Mehr Ausbildungsplätze in Humanmedizin

Bern, 18.11.2016 - Der Hochschulrat der Schweizerischen Hochschulkonferenz (SHK) hat am 18. November 2016 die Umsetzung des von Bundesrat und Parlament lancierten Sonderprogramms „Erhöhung der Anzahl Abschlüsse in Humanmedizin“ über 100 Mio. Franken gutgeheissen. Die von der Rektorenkonferenz swissuniversities vorgeschlagenen Massnahmen führen – zusammen mit den von den Kantonen bereits in den letzten Jahren vorgenommenen Aufstockungen – zu jährlichen 1350 Abschlüssen in Humanmedizin bis 2025. Das sind rund 50% mehr als heute. Dieser Ausbau trägt massgeblich dazu bei, die Abhängigkeit von Ärztinnen und Ärzten aus dem Ausland zu reduzieren und die Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

SHK-Präsident Johann N. Schneider-Ammann, Bundespräsident, die Vizepräsidentin Anne-Catherine Lyon, Waadtländer Erziehungsdirektorin, und der Vizepräsident Bernhard Pulver, Berner Erziehungsdirektor sowie Prof. Thomas Bieger, Präsident der Kammer universitäre Hochschulen von swissuniversities, haben am 18. November die Massnahmen vorgestellt, mit denen die Anzahl Abschlüsse in Humanmedizin erhöht werden soll.

Einen wesentlichen Beitrag leisten die bestehenden fünf medizinischen Fakultäten, die bereits in den letzten Jahren erhebliche Aufstockungen ihrer Studienplatzkapazitäten vorgenommen haben: 30 Mio. Franken der Sonderfinanzierung werden entsprechend für die Ausfinanzierung dieser bereits eingeleiteten Anstrengungen eingesetzt, die in den Jahren 2017 bis 2020 in zusätzlichen Abschlüssen resultieren.

Mit den restlichen 70 Mio. Franken werden die ab 2017 neu zu schaffenden Studienplatzkapazitäten (Bachelor- und Masterplätze) unterstützt. Während die Universität Bern zusätzlich weitere 90 und Basel 55 Studienplätze schaffen, sehen auch die Fakultäten in Genf, Lausanne und Zürich noch einmal Erhöhungen der Anzahl Bachelor- oder Masterplätze in Kombination mit neuen oder erweiterten Ausbildungskooperationen vor.

Neu wird die Universität Freiburg ab 2019 zusätzlich zu ihrem Bachelorstudiengang in Humanmedizin einen Masterstudiengang anbieten. Die Universität Zürich wird in Kooperation mit den Universitäten St. Gallen und Luzern ab 2020 zwei neue „Joint Master“ einrichten. Und drittens wird die Università della Svizzera italiana ab 2020 einen Studiengang auf Stufe Master eröffnen.

Künftig beteiligen sich auch die beiden ETH an der Humanmedizinausbildung. Während die Universitäten Lausanne und Genf die Zusammenarbeit mit der EPF Lausanne in Form der bereits bestehenden einjährigen Passerelle intensivieren, bietet die ETH Zürich neu ab 2017 einen Bachelorstudiengang in Humanmedizin an, welcher auf ein Masterstudium in Humanmedizin an einer anderen Universität vorbereitet.

Das Sonderprogramm ist ein Ergebnis der Koordination zwischen Bund, Kantonen und swissuniversities gemäss Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz (HFKG). Die Humanmedizinausbildung bleibt Kompetenz der kantonalen Universitäten. Die Kantone tragen dementsprechend die finanzielle Hauptlast und haben bekräftigt, die Nachhaltigkeit der Erhöhung der Studienplatzkapazitäten zu gewährleisten.

In der Ausschreibung des Sonderprogramms wurden Anstrengungen zur Stärkung der Hausarztmedizin und der Interprofessionalität begrüsst. Die Mehrheit der beteiligten Universitäten hat sich ausdrücklich dazu bekannt. Das Massnahmenpaket und die beteiligten Universitäten tragen diesen Anliegen genügend Rechnung. Der Hochschulrat hebt hervor, dass die Entscheidung für eine medizinische Fachdisziplin oft erst nach dem Studium mit der Aufnahme der ärztlichen Weiterbildung getroffen werde. Deshalb gelte es, weitere Optimierungen der gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen, insbesondere in der Weiterbildungsphase (Dauer der Weiterbildung, Attraktivität der Weiterbildungen im Bereich der Grundversorgung), ebenso verstärkt zu verfolgen.


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Leiterin Geschäftsführung Schweizerische Hochschulkonferenz SHK

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Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung
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