Verkehrsminister lassen Vorschläge für Managementmassnahmen im alpenquerenden Schwerverkehr prüfen

Bern, 14.11.2005 - Die Verkehrsminister der Alpenländer haben am (heutigen) Montag in Sedrun eine Bilanz der Arbeiten für mehr Sicherheit im alpenquerenden Verkehr gezogen. Sie erörterten, wie das Verkehrswachstum in den nächsten Jahren am besten bewältigt werden kann. In diesem Zusammenhang sollen Möglichkeiten für die Bewirtschaftung der knappen Durchfahrtskapazitäten – zum Beispiel eine Alpentransitbörse – analysiert werden. Zum Abschluss des Treffens im Rahmen der „Gruppe von Zürich“ überzeugten sich die Minister von den Baufortschritten im Gotthard-Basistunnel.

Eingeladen zur Arbeitssitzung der „Gruppe von Zürich“ in Sedrun hat UVEK-Vorsteher Moritz Leuenberger gemeinsam mit dem französischen Verkehrsminister Dominique Perben; Frankreich hat seit 2004 den Vorsitz der „Gruppe von Zürich“ inne. Die Zusammenarbeit in Fragen der Sicherheit, Lenkung und Verlagerung des Schwerverkehrs im sensiblen Alpenraum wurde nach den gravierenden Bränden im Tauern-, Gotthard- und Mont-Blanc-Tunnel 2001 auf Initiative der Schweiz aufgenommen. Neben Frankreich und der Schweiz beteiligen sich Deutschland, Italien, Österreich sowie die EU und Slowenien (je als Beobachter).

Die nächste Zusammenkunft nach dem Treffen von 2004 in Regensberg (ZH) war eigentlich im kommenden Jahr geplant. Der  Brand im Fréjus-Tunnel im vergangenen Sommer war jedoch für die Minister trotz aller Fortschritte bei der Tunnelsicherheit Grund genug, die Notwendigkeit der Arbeiten für mehr Sicherheit im alpenquerenden Güterverkehr und zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Bahn zu bekräftigen.

Informationsaustausch über Lastwagenbrände

Dass ein Lastwagen in Brand gerät, kommt nicht nur auf den Strassen im Alpenraum vor. In einem der langen Alpentunnel hat ein solcher Zwischenfall unter Umständen aber furchtbare Konsequenzen. Die Minister einigten sich darauf, in Zukunft die in den einzelnen Staaten zu Verfügung stehenden Daten über spontane Lastwagenbrände auszutauschen, um wirkungsvollere Massnahmen zur Prävention bestimmen zu können. Verbessert werden soll die Ausbildung aller Fahrzeuglenker, was Fahrten in langen Tunneln angeht. Auf dieses Ziel sollen die internationalen und europäischen Gremien, die sich mit der Grundausbildung und Weiterbildung der privaten Automobilisten wie der Berufschauffeure befassen, aufmerksam gemacht werden.

Die Schweiz stellte den Ministern die Ergebnisse eines Expertenberichts zur Alpentransitbörse vor. Bis zum nächsten Treffen im Jahr 2006 in Frankreich sollen nun Vorschläge zur Lenkung des transalpinen Güterverkehrs – wie Reservationssysteme oder Transitbörsen – vertieft analysiert werden; dies als Grundlage für die Erarbeitung von Lösungen, die den Bedürfnissen des Verkehrs im gesamten Alpenbogen und des europäischen Schwerverkehrs Rechnung tragen.

Bahn als Alternative zur Strasse fördern

Die Minister informierten sich über den Stand der vier Grossprojekte (Brenner, Gotthard, Lötschberg, Strecke Lyon-Turin-Ljubljana) zum Ausbau der transalpinen Bahninfrastruktur. Dabei konnten sie sich anlässlich ihres Aufenthalts in der Schweiz vor Ort über den Stand der Bauarbeiten im Gotthard-Basistunnel ins Bild setzen. Sie wollen aber nicht einfach zuwarten, bis diese Vorhaben in Betrieb genommen werden können. Die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene kann schon heute mit einer Steigerung der Geschwindigkeit und Pünktlichkeit vorangetrieben werden. Derzeit werden koordinierte Aktionspläne für die Transitachsen durch den Brenner und den Gotthard erarbeitet. Am nächsten Treffen wollen die Minister prüfen, wie sich die bisher eingeleiteten Massnahmen für sicherere Transporte und die Verkehrsverlagerung bewährt haben und was von den für die kommenden fünf bis zehn Jahre geplanten Interventionen im Licht der bisherigen Erfahrungen zu erwarten ist.

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