Neue Konzessionen für den drahtlosen Breitbandanschluss (BWA)

Bern, 12.07.2005 - Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) will noch in diesem Jahr Konzessionen für den drahtlosen Breitbandanschluss (BWA) ausschreiben und hat dazu erste Vorentscheide getroffen. Ausgeschrieben werden drei landesweite BWA-Konzessionen, welche im Rahmen einer Auktion vergeben werden. Die Eröffnung der Ausschreibung soll gegen Ende des Jahres erfolgen.

Basierend auf den Resultaten der durch das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) durchgeführten öffentlichen Konsultation und den zur Zeit verfügbaren Frequenzen hat die ComCom entschieden, im Frequenzbereich von 3.41 - 3.6 GHz insgesamt drei neue Konzessionen für BWA zu vergeben. Damit will die ComCom insbesondere den Wettbewerb im Bereich der Breitbandanschlüsse beleben.

Die Konzessionen sollen gegen Ende dieses Jahres ausgeschrieben werden. Um eine möglichst objektive und transparente Vergabe der Konzessionen sicherzustellen, werden die neuen Konzessionen im Rahmen einer Auktion in der ersten Hälfte des Jahres 2006 vergeben. Die ComCom hat das BAKOM beauftragt, die Ausschreibung und das Auktionsdesign vorzubereiten.

Im Vorfeld der durch die ComCom nun gefällten Grundsatzentscheide hat das BAKOM eine öffentliche Konsultation durchgeführt. Mit insgesamt 46 fristgerecht eingegangenen Antworten war das Echo gross. 24 Antwortende zeigten sich direkt an einer BWA-Konzession interessiert. Dies lässt auch darauf schliessen, dass mehr Interesse an Frequenzen besteht als solche zur Verfügung stehen. Die Resultate der Konsultation sowie Hintergrundinformation zu BWA sind auf der Internetseite des BAKOM.

Was ist Broadband Wireless Access (BWA)?
Unter BWA versteht man den drahtlosen Breitbandanschluss an ein Fernmeldenetz zum Beispiel für den Zugang zum Internet. BWA ist eine allgemeine Bezeichnung für verschiedene drahtlose Zugangstechnologien wie WLL (Wireless Local Loop), FBWA (Fixed Broadband Wireless Access) oder MBWA (Mobile Broadband Wireless Access). WiMAX (WiMAX-Forum) und HiperMAN (ETSI) sind die diesen Technologien entsprechenden «Marken».

Das WiMAX-Forum (Worldwide Interoperability for Microwave Access Forum, www.wimaxforum.org) ist eine nicht gewinnorientierte Vereinigung von Geräte- und Komponenten-Herstellern. Ihr Ziel ist es, die Verwendung von mit dem Standard IEEE 802.16 konformen Geräten (http://grouper.ieee.org/groups/802/16/index.html) durch die Betreiber von drahtlosen Breitbandzugangssystemen zu fördern und die Kompatibilität und Interoperabilität der Geräte sicherzustellen. In dieser Hinsicht ist die Philosophie von WiMAX mit jener der Wi-Fi Alliance vergleichbar, welche den Einsatz des Standards IEEE 802.11 für die drahtlosen lokalen Netze (WLAN) anstrebt.

Für den Aufbau einer Infrastruktur mit Hilfe der genannten Technologien werden grundsätzlich Frequenzen im 3.5 GHz-Band (gegenwärtig teilweise durch eine WLL-Konzession belegt) oder im 5.8 GHz-Band (derzeit nicht verfügbar) genutzt. Diese Frequenzbänder entsprechen zwei der drei vom WiMAX-Forum definierten Profile. BWA-Basisstationen unterliegen den Grenzwerten der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV). Im Übrigen können seit dem 1. Februar 2005 ohne Konzession Frequenzen für reine «Inhouse»-Anwendungen (5.15 - 5.35 GHz mit einer max. Leistung von 200 mW eirp) und andere Frequenzen für «Outdoor»- und «Inhouse»-Anwendungen (5.47 GHz - 5.725 GHz mit einer max. Leistung von 1 W eirp) frei genutzt werden


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Marc Furrer, Präsident, Sekretariat der ComCom, 031 323 52 90



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