Evaluation der Strategie zur Masernelimination: Durchimpfung steigt

Bern, 22.02.2017 - Die Nationale Strategie zur Masernelimination 2011–2015 schliesst mit einer positiven Bilanz. Die Durchimpfung wurde überall in der Schweiz erhöht, insbesondere in den Kantonen mit bisher tiefer Rate. Bedeutende Fortschritte zeigen sich auch bei der Durchimpfung junger Erwachsener. Die Ärzteschaft und die Kantone trugen entscheidend zu diesen Ergebnissen bei, die Bemühungen müssen aber weitergeführt werden, damit die Schweiz die Masern eliminieren kann. Das geht aus der Evaluation der Strategie hervor, über die der Bundesrat an seiner Sitzung vom 22. Februar 2017 informiert wurde.

Die positive Auswirkung der Strategie ist sehr deutlich bei den jungen Erwachsenen festzustellen. Deren Durchimpfungsrate ist um 10 Prozentpunkte gestiegen, von 77 Prozent im Jahr 2012 auf 87 Prozent im Jahr 2015 (zwei Dosen). Dieser Anstieg ist umso bemerkenswerter, als die jungen Erwachsenen eine schwer zu erreichende Zielgruppe darstellen, weil sie selten zum Arzt oder zur Ärztin gehen. Die Präventionskampagne wies darauf hin, dass die Masern nicht nur Kinder treffen.

Die Durchimpfung der zweijährigen Kinder nahm ebenfalls in der ganzen Schweiz zu: Sie beträgt nun gesamtschweizerisch 87 Prozent (zwei Dosen). Der Zielwert von 95 Prozent, den die Weltgesundheitsorganisation gesetzt hat, rückt näher. Bereits erreicht hat ihn der Kanton Genf.

Besonders ermutigend sind die Fortschritte in den Kantonen, die eine unterdurchschnittliche Durchimpfungsrate aufwiesen. In Appenzell Innerrhoden stieg die Rate der vollständigen Impfungen im Alter von zwei Jahren (zwei Dosen) zwischen 2008 und 2014 von 50 auf 84 Prozent. Obwalden verzeichnete einen Anstieg von 82 Prozent 2012 auf 90 Prozent 2015 und Zug von 87 Prozent 2012 auf 91 Prozent 2015.

Diese guten Ergebnisse wurden durch das Engagement der Kantone ermöglicht. Diese ergriffen Massnahmen in der obligatorischen Schule und in den Betreuungsstätten für Kleinkinder, wo beispielsweise die Kontrolle des Impfstatus oder Elterninformationen eingeführt wurden. Die Bekämpfung von Masernausbrüchen machte ebenfalls Fortschritte. Die meisten Kantone verfügen heute über Protokolle zur Bewältigung von Ausbrüchen.

Noch grösseres Engagement der Ärzteschaft erforderlich

Die Ärzteschaft leistete einen grossen Beitrag zu den Fortschritten. Diese Fortschritte reichen aber noch nicht, um Ausbrüche zu verhindern, wie sie in den vergangenen Wochen aufgetreten sind. Damit die Masern ganz eliminiert werden können, ist eine weitere Mobilisierung erforderlich. In Zukunft ist wichtig, dass die Ärztinnen und Ärzte den Impfstatus ihrer Patientinnen und Patienten systematischer überprüfen, damit bei Bedarf Nachholimpfungen verabreicht werden können. Der elektronische Impfausweis meineimpfungen.ch ist dabei ein wertvolles Instrument, denn damit lassen sich Impflücken leichter ermitteln. Er sollte daher vermehrt eingesetzt werden.

Im Januar 2017 hat der Bundesrat die Nationale Strategie zu Impfungen verabschiedet. Sie knüpft an die Maserneliminationsstrategie an und setzt unter anderem auf die verbesserte Schulung der Gesundheitsfachleute oder ein besserer Zugang zu den Impfungen für Erwachsene.


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