Migrationsgesellschaft und Arbeitswelt im Wandel - EKM-Jahrestagung 2016

Bern, 31.10.2016 - Rasante Entwicklungen im technischen Bereich und die Globalisierung verändern die Arbeitswelt nachhaltig. Zunehmende Fluchtbewegungen sowie die Umsetzung der «Masseneinwanderungsinitiative» stellen die Migrationsgesellschaft Schweiz vor neue Herausforderungen. Wie wirken sich diese Veränderungen der Arbeitswelt und der Zuwanderung auf die Gesellschaft aus? Was heisst Arbeiten in einer pluralistischen Gesellschaft? Die Eidgenössische Migrationskommission widmet ihre Jahrestagung am 2. November 2016 diesen Fragen und Herausforderungen.

Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch. Die Schweiz entwickelt sich zunehmend zu einer Wissensgesellschaft, und Arbeiten für Niederqualifizierte nehmen stetig ab. Gleichzeitig definiert sich unsere Gesellschaft zu einem wesentlichen Teil über die Arbeit. Wer seinen Arbeitsplatz findet, findet in der Regel auch seine Position in der Gesellschaft. Daher ist die Arbeit auch der zentrale Ort der Integration - verstanden als Zugehörigkeit zum und Partizipation am Gemeinwesen. Wie wirkt sich der Wandel in der Arbeitswelt auf die Bedürfnisse der Migrationsgesellschaft aus, die nicht nur die Existenzsicherung der einzelnen Individuen sicherstellen will, sondern auch dem sozialen Zusammenhalt verpflichtet ist? Was bedeutet dies für die Integration und welches sind die erfolgsversprechenden Strategien des Zugangs zum Arbeitsmarkt?

Melinda Nadj Abonji, Schriftstellerin, Josef Maushart, CEO Fraisa SA und Tobias Müller, Professor für Ökonomie, reflektieren in einem ersten Teil der Jahrestagung über den Wandel der Arbeitswelt und der Verantwortung der Arbeitgeber.

In einem zweiten Teil geht es um die Frage der Zugänge zum Arbeitsmarkt: Wir wissen aus der Forschung, dass Stellensuchende mit einem exotischen Namen oder einer dunklen Hautfarbe oftmals Schwierigkeiten haben, überhaupt zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Manche finden trotz eines anerkannten Abschlusses keine Stelle oder aber müssen mit einer niedriger qualifizierten Arbeit vorliebnehmen. Manche führen die Schwierigkeiten beim Zugang zum Arbeitsmarkt für (gewisse) Migrantinnen und Migranten auf institutionelle Hürden und auf ein Defizitdenken bei Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern zurück. Andere sind der Ansicht, dass die «Selbstdiskriminierung» von Stellensuchenden mit Migrationshintergrund mitverantwortlich für diese Situation ist. Sie plädieren für verstärkte Integrationsleistungen vonseiten der Zugewanderten selbst. Maike Burda vom Wissenschaftszentrum Berlin und Kijan Espahangizi vom Zentrum Geschichte des Wissens, Zürich, stellen ihre jeweiligen Positionen einander gegenüber.

In einem dritten Teil sprechen Zugewanderte mit sehr unterschiedlichen Berufs- und Karriereverläufen über ihre Erfahrungen und debattieren über erfolgversprechende Strategien beim Zugang zum Arbeitsmarkt. Aus den Erkenntnissen leitet sich die Frage nach den Konsequenzen für eine zeitgemässe Arbeitsmarkt- und Gesellschaftspolitik ab.


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