Fortschritte bei den Fanzügen

Bern, 01.11.2016 - Auf Einladung von Bundesrätin Doris Leuthard haben sich am 1. November 2016 in Bern zum zweiten Mal Vertreter des Bundes, der Kantone und Städte sowie von Transportunternehmen, Vereinen, Verbänden und der sozioprofessionellen Fanarbeit zu einem Austausch über die Fanzüge getroffen. Damit wird ein Auftrag des Parlaments umgesetzt. Dieses hatte Gesetzesänderungen zum Transport von Sportfans zurückgewiesen und den Bundesrat beauftragt, mit den betroffenen Kreisen andere Lösungen zu finden. Inzwischen wurden wichtige Fortschritte erzielt, etwa mit klubspezifischen Projekten und einer Koordinationsplattform. Die weiteren Arbeiten erfolgen in den bestehenden Gremien.

Das Parlament beauftragte den Bundesrat 2014 nach der Rückweisung einer Gesetzesänderung zum Transport von Sportfans, mit den betroffenen Kreisen nach anderen Lösungen zu suchen. Bundesrätin Doris Leuthard, Vorsteherin des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), lud darum vor einem Jahr Vertreter des Bundes, der Kantone und Städte sowie Vertreter der Verbände, Vereine, Transportunternehmen und der sozioprofessionellen Fanarbeit zu einem Runden Tisch ein. Dabei wurden verschiedene Ansätze diskutiert. Der heutige Austausch diente dazu, die bisher geleisteten Arbeiten zu würdigen und das weitere Vorgehen zu bestimmen. Seit den ersten Gesprächen konnten wesentliche Fortschritte erzielt werden. Dazu gehören unter anderem:

  • Klubspezifische Projekte: Die SBB und die Vertreter verschiedener Klubs haben bei den Fanzügen massgeschneiderte Lösungen entwickelt.
  • Vorbild im Ausland: Die Swiss Football League und Fanarbeit Schweiz haben mit den beteiligten Akteuren zwei Studienreisen durchgeführt und Erkenntnisse dazu gewonnen, welche Ansätze im Ausland funktionieren. Diese wurden in die laufenden Arbeiten aufgenommen.
  • Polizeiliche Koordinationsplattform Sport: Im Mai 2016 hat die Polizeiliche Koordinationsplattform Sport den Betrieb aufgenommen. Sie stellt eine enge Zusammenarbeit zwischen den Akteuren sicher, welche mit Sicherheitsaufgaben im Umfeld des Sports betraut sind.
  • Gemeinsames Reporting zu Fanaktivitäten: Unter der Leitung des Bundesamts für Polizei (fedpol) und in Zusammenarbeit mit der Koordinationsplattform wird ein gemeinsames Reporting zu Fanaktivitäten entwickelt. Im Juni 2016 erfolgte die Projektinitialisierung. Damit soll sichergestellt werden, dass Reisen mit Fanzügen und weitere Aktivitäten einheitlich erfasst werden und so eine gemeinsame Basis für die Zusammenarbeit entsteht. 
  • Einheitliche Anwendung des Hooligan-Konkordats: Anfang August 2016 haben die Swiss Football League und die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren gemeinsame Empfehlungen für eine einheitliche Umsetzung des interkantonalen Hooligan-Konkordats veröffentlicht. Der Schwerpunkt liegt bei einer einheitlichen Regelung zur Beweissicherung.
  • Eisenbahn: In gemeinsamen Arbeitsgruppen wurden Anpassungen an Rollmaterial und Betriebskonzepten geprüft. Die SBB hat erste Anpassungen bereits umgesetzt und ein neues Konzept zum Fanhosting ins Leben gerufen. Weitere Massnahmen sind in Abklärung.

Trotz der Fortschritte stehen weitere Herausforderungen an. Die Teilnehmer des Runden Tisches waren sich einig, dass diese weiterhin gemeinsam und im kontinuierlichen Dialog gemeistert werden sollen. Eine weitere Durchführung des Runden Tisches halten sie hierfür aber nicht für notwendig. Die Arbeiten sollen in den bestehenden Gremien fortgeführt werden. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) wird als Koordinationsstelle von Seite des Bundes darin vertreten sein. Dem Bund ist es wichtig, dass Fanzüge ohne Zwischenfälle verkehren.


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