Strassenverkehr fordert 2015 vier Prozent mehr Todesopfer

Bern, 31.03.2016 - Auf den Schweizer Strassen starben im vergangenen Jahr 253 Menschen, zehn mehr als 2014. Die Anzahl Personen, die bei Unfällen mit Personenwagen ihr Leben verloren, war weiter rückläufig. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der tödlich verunfallten Zweiradfahrenden sowie Fussgängerinnen und Fussgänger. Dies geht aus dem Unfallregister des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) hervor.

2015 stieg die Anzahl tödlich Verunfallten gegenüber 2014 um 4 Prozent. Diese Zunahme stellt jedoch den generell rückläufigen Trend nicht in Frage. So sank die Zahl der Verkehrstoten 2015 gegenüber dem Durchschnitt der vorhergehenden vier Jahre um 16 Prozent. Weiter wurden im vergangenen Jahr 3830 Personen bei Unfällen schwer verletzt.

Insgesamt negative Bilanz bei den Zweiradfahrzeugen

Die Zahl der tödlich verunfallten Fahrradfahrenden ist im Vergleich zu 2014 um 14 Prozent zurückgegangen. Dagegen nahm die Zahl der getöteten E-Bike-Nutzenden zu. 14 Personen kamen hier ums Leben (gegenüber 5 im Vorjahr). Mehr als zwei Drittel der Todesopfer waren 65-jährig oder älter.

Im vergangenen Jahr starben 66 Motorradfahrende bei Unfällen, was einer Zunahme von 25 Prozent gegenüber 2014 entspricht. Die aussergewöhnlich milde Witterung im Sommer 2015 trug wahrscheinlich zu diesem Anstieg bei. So geschahen fast zwei Drittel der tödlichen Motorradunfälle im Zeitraum Juni bis September; 2014 waren es weniger als die Hälfte.

Verschiedene Massnahmen für Zweiradfahrzeuge

Die Erhöhung der Sicherheit der Zweiradfahrzeuge ist ein permanentes Anliegen. So wurde zur Behebung der Infrastrukturdefizite für den Motorradverkehr eine Vollzugshilfe erarbeitet. Zudem wurde 2015 eine Broschüre publiziert, welche die Unfälle mit Beteiligung von Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern analysiert. Dazu kommen die Verkehrssicherheitskampagnen und Schulungen der in der Prävention tätigen Akteure (z. B. Fonds für Verkehrssicherheit FVS). 

Mehr tödlich verunfallte Fussgängerinnen und Fussgänger

2015 kamen 58 Fussgängerinnen und Fussgänger bei Verkehrsunfällen ums Leben, 35 Prozent mehr als im Vorjahr. Fast zwei Drittel der Getöteten waren 65-jährig oder älter und etwa ein Drittel starb auf Fussgängerstreifen. Über mehrere Jahre hinweg betrachtet ist die Zahl jedoch rückläufig. 

Leichte Zunahme der Todesopfer auf Autobahnen und Autostrassen

Im vergangenen Jahr wurde im Vergleich zu 2014 ein leichter Anstieg (+4 Personen) der auf Autobahnen und Autostrassen tödlich Verunfallten verzeichnet. Grund für diese Zunahme waren drei besonders schwere Unfälle mit jeweils mehreren Toten. Mit Ausnahme von 2012 (Car-Unfall von Siders) verharrt die Zahl der Todesopfer auf Autobahnen und -strassen auf niedrigem Niveau mit generell sinkender Tendenz.

Die Jahresstatistik der Strassenverkehrsunfälle basiert auf dem Strassen­verkehrsunfall-Register des ASTRA. Dieses enthält Unfälle auf öffentlichen Strassen oder Plätzen, in die mindestens ein motorisiertes oder nicht motorisiertes Fahrzeug oder ein/e Fussgänger/in oder ein fahrzeugähnliches Gerät verwickelt sind. Als getötet gelten Personen, die infolge eines Unfalls auf der Unfallstelle oder innerhalb von 30 Tagen nach dem Unfall an den Unfallfolgen sterben.
2015 wurde die Definition der Schwerverletzten geändert und zwei neue Kategorien gebildet («lebensbedrohlich Verletzte» und «erheblich Verletzte»). Mit dieser genaueren Definition lassen sich die Schwerverletzten klar und eindeutig kategorisieren. Die geänderte Definition ist der Grund für den Rückgang der Schwer­verletzten und den Anstieg der Leichtverletzten im Berichtsjahr gegenüber 2014.

Das ASTRA hat die Webseite www.unfalldaten.ch zeitgleich mit der vorliegenden Statistik aktualisiert. Diese Internetseite enthält Tabellen und ergänzende Grafiken zu den 2015 geschehenen Unfällen sowie weitere nützliche Informationen. Zudem ist auf dem Geoportal des Bundes eine Karte verfügbar, auf der die Unfälle mit Personenschaden für die Jahre 2011 bis 2015 - aufgegliedert nach verschiedenen Themen - verzeichnet sind: http://map.unfalldaten.ch.


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