16. Arbeitstreffen der gleichstellungsorientierten Dachorganisationen: Erfolgsfaktoren für Gleichstellungsprojekte als Kernthema

Bern, 24.08.2016 - Die Präsidentinnen und Präsidenten der Frauen-, Männer- und Gleichstellungsdachorganisationen haben heute in Bern über die gleichstellungspolitischen Prioritäten des Bundes und über erfolgreiche Gleichstellungsprojekte diskutiert. Zum jährlich stattfindenden Arbeitstreffen hat das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG eingeladen.

Finanzhilfen für familienergänzende Kinderbetreuung, zusätzliche staatliche Massnahmen zur Erreichung der Lohngleichheit, Geschlechterquoten in Leitungsorganen bundesnaher Unternehmen und Finanzhilfen für Projekte zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Diese und weitere gleichstellungspolitische Massnahmen will der Bund in der aktuellen Legislaturperiode umsetzen. Die Teilnehmenden haben den aktuellen Stand zur Kenntnis genommen und sich anschliessend über Erfolgsfaktoren und Stolpersteine von Gleichstellungsprojekten ausgetauscht. Als Grundlage dienten die Gastreferate von Brigitte Manz-Brunner, Geschäftsführerin der Schweizerischen Vereinigung der Ingenieurinnen SVIN und von Irenka Krone-Germann, Co-Gründerin und Geschäftsführerin des Vereins Part Time Optimisation PTO.

Das Impulsprogramm „Kultur-Wegweiser" der SVIN will mehr Frauen für MINT-Berufe gewinnen und setzt dabei auf Sensibilisierung: „Viele technologiebasierte Unternehmen sind geprägt von männlichen Unternehmenskulturen und Geschlechtsstereotypen, die eine weibliche
Karriere nur erschwert zulassen. Ist sich ein Unternehmen dessen bewusst, ist der erste Schritt zur Problemlösung bereits gemacht", so Brigitte Manz-Brunner. „Unser Hauptanliegen ist es, beide Seiten - betroffene Frauen und Unternehmen - zu sensibilisieren und ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen." Am Programm haben ABB Schweiz, Basler&Hofmann, General Electric Switzerland, Pöyry Schweiz und Siemens Schweiz teilgenommen.

Irenka Krone-Germann propagierte Jobsharing als ausgewogenes Arbeitsmodell, weil damit Fachkenntnisse, Macht, Leistung und Arbeitszeit gerechter aufgeteilt werden können. Mittels Arbeitsstellenteilung liessen sich auch familiäre Verpflichtungen besser aufteilen. Auf der Projektseite www.go-for-jobsharing.ch finden sowohl Angestellte als auch Unternehmen praktische Instrumente zur Umsetzung von Jobsharing- und Topsharing-Modellen sowie wissenschaftliche Hintergrundinformationen. Unterstützt wird das Projekt unter anderem von Swisscom,
Novartis und AXA Winterthur.

Beide Projekte werden mit Finanzhilfen nach Gleichstellungsgesetz unterstützt. Diese werden zugunsten der Fachkräfteinitiative des Bundes (FKI) neu ausgerichtet: Ab dem 1. Januar 2017 werden prioritär Projekte unterstützt, die Lohngleichheit, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die gleichwertige Teilhabe von Frauen und Männern in Berufen und Branchen mit Fachkräftemangel fördern. Für ein Gleichstellungsprojekt können interessierte private und öffentliche Organisationen per Gesuch Finanzhilfen beantragen. Die Richtlinien und sämtliche Eingabeformulare finden sich auf der Website des EBG, welches für die Vergabe zuständig ist: www.ebg.admin.ch/fh.

Das vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG organisierte jährliche Arbeitstreffen fand dieses Jahr zum sechzehnten Mal statt. Es dient den rund 30 teilnehmenden Präsidentinnen und Präsidenten der nationalen Frauen-, Männer- und Gleichstellungsdachorganisationen, welche insgesamt über 1 Million Mitglieder vertreten, nebst der Diskussion gleichstellungspolitischer
Themen zum inhaltlichen Erfahrungsaustausch und zum strukturierten Networking untereinander.


Adresse für Rückfragen

Sylvie Durrer, Direktorin EBG
+41 58 46 584 70
sylvie.durrer@ebg.admin.ch



Herausgeber

Generalsekretariat EDI
http://www.edi.admin.ch

Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann
https://www.ebg.admin.ch/de

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-63364.html