Hermann Burgers Roman «Lokalbericht» wird erstmals publiziert

Bern, 17.10.2016 - Nach dreijähriger Forschungsarbeit im Schweizerischen Literaturarchiv (SLA) erscheint Hermann Burgers bis anhin unbekannter Erstlingsroman «Lokalbericht» erstmals als Buch. Parallel zur Druckausgabe publiziert das SLA eine digitale Edition. Eine Aarauer Sonderausstellung präsentiert ab dem 22. Oktober 2016 Originaldokumente aus dem Nachlass.

Hermann Burgers erstes grösseres Prosawerk «Lokalbericht» entstand von 1970 bis 1972. Zu Burgers Lebzeiten blieb der Erstlingsroman unveröffentlicht. Das Typoskript sowie zahlreiche Vorstufen kamen nach Burgers Tod im Jahr 1989 ins Schweizerische Literaturarchiv (SLA). Ein vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF) unterstütztes Projekt machte nun die Erforschung und Erstpublikation des Romans möglich. Das Buch erscheint in der Edition Voldemeer Zürich. Flankiert wird der Text von Abbildungen ausgewählter Dokumente aus Burgers Nachlass und einem Überblickskommentar, der den «Lokalbericht» im Lebenslauf des Autors verortet.

Digitale Edition
Parallel zur Druckausgabe publiziert das SLA in Zusammenarbeit mit dem Cologne Center for eHumanities (CCeH) der Universität zu Köln eine Beta-Version der digitalen Edition. Dynamische Visualisierungs- und Recherchefunktionen ermöglichen via Mausklick, Entstehungszusammenhänge des Romans nachzuvollziehen. Im Kommentar werden zudem die Entstehungsumstände und die Bezüge zu Burgers späterem Werk erläutert.

Ausstellung und Aufführung in Aarau
Der Originalschauplatz in «Lokalbericht» ist Aarau im Jahre 1970. Hermann Burger schuf einen Kleinstadtroman, der ein satirisches Sittengemälde Aaraus entwirft. Eine zweiteilige Ausstellung im Forum Schlossplatz und im Stadtmuseum Aarau rückt diesen Kosmos Burgers nun fast 50 Jahre später an demselben Schauplatz ins Licht. Anhand von Originaldokumenten aus dem SLA zeigt sie das literarische Handwerk des Autors sowie die biografischen und historischen Hintergründe der Erzählung auf. Die Ausstellung läuft vom 22. Oktober 2016 bis am 22. Januar 2017.

Der Schauspieler und Regisseur Robert Hunger-Bühler, 2015 mit dem Schweizer Theaterpreis ausgezeichnet, inszeniert den Text als Vier-Personen-Stück im Theater Tuchlaube in Aarau.

«Die Künstliche Mutter» in Basel
Hermann Burger steht auch im Zentrum einer Musiktheater-Uraufführung von Michel Roth nach Burgers Roman «Die Künstliche Mutter». Sie wird vom 21. bis 24. Oktober im Gare du Nord – Bahnhof für neue Musik in Basel gezeigt und ist in Zusammenarbeit mit dem Lucerne Festival entstanden.

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Bildlegenden

Bild (Hermann Burger): Hermann Burger beim Verfassen seines Romans in Calascino (TI), August 1970. Foto: Anne Marie Carrel. © Hermann Burger Erben; Quelle: Schweizerische Nationalbibliothek, Schweizerisches Literaturarchiv, Bern.

Bild (Vorstufe zum Roman «Lokalbericht»): Vom Autor bearbeitete Vorstufe zum Roman «Lokalbericht». © Hermann Burger Erben; Quelle: Schweizerische Nationalbibliothek, Schweizerisches Literaturarchiv, Bern.


Adresse für Rückfragen

Zum Forschungsprojekt:
PD Dr. Irmgard Wirtz Eybl, Leiterin Schweizerisches Literaturarchiv, Tel. 058 462 89 72, irmgard.wirtz@nb.admin.ch
Dr. Magnus Wieland, Schweizerisches Literaturarchiv, Tel. 058 464 11 91, magnus.wieland@nb.admin.ch
Dr. Simon Zumsteg, Tel. 079 580 79 29, szumsteg@vtxmail.ch

Zur Ausstellung in Aarau:
Nadine Schneider, Leitung Forum Schlossplatz Aarau, Tel. 062 822 65 11, schneider@forumschlossplatz.ch

Zur Aufführung in Aarau:
Peter-Jakob Kelting, Leiter Theater Tuchlaube, Tel. 062 834 80 40, kelting@tuchlaube.ch

Zu «Die künstliche Mutter» in Basel:
Phoebe Heydt, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Gare du Nord, Tel. 061 683 1313, presse@garedunord.ch



Herausgeber

Schweizerische Nationalbibliothek
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