10. Internationale Architekturausstellung in Venedig - Bernard Tschumi vertritt offiziell die Schweiz

Bern, 22.08.2006 - Auf Vorschlag der Eidgenössischen Kunstkommission (EKK) vertritt Bernard Tschumi mit seinem Beitrag „Elliptic City: Independent Financial Center of the Americas“ offiziell die Schweiz an der 10. Internationalen Architekturausstellung in Venedig. Im Schweizer Pavillon in den Giardini - auf dem Gelände der Biennale - bietet der Architekt einen Einblick in sein Denken und architektonisches Schaffen. Am 7., 8. und 9. September 2006 erhält die internationale Presse im Rahmen einer Vorbesichtigung freien Zutritt auf das Ausstellungsgelände.

Bernard Tschumi, geb. 1944 in Lausanne, lebt und arbeitet in New York und Paris. Er ist schweizerischer und französischer Staatsbürger. In seinem Beitrag „Elliptic City: Independent Financial Center of the Americas“ zeigt Tschumi am Beispiel eines konkreten Projekts, dessen Realisierung auf einer Karibikinsel geplant ist, auf welche Weise er architektonische Lösungen entwirft. Der Architekt ergründet die realen und mythischen Bedingungen, die er auf diesem Eiland antrifft. Völlig unerwartet verbinden sich in seinem Projekt Natur und Finanzwirtschaft miteinander. Anstelle eines strengen Masterplans schlägt Bernard Tschumi ein flexibles Konzept vor, das sich für die unterschiedlichsten Aktivitäten eignet, vom Geschäftszentrum zum Hotel und von der Touristenanlage zur Einkaufszone. Die Ausstellung im Schweizer Pavillon ist als eine reich illustrierte Erzählung konzipiert. Sie zeigt ungewohnte Wechselwirkungen zwischen lokalen Bemühungen zum Schutz der Umwelt und global wirksamen Strategien der internationalen Bankenwelt. Das Publikum begegnet einer Reihe von hell leuchtenden Bildern, einem grossen Modell und einer Musikvideo-Vorführung, die alle von der gleichzeitig lokalen wie auch globalen Dimension der zeitgenössischen Architektur sprechen.

Bekannt wurde Bernard Tschumi zunächst mit seinen theoretischen Werken. Er konzipierte Ausstellungen, veröffentlichte 1981 die Publikation The Manhattan Transcripts und verfasste 1994 unter dem Titel Architecture and Disjunction eine Reihe von Essays. 1983 gewann Bernard Tschumi den prestigeträchtigen Wettbewerb für den Parc de la Villette im Nordosten der Stadt Paris. Das Projekt umfasste eine Fläche von 50 Hektaren, wies einen Kostenrahmen von 900 Millionen Dollar auf und sah eine öffentliche Parkanlage mit spektakulären Bauten, Spazierwegen, Brücken vor. Gegenwärtig baut Bernard Tschumi das neue Akropolismuseum in Athen, das Sportzentrum der Universität von Cincinnati, einen Konzertsaal mit 6’000 Sitzplätzen in Limoges, ein Museum in der Nähe von Dijon sowie einen Wohnturm in New York City. Von 1988 bis 2003 wirkte er als Dekan an der Graduate School of Architecture, Planning and Preservation der Columbia University in New York. Sein neuestes, 2005 erschienenes Buch trägt den Titel Event Cities 3.

Die Werke von Bernard Tschumi sind bereits in zahlreichen Ausstellungen gezeigt worden, so im Museum of Modern Art in New York, an der Biennale in Venedig, am Netherlands Architecture Institute in Rotterdam, im Centre Pompidou in Paris sowie in verschiedenen New Yorker Galerien.

Das Bundesamt für Kultur (BAK) bringt aus Anlass der Ausstellung "Elliptic City" eine Katalogpublikation unter dem Titel Tschumi on Architecture. Conversations with Enrique Walker im Verlag The Monacelli Press in New York in englischer Sprache heraus. Dazu erscheinen drei einzelne Beihefte, in denen die Übersetzung sämtlicher Texte in deutscher, französischer und italienischer Sprache nachgelesen werden kann. Enrique Walker, der die Interviews mit Bernard Tschumi geführt und den Text der Publikation verfasst hat, arbeitet als Architekt in New York und unterrichtet an der dortigen Columbia University. Das in New York und Amsterdam tätige Grafikatelier COMA von Cornelia Blatter und Marcel Hermans gestaltete die Publikation.

Verantwortliche Kommissäre für den Beitrag der Schweiz sind Urs Staub, Chef der Sektion Kunst und Design und Andreas Münch, Leiter des Dienstes Kunst im BAK.


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