Libanon: Die Schweiz verurteilt die unverhältnismässige Reaktion Israels

Bern, 13.07.2006 - Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) verurteilt die unverhältnismässige Reaktion der israelischen Streitkräfte im Libanon, insbesondere die Blockade der Küsten und die Luftangriffe gegen Ziele in der Hauptstadt Beirut und die Flughäfen des Landes. Wenn auch die Aggressionen der Hisbollah an der Grenze zu Israel zu verurteilen sind, so muss die Riposte Israels jedoch streng verhältnismässig bleiben und nicht einen nichtfeindlichen Nachbarstaat bedrohen. Die Schweiz unterstützt die Aktion der libanesischen Regierung bei der Suche nach einem Ausweg aus der Krise. Sie fordert alle Konfliktparteien auf, diese destruktive Eskalation zu unterbrechen, die heute in einen regionalen Krieg mit verheerenden Folgen vor allem für die Zivilbevölkerung umzuschlagen droht.

Die Schweiz ist dem Libanon freundschaftlich verbunden und unterstützt das Land in seinen Bestrebungen zur vollen Wiedererlangung seiner lange beeinträchtigten Souveränität. Das EDA begrüsst die Haltung vom Präsidenten des Ministerrates Siniora, der sich für eine diplomatische Lösung der Krise einsetzt. Das EDA unterstützt namentlich die Forderungen nach einer dringlichen Sitzung des Sicherheitsrats.

Das EDA verurteilt auch die Angriffe der Hisbollah auf Wohnsiedlungen im Norden Israels, die ebenso gegen das humanitäre Völkerrecht verstossen. Die gefangen genommenen  Soldaten sind in Übereinstimmung mit den Genfer Konventionen unter allen Umständen mit Menschlichkeit zu behandeln.

Das EDA appelliert erneut an alle Konfliktparteien, mit grösster Zurückhaltung vorzugehen und die Bestimmungen des humanitären Völkerrechts unter allen Umständen einzuhalten. Es unterstützt die Aufrufe nach einem Waffenstillstand im Libanon, damit den Verhandlungen eine Chance gegeben wird.


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