Bundesrat will Risiken von Pflanzenschutzmitteln weiter reduzieren

Bern, 06.09.2017 - Der Bundesrat hat am 6. September 2017 den Aktionsplan zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verabschiedet. Die Risiken sollen halbiert und Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz gefördert werden. Mit dem Aktionsplan setzt der Bundesrat klare Ziele. Um diese zu erreichen, werden bestehende Massnahmen ausgebaut und neue Massnahmen eingeführt. Der Aktionsplan erlaubt der Schweizer Landwirtschaft, sich mit der Produktion nachhaltiger Nahrungsmittel zu positionieren.

Der Bund will die Risiken von Pflanzenschutzmitteln (PSM) halbieren. Der vom Bundesrat verabschiedete Aktionsplan setzt hierfür klare Ziele. PSM-Einträge in die Gewässer werden reduziert und PSM, die im Boden nur langsam abgebaut werden, sind sparsamer einzusetzen. Die Nutzung moderner Techniken, wie Roboter und Drohnen werden die Anwendung und die Emissionen von PSM verringern. Weitere alternative Strategien zum Schutz der Kulturen und ihrer Erträge sollen entwickelt werden. Dazu gehört die Züchtung von robusten Kultursorten.

Heute werden bereits zahlreiche Massnahmen umgesetzt, um das Risiko und den Einsatz von PSM zu reduzieren. Doch diese reichen nicht aus, um die ambitiösen Ziele zu erreichen. Zum Schutz der Gewässer wird die Abschwemmung von PSM mit strengeren Anwendungsvorschriften vermindert werden. Mit modernen Spritzgeräten und mechanischer Unkrautbekämpfung wird eine zielgerichtete und emissionsarme Behandlung der Kulturen gefördert. Anwenderinnen und Anwender sollen in Weiterbildungskursen und durch die Beratung regelmässig über den neusten Wissensstand zum korrekten Umgang mit PSM aufgeklärt werden. Informationen über die Risiken und den Nutzen von PSM werden für die Anwender und die Bevölkerung verbessert.

Ein vollständiger Verzicht auf PSM ist heute nicht möglich. Sowohl in der Integrierten wie auch in der Biologischen Produktion müssen die Kulturen und ihre Erntegüter vor Krankheiten, Schädlingen und konkurrierenden Unkräutern geschützt werden. Ohne Pflanzenschutz würde die schweizerische Landwirtschaft wesentlich weniger Lebensmittel produzieren. Die Anforderungen an die Qualität der Früchte, Gemüse und Blumen sind heute sehr hoch und die Produzentinnen und Produzenten haben oft keine andere Wahl, als ihre Kulturen und Erntegüter vor möglichen Qualitätseinbussen mit PSM zu schützen. Die Konsumentinnen und Konsumenten können helfen, die Anwendungen von PSM zu reduzieren, indem sie gegenüber der Qualität, respektive der Ästhetik von Lebensmitteln toleranter werden und sich beim Kauf von Früchten und Weinen für Sorten entscheiden, welche weniger krankheitsanfällig sind.

Der Aktionsplan wird an neue Erkenntnisse angepasst werden. Durch die Stärkung der Forschung nach alternativen Pflanzenschutzmöglichkeiten und präziser Anwendungstechniken wird mittel- bis langfristig eine weitergehende Reduktion der Risiken ermöglicht. Dank der Resultate diverser Umweltbeobachtungsprogramme kann die Wirksamkeit der umgesetzten Massnahmen aufgezeigt werden. Ein erster Bericht in sechs Jahren wird zeigen, welche Fortschritte erreicht wurden und welche Massnahmen angepasst werden sollen. Zudem sollen die Konsequenzen für die Landwirtschaft in der künftigen Agrarpolitik entsprechend dargestellt werden.


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