Der Bundesrat verabschiedet die nationale Strategie zu Impfungen

Bern, 11.01.2017 - Die Bevölkerung kann noch besser vor Infektionskrankheiten geschützt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Bundesrat an seiner Sitzung vom 11. Januar 2017 eine nationale Strategie zu Impfungen (NSI) verabschiedet, die den Impfschutz optimieren soll. Dabei stützt sie sich auf drei Grundpfeiler: verstärktes Engagement der Akteure, Abgabe von sachbezogenen Informationen an die Bevölkerung und erleichterter Zugang zu den Impfungen.

Impfungen gehören zu den wirksamsten Massnahmen, um sich vor potenziell schweren Krankheiten wie Diphtherie, Tetanus, Polio oder Masern zu schützen. Dank der Qualität der Impfstoffe und einer hohen Durchimpfung sind manche Infektionskrankheiten stark zurückgegangen oder ganz verschwunden. Impfungen ermöglichen auch den Schutz anfälliger Gruppen wie Säuglingen, älteren Menschen oder Personen mit Immunschwäche.
 
Den Gesundheitsfachleuten soll bei der Umsetzung der NSI künftig eine wichtigere Rolle zukommen. Die Ärztinnen und Ärzte werden aufgefordert, das Thema Impfungen mit ihren Patientinnen und Patienten systematisch anzugehen und dafür zu sorgen, dass der Impfstatus immer auf dem neuesten Stand ist. Alle anderen Akteure wie die Apothekerinnen und Apotheker sowie das Kindertagesstätten- und Krankenpflegepersonal werden ermutigt, über Impfungen zu informieren. Dazu wird ihre Aus- und Weiterbildung gezielt ergänzt.

Die an die Bevölkerung abgegebenen Informationen spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle, um den Impfschutz zu optimieren. Sie müssen dem heutigen Stand der Wissenschaft entsprechen sowie klar, transparent und auf das Zielpublikum zugeschnitten sein. Zudem wird die Verwendung des elektronischen Impfausweises gefördert, damit jede Person leicht ermitteln kann, welche Impfungen in ihrer Situation empfohlen werden.

Die NSI sieht vor, dass die Eltern für Impfungen sensibilisiert werden, beispielsweise bei der Anmeldung ihres Kindes in einer Tagesstätte, oder dass sie in der Schule einen Impfcheck bei ihren Kindern durchführen lassen können. Schliesslich muss es möglich sein, sich an verschiedenen Orten in unmittelbarer Nähe impfen zu lassen, wie etwa in Schulen oder Apotheken. Der Zugang zu den Impfungen muss auch in finanzieller Hinsicht erleichtert werden. Das BAG wird die nötigen Schritte einleiten, damit die von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung getragenen Impfungen von der Franchise ausgenommen werden können. Diese Massnahme soll namentlich junge Erwachsene dazu veranlassen, ihre Impfungen auf den neusten Stand zu bringen.

Die NSI ist Teil der Strategie «Gesundheit 2020» des Bundesrates, die unter anderem das Ziel verfolgt, der Bevölkerung einen Gesundheitsschutz auf hohem Niveau zu gewährleisten. Sie sieht eine Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und anderen Akteuren vor und wird unter anderem mit der Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) koordiniert. Je mehr sich Erkrankungen durch Impfungen verhindern lassen, desto weniger ist die Verschreibung von Antibiotika erforderlich. Der Plan zur Umsetzung der verschiedenen Massnahmen der NSI wird 2017 erstellt.


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