Vertiefter Dialog zwischen der Schweiz und Deutschland in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation

Bern, 01.12.2016 - Am 29./30. November hat an der Universität St. Gallen ein Arbeitstreffen zwischen dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) und dem deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stattgefunden. Die Schweizer Delegation unter der Leitung von Botschafter Mauro Moruzzi des SBFI hat sich mit Ministerialdirektor Volker Rieke und seiner Delegation über die Entwicklungen und Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation ausgetauscht.

Die Zusammenarbeit der beiden Nachbarländer in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation (BFI-Bereich) ist vielfältig und ausgezeichnet. Deutschland, das zusammen mit der Schweiz im Innovationsbereich weltweit führend ist, zählt bezüglich BFI zu den wichtigsten Partnerländern der Schweiz. Die jährlichen Arbeitstreffen zwischen dem SBFI und dem BMBF haben zum Ziel, die enge Partnerschaft durch einen vertieften Informations- und Erfahrungsaustausch über nationale, bilaterale und multilaterale Themen weiter zu stärken. Dieses Jahr tauschten sich die Vertreterinnen und Vertreter beider Delegationen über jüngste Entwicklungen im BFI-Bereich aus, namentlich über solche auf EU-Ebene, über BFI-Haushalte sowie aktuelle Programme und Initiativen.

Im Forschungsbereich stand die Zusammenarbeit im EU-Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 im Fokus. Zudem fand ein Informationsaustauch über die bilateralen Forschungsprogramme und das BFI-Aussennetz beider Länder statt.
Im Gespräch wurden auch bestehende Kooperationen im Innovationsbereich besprochen und weitere Möglichkeiten ausgelotet. Auch hier findet die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren vor allem im Rahmen der EU-Forschungsrahmenprogramme statt, sowie – sehr erfolgreich – auch in den Programmen EUREKA und Eurostars: seit 2010 wurden unter EUREKA drei gemeinsame Projekte mit je ca. 1 Mio. Euro gefördert, unter Eurostars sogar 46 Projekte mit je ca. 1,6 Mio. Euro.
Weiter kamen die gegenseitige Anerkennung von Bildungsabschlüssen und die internationale Berufsbildungskooperation zur Sprache.

Die Forschungszusammenarbeit mit Deutschland findet primär direkt zwischen den Forschenden statt. Diese wird via kompetitive Forschungsgelder finanziert, namentlich durch die EU-Forschungsrahmenprogramme und den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) bzw. die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Gemeinsam geforscht wird auch in wichtigen internationalen Forschungsorganisationen wie CERN, ESA oder XFEL, in denen die Schweiz und Deutschland Mitglieder sind.

Deutschland ist mit Abstand der wichtigste Partner der Schweiz in den EU-Forschungsrahmenprogrammen. Am stärksten ist die Zusammenarbeit in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologien, Gesundheitswissenschaften und Nanotechnologie. Paradebeispiel für die exzellente interdisziplinäre Zusammenarbeit ist das Human Brain Project. Zahlen verdeutlichen das Ausmass der Forschungszusammenarbeit: Im 7. Forschungsrahmenprogramm (2007-2013) gab es knapp 2000 deutsch-schweizerische Projektpartnerschaften mit einem Fördervolumen von über 14,5 Milliarden Euro. In den Jahren 2011 bis 2016 finanzierte der SNF mit gut 120 Millionen Franken rund 650 Projekte von Schweizern mit deutschen Forschenden. Und mit fast 12 000 Studierenden (2015/2016) bilden die Deutschen zudem die grösste Gruppe ausländischer Studierender in der Schweiz.

Das nächste Arbeitstreffen findet 2017 in Berlin statt.


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Mauro Moruzzi
Botschafter
Leiter Abteilung Internationale Beziehungen
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