Doubs: Vielfältige Massnahmen zur Verbesserung des aquatischen Lebensraums

Bern, 14.03.2016 - Gemeinsame Medienmitteilung des BAFU und der Präfektur des Departements Doubs – Die französisch-schweizerische Arbeitsgruppe für die Verbesserung der Wasserqualität und des aquatischen Lebensraums des Doubs ist am 14. März 2016 in Hauterive (NE) zusammen getreten. Das Treffen bot Gelegenheit, Bilanz über den Stand der Umsetzung des binationalen Aktionsplans zur Verbesserung der Wasserqualität des Doubs zu ziehen. Der Aktionsplan war 2014 verabschiedet worden. Bei der nächsten Etappe zur Wiederherstellung der ökologischen Qualität des Flusses geht es darum, die Fischgängigkeit an den Schwellen Moulin du Plain und Le Theusseret wiederherzustellen.

An fünf kleinen Zuflüssen zu der ganz in der Schweiz liegenden Schleife des Doubs hat der Kanton Jura bereits Revitalisierungsmassnahmen durchgeführt. Auf französischer Seite plant der Fischereiverband Fédération de pêche du Doubs ein ehrgeiziges Instandstellungsprojekt am Bief de Fuesse. Zudem dürfte die für die Gewässerwirtschaft zuständige französische Behörde, das Etablissement Public Territorial du Bassin Saône & Doubs,  im Verlauf der kommenden zwei Jahre Arbeiten zur Wiederherstellung der Fischgängigkeit im Hauptlauf des Doubs in Angriff nehmen, und zwar zunächst bei Moulin du Plain und später bei Le Theusseret.

Auch bei der Verbesserung der chemischen Wasserqualität wurden Fortschritte verzeichnet. So wurden bereits verschiedene Arbeiten mit dem Ziel durchgeführt, die Funktionsfähigkeit der kollektiven Abwasserreinigungsanlagen zu verbessern und die Belastung mit Mikroverunreinigungen aus kleinen französischen Industriebetrieben zu vermindern. Weitere Schritte werden kurz- bis mittelfristig folgen.

Das Bundesamt für Umwelt BAFU erstellte zusammen mit den Kantonen Jura und Neuenburg 2014-2015 für die Schweiz eine Bilanz der Schadstoffflüsse für das schweizerische Teileinzugsgebiet des Doubs. Die wichtigsten Resultate wurden am heutigen Treffen der Arbeitsgruppe präsentiert. Aus ihnen geht hervor, dass die Einträge an Nährstoffen, Schwermetallen und Mikroverunreinigungen in der Regel schwach bis mässig sind und den Einträgen vergleichbarer Wasserläufe des Schweizer Mittellands entsprechen. Das entwickelte Modell ermöglicht jedoch keine Bestimmung örtlich begrenzter oder kurzfristiger Auswirkungen. Alle zur Verminderung der Schadstoffeinträge im Doubs unternommenen Anstrengungen müssen weiterverfolgt beziehungsweise verstärkt werden - wie es auch für die Gesamtheit des schweizerischen Gewässernetzes der Fall ist. Die Ergebnisse der Schadstoffstudie belegen, dass eine nachhaltige Verbesserung des Ökosystems des Doubs nur im Rahmen eines umfassenden Vorgehens erreicht werden kann. Ziel davon muss sein, die Auswirkungen der Stromproduktion aus Wasserkraft zu reduzieren, den Fluss in einen natürlicheren Zustand zurückzuversetzen und die Qualität des Wassers sowie des aquatischen Lebensraums zu erhöhen.

Im Übrigen ist ein Instrument in Vorbereitung, mit dem der Zustand des Doubs überwacht werden kann. Damit wird es möglich sein, die im Rahmen verschiedener Überwachungsprotokolle beidseits der Landesgrenze gesammelten Daten besser zu nutzen und auszuwerten. Mit Hilfe dieses Instruments wird in Zukunft jährlich eine Zusammenfassung des chemischen und biologischen Zustands des Flusses erstellt, diedann jeweils in der Arbeitsgruppe diskutiert wird.

Französisch-schweizerische Arbeitsgruppe seit 2011 im Einsatz

Im Mai 2011 wurde die französisch-schweizerische Arbeitsgruppe mit dem Ziel gegründet, die Wasserqualität und den aquatischen Lebensraum des Doubs im französisch-schweizerischen Grenzgebiet zu verbessern. Die Arbeitsgruppe steht unter dem gemeinsamen Vorsitz des BAFU und der Präfektur des französischen Departements Doubs. Von Schweizer Seite sind das BAFU, das Bundesamt für Landwirtschaft sowie die Anliegerkantone des Doubs (Jura, Neuenburg und Bern) in der Arbeitsgruppe vertreten, von französischer Seite die öffentlichen Dienststellen und Einrichtungen sowie die Körperschaften auf Regionen- und Departementsebene. Involviert sind ferner französische und schweizerische Fischereifachleute sowie Vertreterinnen und Vertreter der Pärke (Parc naturel régional du Doubs und Syndicat mixte du pays horloger). Im Januar 2014 beschloss die Arbeitsgruppe einen Aktionsplan. Dieser sieht ein paralleles Vorgehen in mehreren Bereichen vor, um die Schadstoffeinträge ungeachtet ihrer Herkunft zu verringern und die ökologische Kontinuität sowie die Morphologie des Doubs und seiner Zuflüsse wiederherzustellen.

Parallel zur Gruppe «Wasserqualität und aquatischer Lebensraum» wurde 2011 eine französisch-schweizerische Arbeitsgruppe «Abflussbewirtschaftung» gebildet. Diese hat den Auftrag, Massnahmen zu entwickeln, um die Interessen der Stromproduktion und die Anliegen des Naturschutzes besser miteinander in Einklang zu bringen. Auf Seiten der Schweiz steht diese Arbeitsgruppe unter der Leitung des Bundesamtes für Energie BFE.


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