beschossen und beschädigt. Seither dauert die Diagnose der gefährlichen Lungenkrankheit knapp zwei Monate. Die in die NGCA (Nicht von der Regierung kontrolliertes Gebiet) transportierten Hilfsgüter der Schweiz ermöglichen eine schnelle und effiziente Diagnose innerhalb von wenigen Stunden. Die rasche Krankheitserkennung ist deshalb von Bedeutung, weil jede nicht diagnostizierte Tuberkulose zu einer Zeitbombe werden und weitere Menschen anstecken kann.
 
Die Ukraine weist in Europa die meisten Fälle von neuerkrankten Tuberkulosepatienten pro Jahr auf. Zudem sind gemäss WHO-Statistik immer mehr Fälle von Antibiotika-resistenter Tuberkulose in der Lugansk-Region zu verzeichnen. Diesbezüglich steht die Ukraine weltweit an fünfter Stelle.

Die Hilfsgüter wurden mit einem Lastwagen über die sogenannte Kontaktlinie via Donetsk an ihren Bestimmungsort geführt. Begleitet haben den Transport drei Angehörige der Humanitären Hilfe der Schweiz und des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe. Die humanitäre Aktion wurde in Zusammenarbeit mit der UNO durchgeführt.

Es ist der siebte Hilfstransport, den die Schweiz seit dem Frühjahr 2015 in die Konfliktregion entsandt hat. Die Direktion für Entwicklungs- und Zusammenarbeit (DEZA) ist bislang die einzige staatliche Akteurin, die humanitäre Transporte in die Konfliktregion in der Ost-Ukraine organisiert und die Bevölkerung auf beiden Seiten der sogenannten Kontaktlinie versorgt.

Neben ihren humanitären Aktivitäten im Osten des Landes führt die DEZA seit mehreren Jahren Entwicklungsprogramme in der Ukraine durch, vor allem im Gesundheitswesen. Die Schweizer Ostzusammenarbeit setzt sich in der Ukraine für deren inneren Zusammenhalt, inklusive demokratische Regierungsführung und eine nachhaltige soziale und wirtschaftliche Entwicklung ein. Sie ist in den Bereichen Gouvernanz und Friedensförderung, Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Prävention nichtübertragbarer Krankheiten, Energieeffizienz sowie nachhaltige Stadt- und Wirtschaftsentwicklung tätig.


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