Nationalphonothek kommt zur Nationalbibliothek

Bern, 14.01.2016 - Die Schweizer Nationalphonothek in Lugano ist seit dem 1. Januar 2016 ein Teil der Schweizerischen Nationalbibliothek und des Bundesamts für Kultur. Damit ist auch das klingende Kulturerbe der Schweiz langfristig gesichert.

Die Fonoteca nazionale svizzera (FN) sammelt, erhält und erschliesst Tonaufnahmen mit Bezug zur Schweiz und stellt sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. Für die Tondokumente erfüllt sie damit die gleichen gesetzlichen Aufgaben, wie die Nationalbibliothek (NB) sie für die gedruckten und elektronischen Dokumente übernimmt. Die FN wurde schon bisher vom Bund via die NB subventioniert. Die Vereinigung der beiden Institutionen stellt sicher, dass die für die Kulturgeschichte der Schweiz relevanten Tonaufnahmen auf lange Sicht bewahrt werden können.

Fünf Millionen Tonaufnahmen

Die Sammlung der FN besteht aus rund 5 Millionen Aufnahmen. Diese werden digitalisiert und sind danach über 54 öffentliche audiovisuelle Arbeitsplätze in der ganzen Schweiz zugänglich. Rund drei von zehn Aufnahmen stammen von der SUISA, der Schweizer Verwertungsgesellschaft für Urheberrechte an Tonaufnahmen und musikalischen Werken, deren Depotinstitution die FN ist. Weitere Sammlungsschwerpunkte sind die Produkte der Schallplattenindustrie, Dokumente der wissenschaftlichen Forschung sowie Radiosendungen aus den Jahren 1932 bis 1953. Auch die Tonaufnahmen aus der Sammlung der NB befinden sich seit 2008 in der FN.

Vom Verein zur Bundesinstitution

Gegründet wurde die FN 1984 als Verein. Im Jahr 1987 ging die Trägerschaft in eine privatrechtliche Stiftung über. Mit der Eingliederung in die Bundesverwaltung, die der Bundesrat am 28. November 2014 mit der Verabschiedung der Kulturbotschaft 2016–2020 beschlossen hat, wird die Stiftung aufgelöst. Neben der Bundessubvention von zuletzt 1,6 Millionen Franken erhielt die FN bis anhin Betriebsbeiträge vom Kanton Tessin (290‘000 Franken) und von der Stadt Lugano (170‘000 Franken). Kanton und Stadt werden die FN auch nach der Eingliederung in die NB im bisherigen Umfang unterstützen.

Standbein der Nationalbibliothek im Tessin

Für die NB bedeutet die Eingliederung der FN, dass sie neu nun auch einen Standort in der italienischsprachigen Schweiz hat. Der Hauptsitz der NB mit dem Schweizerischen Literaturarchiv befindet sich in Bern. In der Westschweiz ist die NB mit dem Centre Dürrenmatt Neuchâtel vertreten.


Adresse für Rückfragen

Marie-Christine Doffey, Direktorin, Schweizerische Nationalbibliothek,
Tel. 058 4628901, marie-christine.doffey@nb.admin.ch

Pio Pellizzari, Leiter, Schweizer Nationalphonothek, Tel. 091 961 6400
pio.pellizzari@nb.admin.ch



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