500 Jahre Schweizergarde - Treue hat Zukunft!

Bern, 22.01.2006 - Grusswort (deutsch und französisch) von Bundesrat Samuel Schmid, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), anlässlich der Feier "500 Jahre Gründung der Schweizergarde", Universität Freiburg, Freiburg

Es gilt das gesprochene Wort!

Votre Eminence,

Herr Staatsratspräsident, Herr Stadtpräsident,
Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter aus nationalen, kantonalen und kommunalen Parlamenten sowie der Armee und der Justiz,
Sehr geehrte aktive und ehemalige Schweizergardisten,
sehr geehrte Damen und Herren!

Die Würdigung der Schweizergarde - "seiner" Schweizergarde - durch Papst Benedikt XVI. hat mich tief berührt.

Es darf uns Schweizerinnen und Schweizer alle mit Stolz und Respekt erfüllen, dass das Oberhaupt des Vatikanstaates seine Beschützer so hoch schätzt. Sie, die seit einem halben Jahrtausend bereit waren und bereit sind, für seine Sicherheit notfalls ihr Leben einzusetzen.

1527 haben sie es getan, bei der Verteidigung der Peterskirche gegen die Landsknechte des deutschen Kaisers.

Sie würden es auch heute tun. Treu und tapfer, wie ihre Eidesformel lautet.

Einen Eid haben auch die Vertreter der Ur-Kantone geleistet, damals auf der Rütli-Wiese. Deshalb sind wir die Eid-Genossenschaft.

Dieser Eid verbindet uns noch heute.

Und deshalb ist auch die 500 Jahre alte Päpstliche Garde ihrem Wesen nach eine zutiefst eid-genössische Institution.

Les Gardes suisses,
admirés, applaudis, photographiés et filmés par des millions de touristes du monde entier, sont une petite partie de notre pays dans la Ville Eternelle.

Ils appartiennent à la plus ancienne armée du monde et, en même temps, ils sont les représentants et les ambassadeurs d’une des plus anciennes démocraties sur terre.

Que vous en soyez conscients, que vous accomplissiez votre mission avec professionnalisme et avec ferveur, j’ai personnellement pu m’en rendre à l’occasion de la visite que je vous ai rendue plusieurs fois.

Le 22 janvier 1506, sur la Place Saint-Pierre, le Pape Jules II a solennellement assermenté les premiers 150 soldats suisses de sa garde personnelle, placés sous le commandement de
Kaspar von Silenen, d’Uri.

Aujourd’hui, 22 janvier 2006, nous tournons ensemble une page du grand livre de l’histoire de la Garde suisse.

Nous le faisons avec reconnaissance et respect. A notre époque accélérée, un 500e anniversaire revêt une valeur toute particulière. Une valeur d’actualité et intemporelle.

Sont également d’actualité et intemporelles les valeurs dont il est question aujourd’hui. Des valeurs étroitement liées à la Garde suisse : courage, fidélité, abnégation, foi, honneur et tradition.

Ces valeurs traversent les siècles, car ce sont des valeurs humaines. Elles sont étroitement liées à notre religion et à notre foi.

Der heutige Tag ist auch der Tag des Dankes!

Unser Dank geht an alle kirchlichen und weltlichen Institutionen, welche über alle Jahrhunderte zur Schweizergarde gestanden sind und sie unterstützt haben.

Und unser Dank geht an die Gardisten und ihre Familien. Sie, die Sie heute in der Garde Dienst tun, und Sie, die Sie als ehemalige Gardisten an dieser Feier teilnehmen,

Sie stehen in einer stolzen Tradition. Sie haben einen Teil Ihres Lebens der Garde gewidmet, die Garde hat ihr Leben geprägt. Sie haben ihren Dienst geleistet, treu und tapfer. Und sie leisten ihren Dienst, treu und tapfer. Damit sind Sie uns alle Vorbild.

Vorbild sind Sie für mich aber insbesondere, weil sie - wie ich es auch von jedem Soldaten erwarte - in wahrer Manier die soldatische Treue zu Ihrer Pflicht leben, uns dadurch echtes Pflichtbewusstsein im Sinne echter Treue vorleben.

Jeremias Gotthelf schreibt über die Treue in einem seiner Briefe: "Glaube mir, das ist das Höchste, was ein Mensch erringen kann, zu stehen und zu wirken im Strom der Welt als ein wahrer Christ, nach dem Masse seiner Gabe und gemäss der Stelle, die ihm Gott verliehen hat. Da kommt es nicht auf Hohes oder Niedriges an, sondern auf die Treue."

Die Botschaft von Jeremias Gotthelf gilt, wie alles, was gross und stark und zeitlos ist, für Angehörige aller Religionen.

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Mein Dank geht heute an die Kirche und die Behörden, an die Organisatoren des heutigen Tages und an unsere Bevölkerung. Danke für das festliche Erlebnis "500 Jahre Päpstliche Schweizergarde"!

500 Jahre Schweizergarde!

Wenn eine Institution derart fest verwurzelt ist, dann hat sie auch Zukunft!

Möge ihr Papst Benedikt XVI. über das rein Repräsentative hinaus jene Aufgaben zuteilen, welche die Schweizergarde und ihr Kommandant zu leisten bereit und in der Lage sind.

Im Namen des Bundesrates danke ich dem Papst für das Vertrauen, das er in die Schweizergarde hat.

Ich danke der Schweizergarde für ihre treue Pflichterfüllung.

Mit den Werten, die sie verkörpert, ist sie ein Symbol für Vertrauen und Beständigkeit und eine eindrückliche Botschafterin der Schweiz in der Ewigen Stadt.

Möge der Allmächtige die Schweizergarde schützen und ihr weiterhin die Kraft schenken, den Schutz des Papstes allezeit zu gewährleisten!


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