Internationale Initiative zum Schutz von Kulturgütern

Bern, 05.12.2016 - Kulturgüter, die durch bewaffnete Konflikte bedroht sind, sollen besser geschützt und auch ins sichere Ausland gebracht werden können. An einer internationalen Konferenz haben über fünfzig Staaten beschlossen, zu diesem Zweck einen neuen Fonds zu gründen. Als erster Staat mit einem Bergungsort nimmt die Schweiz dabei eine Vorreiterrolle ein.

Auf Initiative und unter der Leitung von Abu Dhabi und Frankreich hat am 2. und 3. Dezember 2016 in Abu Dhabi die erste internationale Konferenz für die sichere Aufbewahrung von Kulturgütern aus Konfliktgebieten stattgefunden. Vertreterinnen und Vertreter von fünfzig Staaten sowie von diversen internationalen Organisationen und privaten Institutionen haben dabei die Deklaration von Abu Dhabi verabschiedet. Darin erklären die Konferenzteilnehmer insbesondere ihre Absicht zur Gründung eines internationalen Fonds zum Schutz von Kulturgütern, die durch bewaffnete Konflikte gefährdet sind. Damit sollen Schutzmassnahmen zur Prävention, in einer akuten Gefahrensituation, im Kampf gegen unerlaubten Handel von Kulturgütern sowie zur Restaurierung von beschädigten Kulturgütern finanziert werden. Ebenfalls geplant ist der Aufbau eines internationalen Netzwerkes für Bergungsorte, in denen gefährdete Kulturgüter zeitlich beschränkt untergebracht werden können.

Starkes Engagement der Schweiz

Auf Einladung der Organisatoren präsentierte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS in Abu Dhabi wichtige Errungenschaften des Schweizer Kulturgüterschutzes. Mit der Totalrevision des Kulturgüterschutzgesetzes (KGSG) hat die Schweiz 2015 als weltweit erster Staat die Grundlagen für die Einrichtung eines Bergungsorts zur vorübergehenden treuhänderischen Aufbewahrung von in einem anderen Staat akut gefährdeten Kulturgütern geschaffen. Seither sind die entsprechenden Umsetzungsarbeiten vorangeschritten, ein sicherer Bergungsort steht mittlerweile zur Verfügung. Aufgrund des hohen Standards des Schweizer Kulturgüterschutzes ist zudem vorgesehen, dass die Schweiz auch im Rahmen des geplanten internationalen Fonds gewisse Expertenarbeiten übernehmen wird.


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